Handball Die Konkurrenz ist einfach besser
Was bleibt von der Saison des HSV Haldensleben übrig? Unterm Strich steht der Abstieg aus der Sachsen-Anhalt-Liga.
Haldensleben l Die Saison 2015/16 ist mehr als symptomatisch für die Entwicklung der letzten beiden Jahre des HSV Haldensleben: fehlende Konstanz, dünne Personaldecke, großer Umbruch, schwache Leistungen. Doch während sich die Mannschaft in der vergangenen Spielzeit damit noch knapp retten konnte, folgte diesmal die Quittung: Der HSV Haldensleben steigt aus der Sachsen-Anhalt-Liga ab.
„Dass wir jetzt abgestiegen sind, war unnötig. Wir haben die entscheidenden Punkte gegen die direkten Konkurrenten liegen lassen. Das war das große Problem“, erklärte Trainer Carsten Fister, der das Team während der Saison vom entlassenen Matthias Schröder übernommen hatte. „Letztlich haben uns die Punkte, die wir gegen die Obrigen geholt haben, immer noch am Leben gehalten. Aber die direkten Punkte, wie gegen Gommern oder Wernigerode, hätten wir halt gebraucht.“
Und für diese Tatsache gibt es auch eine ganze Reihe von Belegen: So verlor der HSV beide Spiele gegen Gommern, Wernigerode und Wittenberg, nur gegen Seehausen gab es einen Sieg sowie ein Unentschieden. Stattdessen besiegte Haldensleben zweimal Landsberg und gewann die Auswärtspartien in Dessau, bei Post und dem HSV Magdeburg. Letztlich ein Muster ohne Wert. „Das Problem war, wir konnten uns nicht immer hundertprozentig einspielen durch die Beteiligung beim Training. Und dann haben wir auch in den entscheidenden Phasen in den Spielen zu schnell abgeschlossen, oder nicht den finalen Pass gespielt“, erklärte Fister. „Das sind Kleinigkeiten, die sich zum Ende aber auf das Ergebnis auswirken.“
Allerdings gab es für den Trainer auch die positiven Momente der Saison, was in erster Linie die Entwicklung einiger Spieler betrifft. So habe sich Torhüter Philipp Wolke in den letzten beiden Jahren „teilweise das Recht als Nummer eins aufzutreten“ erkämpft, dazu hob er Steven Kolbe und Daniel Bierhals hervor. „Einen großen Schritt nach vorne war auf der Außenposition bei Eric Wurzel zu erkennen, der ein konstantes Spiel hingelegt hat, sich dann aber leider verletzte“, sagte Fister.
Aus seiner Sicht gab es auch „Spieler, von denen ich sage, da muss mehr kommen“, doch die wolle er nicht öffentlich benennen. Denn das sei „unprofessionell“, so Fister, „das wird intern geklärt“. An dieser Stelle gibt es auch schon erste Erkenntnisse mit Blick auf die kommende Saison in der Verbandsliga. So gab Fister bekannt, dass bislang kein Spieler den Verein verlassen wolle. Dazu werden noch ein bis zwei Leute aus der zweiten Mannschaft nach oben geholt.
Außerdem sollen zwei Spieler als Verstärkung hinzukommen, einer davon soll ein Linkshänder sein. Und auch insgesamt will sich der Verein an einigen Stellen neu aufstellen. Daher will Fister die neue Saison auch mit einem ambitionierten Ziel angehen: Er wolle den sofortigen Wiederaufstieg, auch wenn das schwierig sei.
Jedoch hat der HSV in den vergangenen beiden Jahren bewiesen, dass er seine Ziele krachend verfehlen kann.