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Das Porträt der Woche Die Eggersdorferin Paula Nowak vom Schönebecker SC "Das Laufen passt einfach zu mir"

07.12.2013, 02:13

Für viele Zwölfjährige mag es undenkbar sein, sich dreimal pro Woche und am Wochenende ganz allein mehrere Kilometer lang auf Wald- und Feldwegen zu bewegen, die Natur und die Stille zu genießen und sich auf die nächste Zeitenhatz vorzubereiten. Nicht so für Paula Nowak, die morgen beim 8. Nikolaus-Lauf in Staßfurt startet und fünf Tage vor ihrem Geburtstag einen weiteren Sieg sammeln möchte.

Eggersdorf l Paula Nowak gelingt der Spagat bravourös. Nicht die Turnübung, sondern vielmehr die Abwechslung zwischen lauten und leisen Tönen, zwischen Anstrengung und Entspannung, zwischen der Pflicht in der Schule und der Freizeit auf den Feldwegen. "Laufen ist ein guter Ausgleich zur Schule, dabei kann ich gut abschalten. Es ist eines meiner größten Hobbys", sagt die Zwölfjährige.

Es könnte sein, dass Andreas Broska, Läufer bei der TSG Calbe und morgen der Partner von Paula Nowak beim Paarlauf der Staßfurter Nikolaus-Veranstaltung, noch ein Dankesschreiben an den Sportlehrer der Eggersdorferin aufsetzen muss. Eben jener Pädagoge hat beim Schulsport festgestellt, dass Paula gar nicht so schlechte Sprintfähigkeiten beziehungsweise läuferische Qualitäten mitbringt - sicherlich ein Stück weit vererbt von Mutter Stefanie Nowak und Vater Stefan Berger, beide ebenfalls passioniert in diesem Element.

Paulas Lehrer jedenfalls griff damals zum Telefon und erzählte den Trainern Dirk Braune, Manfred Steffan und Dieter Krüger vom Schönebecker SC vom großen Talent. Nach einer Probestunde war alles klar. "Zunächst bin ich im Sprint gestartet", erinnert sich Paula, "aber eigentlich habe ich dafür zu kurze Beine", sagt sie mit einem Lachen. Also sattelte sie um, landete über Mittelstrecken wie 800 oder 2000 Meter bei den Langstrecken. "Das hat mir von Anfang an Spaß gemacht. Zehn bis 13 Kilometer, das sind meine liebsten Distanzen", erklärt sie selbstbewusst.

Laut wird es dabei vor allem bei den Wettkämpfen. "Wenn die Zuschauer anfeuern, dann ist das wirklich schön", freut sich Paula, die zuletzt beim Staffel-Marathon in Berlin und beim Magdeburg-Marathon sehr erfolgreich abgeschnitten hat. Mit Stolz berichtet ihr Papa, dass sie bereits schneller ist als er, wenngleich er erst seit zwei Jahren regelmäßig läuft, vorher im Radsport aktiv war.

Laut kann es allerdings nicht nur bei Wettkämpfen im Laufen werden, sondern auch in den eigenen vier Wänden, wenn Paula auf der Gitarre nicht die leisen Töne anschlägt, sondern beispielsweise einen aktuellen Titel wie Aviciis "Wake me up" spielt. Seit fünf Jahren musiziert sie bereits, lernt auch an einer Musikschule.

Schule, dreimal pro Woche Training, Musikschule, Gitarrespielen - Paulas Tagesablauf ist wohl strukturiert und ziemlich vollgepackt, beispielsweise kehrt sie um 16 Uhr von der Schule heim und steht um 17 Uhr schon wieder auf der Trainingsmatte. Ändern möchte sie derzeit trotz der vielen Verpflichtungen nichts. "Das Laufen ist eines meiner größten Hobbys und passt zu mir", sagt die Zwölfjährige. Das wird sie morgen wohl erneut beweisen.