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Fußball Big Point durch Mathias Braunert

Union Schönebeck gewinnt 2:1 beim VfB Ottersleben durch Kofballtor in letzter Sekunde.

Von Enrico Joo 02.04.2017, 23:01

Magdeburg/Schönebeck l Mario Katte schaute gestern über den Tellerrand. Einen freien Sonntag genehmigte sich der Trainer der Landesliga-Fußballer von Union Schönebeck nicht. Katte war gestern Nachmittag einer von 30 Zuschauern beim Duell der A-Jugend-Teams von Union und dem VfB Ottersleben in der Verbandsliga. „Ich habe mich umgeschaut“, sagte Katte. Ob er einen Jungspund im Visier hat? „Ich werde keine Namen nennen. Aber ich habe viel Positives gesehen.“ 2:2 ging das Spiel aus.

Es war das zweite Duell zwischen dem Club am Magdeburger Stadtrand und den Grün-Roten am Wochenende. Denn am Sonnabend war die Landesliga-Truppe um Trainer Katte zu Gast in Ottersleben. Und da zeigte sich der Fußball für die Gastgeber in seiner ganzen emotionalen Bandbreite. 2:1 gewann Schönebeck beim VfB. Der Siegtreffer gelang mit der allerletzten Aktion in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Mathias Braunert hämmerte einen Kopfball über die Linie nach einem Eckball. „Da lagen alle übereinander“, sagte Katte mit einem Tag Abstand. Die Freude war natürlich riesig.

Dabei hatte Katte schon gar nicht mehr an den Sieg geglaubt. Zumindest hatte er als Marschroute die kontrollierte Offensive ausgegeben. „Ich wollte den Punkt mitnehmen.“ Denn ob er wollte oder nicht: Zu dem Zeitpunkt wusste er schon, dass der ärgste Verfolge TSG Calbe sein Heimspiel gegen den SV Westerhausen mit 3:7 verloren hatte. „Ich will so etwas während des Spiels gar nicht wissen. Aber durch die Zuschauer am Seitenrand konnte ich das nicht überhören“, erzählte Katte.

So im Nachgang muss er auch zugeben: „Ein Remis wäre gerecht gewesen. Am Ende hatten wir vielleicht die größeren Kraftreserven.“ Und – typisch Spitzenreiter – Union hatte sich das Glück auch erarbeitet.

Dabei waren die Mannschaften verhalten in das Spiel gestartet. Nach einer 20-minütigen Abtastphase, in der es nur „ein bis zwei Chancen im Ansatz auf beiden Seiten gab“, so Katte, brachte Philipp Neugebauer Union in Führung mit einem Schuss aus 16 Metern in den linken Winkel. „Vorher hat er noch einen Spieler aussteigen lassen. Er war sehr aktiv und hat einen guten Tag gehabt“, lobte Katte.

Wenige Minuten später tankte sich Neugebauer dann auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch und passte in die Mitte zu Michael Herzog. Der Kapitän aber trat über den Ball. Danach stand Unions Keeper Stephan Pingel dann im Fokus. Der angeschlagene Torwart klärte zweimal gut, beim furztrockenen Schuss von Nico Köhler aus 20 Metern in den rechten Winkel war aber auch er chancenlos (44.). Köhler setzte nach einem Einwurf der Ottersleber energisch nach.

Auch nach dem Seitenwechsel musste der 25-jährige Pingel noch zweimal in höchster Not klären. „Erst ab der 60. Minute sind wir dann besser ins Spiel gekommen. Wir hatten optische Feldüberlegenheit ohne große Chancen.“ Die größte hatte noch Neugebauer, der nach einer Flanke von Marcus Rasche aber scheiterte (75.). Dann kam Mathias Braunert, dann kam der Sieg in letzter Sekunde. „Wir haben wieder viel Geduld und Disziplin bewiesen“, lobte Katte seine Mannschaft. Der Teamgeist trug Union mal wieder zum Sieg. Durch den erneuten Ausrutscher von Calbe hat Schönebeck nun sieben Punkte Vorsprung vor dem Verfolger. Das hört sich fast schon komfortabel an. Oder?

Katte will von potentiellen Höhenflügen natürlich nichts wissen: „Es ist ein holpriger, steiniger Weg“, sagte er. Aber das nächste Stüfchen hat Schönebeck am Sonnabend bestiegen. Zehn Spiele sind noch zu absolvieren. Zehn kleine oder große Stufen haben die Unioner also noch zu erklimmen.

Schönebeck: Pingel – Glage, Rhode, Garmann, Balder, Rasche, P. Neugebauer, Schäfer, Braunert, Herzog

Tore: 0:1 Philipp Neugebauer (27.), 1:1 Nico Köhler (44.), 1:2 Mathias Braunert (90.+2); Gelb-Rot: Florian Purrucker (Ottersleben, 69.); SR: Benjamin Petri (SV Irxleben), ZS: 77