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Pferdesport Landesmeister Tino Bode siegt

Das CSN Calvörde mit Prüfungen bis Klasse S** lockte die Reitsport-Elite des Landes in die Börde.

Von Stefanie Brandt 24.07.2019, 05:00

Calvörde l Nicht nur die Pferdefreunde sind am Wochenende beim CSN Calvörde, dem „Championat von Sachsen-Anhalt“, voll auf ihre Kosten gekommen. Neben 20 Prüfungen bis zur Klasse S** lockte auch ein Rahmenprogramm, das am Freitagabend mit dem Auftritt der Band „Völkerball“ bei der 3. Rocknacht seinen Höhepunkt fand, die Zuschauer an. Mit rund 800 Nennungen ist das Turnier in Calvörde schon eine Hausnummer in Sachsen-Anhalt und im 95. Jahr auch eine echte Institution in der grünen Saison der Reiter. Wobei Turnierleiter Dietmar Lüders den Erfolg der Veranstaltung nicht an der Nennungszahl festmachen will: „Es sind etwas weniger als zuletzt, da zum Beispiel zeitgleich auch Landesmeisterschaften in Berlin-Brandenburg waren. Da bleiben so 150 bis 200 aus. Wir hatten in der Vergangenheit auch schon 1500 Startplätze, aber das wollen wir nicht mehr. Unsere Fläche ist begrenzt, dafür haben wir einen wunderschönen Waldstadion-Platz. Die Reiter wissen, dass Calvörde eine Besonderheit ist, ein sehr attraktives und für die Region wichtiges Turnier.“

Die hervorragenden Bedingungen locken auch bekannte Namen in die Börde. Holger Wulschner, André Thieme, Michael Kölz – sie alle gaben schon ihre Visitenkarte in Calvörde ab. Und obwohl die Veranstalter inzwischen keine S***-Springen mehr ausschreiben, sondern „nur noch“ S**-Springen, bieten sie damit der Elite des Landes die Möglichkeit, sich zu messen. Höhere Schwierigkeitsgrade wurden zum Beispiel auch bei den Landesmeisterschaften eine Woche zuvor in Prussendorf nicht abgefordert.

Zu den bekannten Namen, die auch dieses Mal in Calvörde dabei waren, gehörte der Haldensleber Ralf-Werner König, der zuletzt mit seiner Teilnahme an den Derbys in Hamburg und Hickstead (Volksstimme berichtete) auf sich aufmerksam machte. Er durfte sich mit seinem „Schecki“ San Franzisko unter anderem über den zweiten Platz im Mächtigkeitsspringen freuen. Erster wurde hier Christof Kauert (Schönebeck), der auch noch das S*-Springen am Freitag gewann.

Der Sieg in der schwersten Prüfung, dem S**-Springen, das am Sonntag das Turnier abschloss, sicherte sich mit Tino Bode (Hallescher RV Seeben) auf Esperanto der frisch gebackene Landesmeister vor Marcel Buchheim (Uelzen) und Marcus Arnold (Kakerbeck). Zur gelben Siegerschleife gab es für Bode auch noch 1250 Euro Prämie. Auch die Höhe des Preisgeldes zeigt, in welcher Liga die Calvörder mit ihrem Turnier spielen. Aber nicht nur für jene Reiter und Pferde, die ganz hoch hinaus wollen, wurde ein schöner Rahmen geboten. Es gab zum Beispiel auch Prüfungen der Klasse A**. Hier siegte mit Gordon Schridde von der RSG An den Linden (Gardelegen) am Freitag jemand, der eine nicht ganz so weite Anfahrt hatte. Und am Sonntag setzte sich Tim Körber aus Osterweddingen vor Melina Ringel (Miesterhorst) im A**-Springen mit Stechen durch. Besonders bejubelt wurde natürlich auch der dritte Rang von Christin Schlubeck aus dem benachbarten Bülstringen im M**-Springen am Sonntag. Schlubeck: „Ich bin ganz happy. Gestern hatte ich leider einen ärgerlichen Abwurf. Heute hat es besser geklappt. Das ganze Team hat die Daumen gedrückt. Das Quäntchen Glück ist wichtig im Sport.“

Die Jüngsten zeigten dann im Führzügelwettbewerb ihr Können. Hier gewann Anni Hasenkrug vor Lea Krimpmann (beide Colbitz). Lüders zu den unterschiedlichen Prüfungen: „Wir möchten ein niveauvolles Turnier und allen Reitergruppen die Chance geben zu starten. Deshalb fangen wir auch schon donnerstags an.“ Zu stemmen ist dieses Mammutprogramm nur durch vollen Einsatz aller Helfer und natürlich großzügige Sponsoren, denen der Dank von Teilnehmern, Zuschauern und Veranstalter sicher ist. Mit nur 36 Mitgliedern ist der RFV Calvörde kein großer Verein, umso beachtlicher die Leistung, ein solches Turnier auszurichten.

Lüders: „Calvörde hat das Potenzial, eines der besten Landesturniere zu sein, aber dieses Niveau muss jedes Jahr neu erkämpft werden.“ Deshalb heißt es für ihn und sein Team dieser Tage auch schon wieder: Nach dem Turnier ist vor dem Turnier!