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Handball Eine Halbzeit gegengehalten

Die Männer des HSV Magdeburg stecken nach dem 26:35 (14:15) gegen Tabellenführer Staßfurt weiter mitten drin im Abstiegskampf ihrer Liga.

Von Hans-Joachim Malli 25.02.2020, 05:00

Magdeburg l Bevor am späten Sonntagnachmittag die Spieler in der Sporthalle der BbS Eike von Repgow am Draisweg loslegen konnten, traten erstmal die Wischkommandos auf den Plan. Gleich an mehreren Stellen tropfte es beim draußen wütenden Starkregen vom Hallendach. Auch während des Spiels musste immer wieder gewischt werden. Während dieses Phänomen schon zum Alltag der HSV-Handballer gehört, gab diesmal auch noch die Anzeigetafel den Geist auf, so dass die zahlreichen Zuschauer ergebnistechnisch im Dunkeln saßen und auf ihr Smartphone mit dem Liveticker zurückgreifen mussten.

Die Gastgeber konnten gegen den Favoriten zumindest eine Halbzeit lang mithalten, gingen selbst mehrfach in Führung und lagen zur Pause mit nur einem Tor hinten. Michael Jahns traf zunächst trotz zeitweiliger Manndeckung wie er wollte. Erst als der Ausnahmespieler nach dem Seitenwechsel gleich zweimal in Folge neben das HV-Tor warf, die Kräfte bei den Hausherren schwanden, dafür die Fehler zunahmen, gerieten die Elbestädter immer deutlicher in Rückstand. Am Ende standen neun Tore Differenz zu Protokoll, die dritte HSV-Niederlage in Folge war perfekt.

„Gegen Staßfurt wie zuvor den BSV 93 oder Kühnau müssen wir nicht gewinnen, das ist nicht unsere Kragenweite", erklärte HSV-Coach Harry Jahns nach dem Spiel. Am Sonnabend bei Lok Schönebeck und Ende März gegen die HSG Wolfen werden die Big Points im Kampf um den Klassenerhalt vergeben. Im Abstiegskampf befand sich der HSV auch in den vergangenen beiden Jahren schon und zog immer noch rechtzeitig den Kopf aus der Schlinge.

Jahns kann in den entscheidenden Partien auf Winterneuzugang Andreas Stange, der einst das SCM-Tor hütete und über Bundesligaerfahrung verfügt, bauen. Zudem hofft er, dass Maximilian Wasielewski, der in München zum Fitnesskaufmann ausgebildet wird, noch einige Male aushelfen kann. Stange zeigte in der ersten Halbzeit gegen Staßfurt acht Paraden. Der nach 38 Minuten gekommene Matthias Wiesner, in der Hinrunde einziger HSV-Keeper, kam am Sonntag auf sieben gehaltene Bälle, darunter zwei Siebenmeter.

„In der ersten Halbzeit standen wir gut in der Abwehr, haben vorn getroffen. Wenn wir da nicht zwei dusselige Fehler machen, hätten wir zur Halbzeit 16:14 führen können. In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit machen wir dann wieder einige Fehler zu viel, die uns dann das Genick brechen“, fasste Trainer Jahns die Partie gegen den alten und neuen Tabellenführer, die beim 17:24 (39. Minute) entschieden war, zusammen.

„Wir wollen und werden auch in diesem Frühjahr die Klasse halten“, verspricht der Coach, wohl wissend, dass dazu am Sonnabend im Kellerduell beim Tabellennachbarn in Schönebeck möglichst ein Sieg her muss.