Leichtathletik 100 Jahre Tradition / Teil IV - 1963 bis 1971 / Doris Matzen stellt DDR-Rekord im Hochsprung auf Lok-Mädchen gewinnen DDR-Mannschaftsmeistertitel
Haldensleben l Der Haldensleber SC begeht in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. In loser Folge berichtet der Autor in der Volksstimme über die Entwicklung der Leichtathletik in der Kreisstadt.
TuS Fortschritt war kein Fortschritt für die Entwicklung der Leichtathletik in Haldensleben. Gegenteilige Auffassungen und die ökonomische Lage waren Anlass, dass die gesamte Sektion von TuS Fortschritt am 1. August 1961 zur BSG "Lokomotive" wechselte.
Der Lok-Sportplatz in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee wurde Trainings- und Wettkampfstätte der Sektion Leichtathletik. Sektions- und Übungsleiter war Gerhard Hafenrichter und als Übungsleiter war Karl-Friedrich Schröder tätig.
1963 wurde die weibliche Jugend B der BSG Lok wurde DDR-Mannschaftsmeister. 1964 gewannen die weibliche Jugend A und B von der BSG Lok die DDR-Mannschaftsmeisterschaft. 1964/65 fanden erste Internationale Leichtathletik-Vergleichskämpfe mit TJ Banik Sokolov und der BSG "Lok" in Sokolov (CSSR) und Haldensleben statt.
1965 hatte der Lok-Sportplatz in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee in der Zwischenzeit eine von der Reichsbahn rekonstruierte Aschenbahn und eine Flutlichtanlage erhalten. Das Training und selbst Wettkämpfe waren nun auch bei Dunkelheit möglich. Im gleichen begann mit der Spartakiadebewegung in der DDR auch in Haldensleben ein neuer bedeutender Abschnitt besonders im Kinder- und Jugendsport der Sportart Leichtathletik.
Bei der I. Zentralen Kinder- und Jugendspartakiade in Berlin 1066 gewann Hartwig Müller bei den Jungen A über 400 m in 56,7 Sek. die Silbermedaille. Bronze ging an Otto Gerstenberg im Hochsprung der Jugend B mit 1,75 m.
Am 29. Mai 1966 wurde anlässlich der 1000-Jahrfeier der Stadt Haldensleben das Internationale Leichtathletik-Meeting mit Sportlern aus Polen und der CSSR durchgeführt.
Die Jahre 1967 bis 1969 brachten neben sehr guten Leistungen, speziell im Nachwuchsbereich jährlich mindestens ein bis zwei internationale Vergleiche und Meetings in Haldensleben oder im Ausland. Es waren Begegnungen mit Leichtathletik-Vereinen in Vlasim und Prag (CSSR) sowie in Poznan (Polen).
Am 25. August 1967 fand ein gelungenes international besetztes Abendsportfest auf dem Lok-Sportplatz mit Leichtathleten aus der CSSR, der UdSSR und Frankreich statt.
Bei der II. Zentrale Kinder- und Jugendspartakiade 1968 in Berlin sicherte sich Hans-Joachim Simowski bei den Jungen A über 400 m in 54,8 Sek. die Silbermedaille. Am 25. September 1968 stellte Hartmut Baethge bei den Jungen B in Genthin mit 11,23 m erneut einen neuen DDR-Rekord im Kugelstoßen auf. Er hatte bereits in diesem Jahr mehrmals den DDR-Rekord verbessert. Mit dieser Weite war er der erste Schüler, der das vier kg schwere Gerät über elf Meter stieß.
1970 fand die III. Zentrale Kinder- und Jugendspartakiade in Berlin statt. Dort holte Doris Matzen bei den Mädchen A im Hochsprung mit 1,51 m die Silbermedaille. Ein Jahr später egalisierte Matzen bei den Mädchen A in Poznan (Polen) mit 1,65 m den DDR-Rekord im Hochsprung. Bei einem Abendsportfest in Haldensleben übersprang sie 1,66 m und verbesserte ihren DDR-Rekord um einen Zentimeter. Am 31. Juli 1971 startete Matzen bei den DDR-Meisterschaften der Schüler in Cottbus. Dort wurde sie mit gleicher Höhe wie die Siegerin mit 1,64 m im Hochsprung DDR-Vizemeisterin.