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Fußball Derbysieg des kleinen Nachbarn

Der SV Germania Wulferstedt hat in der Fußball-Landesklasse, Staffel 3 gegen den Oscherslebener SC 2:1 gewonnen.

Von Stefan Grimbach 05.11.2017, 23:01

Wulferstedt l Germania Wulferstedt legte den Grundstein für den 2:1-Sieg über den großen Nachbarn ganz klar in einer überlegen geführten ersten Halbzeit. Dass man am Ende von einem dreckigen Sieg sprach, dafür muss sich Wulferstedt nach den unglücklichen Punktverlusten der letzten Wochen sicher nicht entschuldigen.

Gästetorhüter Steven Herbst rettete seine Mannschaft über die ersten 20 Minuten. Gegen die mächtig Dampf machenden Germanen verhinderte er durch starke Paraden einen frühen Rückstand der Oschersleber. Der häufigste Absender war in dieser Phase Christian Schütze. Sein straffer Schuss war die erste Chance des Spiels (3.). Die zweite Aktion war bereits eine Großchance: Einen durchrutschenden Ball schoss Schütze aus spitzer Position scharf am langen Eck vorbei (8.). Wieder war es Schütze, der den Ball fest machte und aus der Drehung abzog. Doch Herbst reagierte wieder großartig (10.).

Die engagierte, schnelle Spielweise der Gastgeber beeindruckte den OSC. Meist kamen die Gäste den einen Schritt zu spät. Auch fehlte ihnen im letzten Drittel die Genauigkeit.

Die erste Aktion der Oschersleber war dafür schon eine gefährliche: Manuel Zabel jagte einen Ball von der Strafraumgrenze an die Querlatte (18.). Die völlig überraschende Führung des OSC stellte alles auf den Kopf: Kevin Riedl hielt aus 18 Metern einfach mal drauf und Oli Mantke flutschte der straff kommende Ball durch die Handschuhe (20.).

Germania glaubte aber weiter an sich und kam sofort wieder über die spielerische Komponente. Stadlers schöner Schuss zwang Herbst zur nächsten Parade (21.). Dem Wulferstedter Druck war in der 26. Minute endlich Bahn gebrochen: Dreyer legte den Ball schön bedacht mit links René Jahn in den Fuß, der aus fünf Metern zum 1:1 einschob. Der Schiedsrichter hatte bereits auf beiden Seiten mit dem einsatzstarken Jahn (Germania) und Christian Rasch (OSC) zwei Spieler auf dem Schirm, die er als gelb-rot-gefährdet führte. Marco Wagner reagierte zuerst und schickte Jahn zur zweiten Halbzeit nicht mehr aufs Feld.

Herbst blockte zu Beginn des zweiten Durchgangs Schütze im Strafraum sauber ab. Der Ball war noch frei und Philipp Charwat setzte gleich nach, wollte Herbst umspielen. Hierbei kam es zum Kontakt und Charwat fiel. Es gab Strafstoß, den Ilsmann sicher zum 2:1 nutzte (47.).

Der OSC wehrte sich angesichts des Rückstandes immer effektiver. Inzwischen war auch der gefährdete Rasch ausgewechselt worden. Thomas Klare setzte mit der Einwechslung von Torjäger Benjamin Rode ein ganz klares Signal. Der OSC drückte jetzt massiv, ohne klare Chancen zu kreieren. Wulferstedt wurde eingeschnürt, verteidigte leidenschaftlich, konnte aber kaum für Entlastung sorgen.

Dem Schiedsrichter fehlte hier die Fähigkeit zur Deeskalation. Zwei Gelb-Rote Karten waren in der fairen Derbyatmosphäre sicher nicht notwendig, zumal beide Vereine schon auf Vorwarnungen des Spielleiters reagiert hatten. Es erwischte den Ex-Germanen Manuel Zabel und den bereits ausgewechselten Christian Rasch, der sich freundschaftlich hinter der Barriere im Bereich der Wulferstedter Coaching-Zone aufhielt und etwas lautstark freie Meinungsäußerung betrieb.

Die freundschaftliche Verbundenheit zwischen beiden Vereinen ebnete am Ende in einer hochemotionalen Schlussphase noch den Weg der Vernunft. In der langen Nachspielzeit mit Dauerdruck der Bodestädter waren der frische Breitenbach und Grzenda noch auf dem Weg zum 3:1, spielten den Konter aber nicht sauber aus.

Germania Wulferstedt: Mantke – Ilsmann, Zimmermann, Charwat, Dilge, Rzehaczek (69. Grzenda), Dreyer, Reiser (83. Breitenbach), Schütze, Jahn (46. Brunke), Stadler

Oscherslebener SC: Herbst – Dräger, Dannenberg (56. Lange), Daxha, Wulf, Modler, Zabel, Rasch (56. Röper), Hübner, Westphal (63. Rode), Riedl

Besondere Vorkommnisse: Jeweils Gelb-Rot für Zabel und den schon ausgewechselten Rasch (81., 82.)

Torfolge: 0:1 Riedl (20.), 1:1 Jahn (26.), 2:1 Ilsmann (FE, 47.)

Schiedsrichter: Michael Andrae, Fabian Michelbrink, Patrick Arndt

Zuschauer: 191