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Fußball Lokalderby zum Landesklasse-Saisonstart

Nach langer Vorbereitungszeit hat das Warten endlich ein Ende. Unter anderem mit Wahrburg gegen Beetzendorf.

Von Marc Wiedemann 16.08.2019, 03:00

Salzwedel l  In der Fußball-Landesklasse, Staffel I, steht der 1. Spieltag der neuen Saison 2019/2020 auf dem Programmplan der fünf westaltmärkischen Teams.

Während der SV Liesten 22, der SV Eintracht Salzwedel 09 und der FSV Heide Letzlingen einen Platz in der oberen Tabellenregion anpeilen, liegt der Fokus beim MTV Beetzendorf und dem Aufsteiger SSV 80 Gardelegen II zunächst sicher auf dem Klassenerhalt.

Zu Beginn haben alle fünf Teams schwierige und teils sehr unbequeme Aufgaben zu bewältigen. Während die 22er die Wundertüte Osterburger FC empfangen, reist die Salzwedeler Eintracht zum SV Germania Tangerhütte. Die Beetzendorfer sind indes die erste Mannschaft, die es mit dem stark verstärkten Kader von TuS Wahrburg zu tun bekommt. Außerdem kommt es zum Saisonstart noch zum Derby zwischen dem FSV Heide Letzlingen und dem SSV 80 Gardelegen II.

Der SV Liesten 22 stellte bereits an den vergangenen beiden Wochenenden seine gute Frühform unter Beweis und will natürlich gegen den Osterburger FC anknüpfen. Das Ziel für den ersten Spieltag ist klar:

„Wir wollen den Gegner schlagen und folglich die drei Punkte“, wie Spartenleiter Mario Schulz deutlich die Marschroute vorgibt. Schließlich ist es wichtig, gut in die Saison zu kommen, weil sich nur so ein Fluss entwickelt und man eventuell auf dieser Erfolgswelle weitereiten kann.

Doch leicht wird das sicher nicht. Der OFC ist vielleicht die größte Unbekannte der neuen Saison. Mit Uwe Schmidt, der den langjährigen Trainer Ronald Göthe im Sommer als Chef-Trainer ablöste, reihen sich die Biesestädter nahtlos in einen Trend ein, den man zuletzt nur aus der Bundesliga kannte. Es geht darum, dass man einen jungen und unerfahrenen Trainer verpflichtet hat, mit der Ausnahme, dass dieser bis zuletzt selber noch als Spieler beim OFC aktiv war.

„In der Vergangenheit kannte man die Osterburger als fußballorientierte Mannschaft. Mit dem neuen Trainer muss man natürlich eventuelle Veränderungen abwarten und schauen was kommt“, wie Schulz erklärt.

Personell sieht es beim breit aufgestellten SV Liesten sehr gut aus. Bis auf Lukasz Koneczek (gesperrt), Steffen Schmidt (verhindert) und Niels Bierstedt (verletzt) haben die Liestener eigentlich alle Mann an Bord.

„Sicher gibt es auch noch ein paar Fragezeichen, doch wer am Ende hundertprozentig zum Kader gehört, wird sich erst kurzfristig herauskristallisieren“, wie Schulz formuliert.

Insgesamt geht der SV Liesten im heimischen Waldstadion als Favorit ins Spiel. Die letzten vier direkten Duelle gegen Osterburg konnte die Mannschaft von Michael Piotrowski allesamt für sich entscheiden. Schiedsrichter: Thomas Krugel

Es ist gar nicht so lange her, dass der SV Eintracht Salzwedel 09 letztmals beim SV Germania Tangerhütte gastierte und bei Dauerregen einen möglichen Landesliga-Aufstieg verpasste. Anfang Mai verlor die Eintracht völlig unerwartet aber absolut verdient mit 1:3 und will nun die offene Rechnung begleichen.

Allerdings stehen die Vorzeichen dafür nicht besonders gut. „Die Vorbereitung verlief nicht optimal. Wir konnten selten mit dem kompletten Kader arbeiten. Die Inhalte haben wir zwar durchgeboxt, aber die Vorbereitung hätte gut und gerne auch noch länger andauern können“, wie Salzwedels Trainer Helge Kietzke erklärt.

Dennoch sind die Rollen vor dieser Partie klar verteilt. Während die 09er erneut oben mitspielen wollen, geht es für Tangerhütte primär wieder um den Klassenerhalt.

Wir treffen auf einen unbequemen Gegner, der tief steht und das Mittelfeld sehr eng macht. Zudem sind die Standards sehr unberechenbar und damit sicher eine Waffe. Uns erwartet zwar eine schwere Auswärtsfahrt, was aber nichts daran ändert, dass wir zu Abwechslung mal das Auftaktspiel in eine Saison gewinnen wollen, was uns letzte Spielzeit nicht gelang.“

Die Germanen haben den Salzwedelern das Leben schon des Öfteren sehr schwer gemacht.

