Interview Dennis und Tim Girke sind fester Bestandteil des Fußball-Verbandsligisten Haldensleber SC "Einstelliger Tabellenplatz sollte für uns drin sein"
Mit Dennis und Tim Girke ist ein Brüderpaar fester Bestandteil der Fußball-Verbandsliga-Mannschaft des Haldensleber SC. Sie gaben der Volksstimme folgendes Interview.
Volksstimme: Sie spielen beide gemeinsam in einer Mannschaft. Wie fühlt sich das an?
Tim Girke: Wir hatten in der Jugend schon Gelegenheit, mehrere Spiele gemeinsam zu bestreiten. Wir hatten uns vorgenommen, das auch im Herrenbereich zu realisieren. Dies ist natürlich nun früher geschehen als gedacht und daher umso schöner. Wir profitieren von unserem guten Verständnis, was heißen soll, dass der andere weiß, was der andere tut.
Dennis Girke: Wir sehen uns auch als Zeichen erhöhter Einsatzbereitschaft und Einsatzwille für Heimatverein.
Volksstimme: Vor der Saison gab es einen kontrovers diskutierten Umbruch. Fast die gesamte Landesmeister-Elf verließ nach der Trennung von der sportlichen Leitung den Verein. Tim, Sie waren Stammspieler und sind der einzige Feldspieler, der sich für den Verbleib beim HSC entschieden hat. Warum?
Tim Girke: Dafür gab es verschiedene Gründe. Zum einen bin ich in Haldensleben aufgewachsen und habe viele Jahre im Jugendbereich hier gespielt, so dass eine gewisse Verbundenheit besteht. Zum anderen hatte es familiäre wie auch freundschaftliche Hintergründe. Viele der jetzigen Mitspieler kenne ich bereits aus meiner Jugendzeit. Zuletzt hat mich die Aufgabe gereizt, in dieser Mannschaft eine Führungsrolle zu übernehmen, obwohl ich vom Alter her selbst noch relativ jung bin.
Volksstimme: Wie haben Sie die ersten Monate mit dem neuen Team erlebt?
Tim Girke: Viele der Spieler kennen sich seit Jahren sowie auf als auch neben dem Platz. Dadurch brauchten wir kaum Zeit, um Mannschaftsgeist zu entwickeln. Die neuen Spieler wie Clemens, Rene und Kessi haben sich gut ins Mannschaftsgefüge eingegliedert. Demnach können wir mit den ersten und durchaus erfolgreichen Monaten sehr zufrieden sein. Alle ziehen an einem Strang und kämpfen bei jedem Spiel bis zum Schluss.
Dennis Girke: Das Team, wie es sich heute darstellt, war kein wirklich neues. Ein wesentlicher Teil dieser Mannschaft besteht aus unserer Zweiten, die in die Landesklasse aufgestiegen ist. Gute Spieler, die zu dieser Zeit noch im Verein waren (Switala, T. Girke) als auch durch Spieler, die schon mal im Verein gespielt haben (Fuhr, Helmecke, Strickrodt) und Neuzugänge (Berlin, Hasse, Kessler) komplettieren die Mannschaft. Seit Saisonbeginn gab es jedoch auch mehrere Akteure, die bis vor kurzem verletzungsbedingt nicht einsatzfähig waren und demzufolge keiner der beiden Männermannschaften zu Verfügung standen. Zu diesem Verletzungsproblem gesellte sich vor einiger Zeit auch noch das Ausscheiden der Spieler Bagcik und Gebrüder Natale, was aus sportlicher Sicht bedauerlich ist.
Volksstimme: Wie hat sich die Durchmischung des Kaders mit jungen und erfahrenen Spielern auf Spielweise und Teamgeist ausgewirkt ?
Tim Girke: Die Mischung stimmt. Die jungen Spieler sind willig, sich zu entwickeln und die erfahrenen versuchen mit Hilfe des Trainers, Bedingungen dafür zu schaffen. Es gibt keine Reibereien. Alle ziehen an einem Strang und wollen den Verein bestmöglich nach außen repräsentieren.
Dennis Girke: Wie das Durchschnittsalter von etwa 24 Jahren zeigt, ist unser Team im besten Fuballeralter. Unsere Spielweise orientiert sich stark an der Palette von den Stärken der jeweiligen Einzelspieler. Das geht - ohne ins Detail zu müssen - von gut organisiert bis kreativ. Zum Teamgeist ist wieder zu sagen, dass dieser massiv in der Vorsaison der zweiten Mannschaft wurzelt und darüber hinaus seine Anker in zum Teil jahrelangen Privat- und Sportfreundschaften sowie auch in brüderlicher Verbundenheit findet.
Volksstimme: Welchen Anteil am positiven Saisonstart hat das Trainerteam um Roland Zahn?
Tim Girke: Zum Trainer Roland Zahn bleibt zu sagen, dass er mit seiner Trainererfahrung die Mannschaft gut aufgestellt hat und somit einen genauso großen Anteil an der jetzigen Situation wie die Spieler hat. Dass wir mit Carolin Götsch und Tobias Baldzun zwei fleißige, engagierte Leute dazubekommen haben, darf natürlich nicht unerwähnt bleiben. Sie tun alles für die Mannschaft.
Dennis Girke: Zum Team rund um den Trainer Roland Zahn gehören Nico Strickrodt als Co- und Spielertrainer, Tobias Balzun als Mannschaftsleiter und Caro Götsch als Physiotherapeutin und ,gute Fee\'. Welchen Anteil dieses Team rund um Roland Zahn hat, ist einfach und zugleich schwer zu beantworten. Einfach deshalb, weil objektiv alles für den genannten Personenkreis spricht, die Stimmung und Organisation passen und die positiven Ergebnisse tun ihr Übriges. Schwierig auf der anderen Seite deswegen, weil jeder seine ganz eigene, subjektive Sichtweise über den prozentualen Anteil haben kann. Zum Anteil des Trainers als Hauptfigur dieses Teams muss auf jeden Fall gesagt werden, dass er ,Tischler und Apotheker\' in Personalunion ist. Das soll heißen, dass er aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung genau weiß, wie man mit vorhandenen Mitteln/Spielern (,aus Holz\') eine Mannschaft (,einen Schrank\')formt und baut.
Volksstimme: Wo sehen Sie Ihre Mannschaft am Ende der Saison ?
Tim Girke: Das Ziel war der Klassenerhalt. Sofern wir die guten Leistungen bestätigen, kann das Ziel in der Winterpause nochmal angepasst werden. Ein einstelliger Tabellenplatz sollte aber am Ende schon für uns herauskommen.
Dennis Girke: Unser erklärtes Ziel vor Beginn der Saison war der Klassenerhalt und dies wird er bis zu dem Zeitpunkt, an welchem er rechnerisch erreicht ist, vorerst auch bleiben. Wenn wir die derzeitigen Leistungen weiter bestätigen können, ist ein gefestigter Mittelfeldplatz ein anstrebenswertes Ziel. Jedoch ist nach dem angestrebten Erreichen des Klassenerhaltes in der Verbandsliga sogleich die sportliche Absicherung der zweiten Mannschaft im Kampf gegen den Nichtabstieg deutlichst zu intensivieren.