Personell sieht es bei den Jeetzestädtern eher durchwachsen aus. Mit Sebastian Heuer (verhindert), Niklas Gille (krank), Jan Hoefert (verletzt), Florian Förster (verletzt), Lukas Biermann (verhindert) und Raik Zipperling fehlen dem Salzwedeler Trainerteam gleich mehrere Alternativen. Schiedsrichter: Marco Krankemann

Die wohl schwierigste Aufgabe des Wochenendes hat der MTV Beetzendorf vor der Brust. Mit dem TuS Wahrburg ist eine Mannschaft in der Westaltmark zu Gast, die sich im Sommer in der Breite - aber vor allem in der Spitze - enorm verstärkt hat. Folglich werden die Rand-Stendaler auch von vielen Kennern der Liga zum Favoritenkreis auf den Staffelsieg gezählt.

Folglich reisen die Wahrburger auch als großer Favorit nach Beetzendorf. Ob das nun ein Fluch oder ein Segen für den MTV Beetzendorf ist, wird sich zeigen.

Sicher werden die Beetzendorfer alles versuchen, um die Punkte zu Hause zu behalten oder zumindest etwas Zählbares einzufahren. Sollte dies aber aus unterschiedlichsten Gründen nicht gelingen, würde auch keine Welt zusammenbrechen.

Die Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt sind nämlich andere Mannschaften. Mit anderen Worten: Die Punkte, um die eigenen Ziele zu erreichen, müssen woanders geholt werden.

Insgesamt wissen beide Mannschaften noch nicht genau, wo sie stehen. Weil diese Paarung aber vor allem für den MTV ein echter Gradmesser ist, weiß man auf Seiten des MTV Beetzendorf relativ schnell, wie weit man tatsächlich schon ist und wo eventuell noch Schwachstellen sind. Insgesamt gehen die Platzherren als klarer Underdog ins Spiel. Vor allem individuell sind die Wahrburger schlichtweg besser besetzt. Schiedsrichter: Paul Lemme

Diese Partie zum Saisonauftakt hat es natürlich in sich. Die Heide-Kicker sind der Meister der Vorsaison. Obwohl die Letzlinger mit Torsten Kühnast ein entscheidendes Puzzleteil der Meistersaison in Richtung Barleben ziehen lassen mussten, zählt der FSV auch in dieser Spielzeit wieder zu den großen Staffelfavoriten.

Dennoch tritt der FSV-Coach Dirksen Höft etwas auf die Euphoriebremse: „Die Vorbereitung verlief nicht optimal, was aber keine Entschuldigung ist. Wir fangen bei null an, freuen uns aber, dass es endlich losgeht. Alle sind gespannt, was diese Saison mit sich bringt. Es wird ein spannendes Spiel. Es völlig egal, ob es gegen Gardelegen I oder II geht, es ist ein Derby. Wir müssen voll fokussiert und konzentriert sein, Spaß am Fußball haben, Kampf und Laubereitschaft an den Tag legen und wir dürfen den Gegner nicht unterschätzen. Genau das hat uns in der letzten Spielzeit ausgezeichnet“, so der Übungsleiter.

Über die Favoritenrolle brauch man vor diesem Duell natürlich nicht zu reden. Gegen den Aufsteiger ist die Höft-Elf der ganz klare Favorit.

Personell sieht es beim FSV sehr gut ist. Außer Andreas Schmidt, der noch immer verletzt ist, kann Dirksen Höft sogar auf seinen kompletten Kader zurückgreifen.

Der Optimismus, der auf Seiten des FSV Heide Letzlingen herrscht, kann man beim Aufsteiger SSV 80 Gardelegen II nur bedingt teilen. „Wir freuen uns auf das Derby gegen Letzlingen und fiebern dem Spiel entgegen. Allerdings haben wir aufgrund der ernüchternden Testspielergebnisse und der etwas angespannten personellen Situation auch ein paar Bauchschmerzen“, wie der SSV-Trainer Oliver Pabst erklärt.

Die Vorbereitung des Aufsteigers lief insgesamt durchwachsen, was vor allem an den Ergebnissen in den Testspielen liegt. „Die Trainingsbeteiligung, der Wille und der Fleiß waren sehr gut. Spielerisch haben wir allerdings noch viel Nachholbedarf“, wie Pabst deutlich macht.

Der SSV II kann sich morgen auf eine sehr schwierige Auftakt-Partie einstellen. Schließlich weiß Pabst ganz genau um die Stärken der Heide-Kicker: „Die Letzlinger haben eine abgezockte und erfahrene Mannschaft, die zudem auch noch spielerisch sehr gut ist. Sie sind Meister geworden und werden dementsprechend mit breiter Brust auftreten. Hinzu kommt allerdings noch eine unbekannte Komponente, weil wir auf dem kleinen Kunstrasenplatz spielen werden.“

Personell sieht es in Gardelegen nicht so gut aus. Mit Christian Krziwanie, Michel Bergener, Philipp Schneidereit und Martin Klaus fehlen vier Spieler definitiv. Hinter den Personalien Benjamin Siegel, André Gumpert und Michael Hille stehen noch Fragezeichen.

„Wären wir mit voller Kapelle nach Letzlingen gereist, hätte ich uns schon eine gewisse Siegchance eingeräumt. So wird es für uns vom Kopf her das leichteste Spiel des Jahres, weil niemand etwas von uns erwartet“, so Pabst.

Insgesamt kann der SSV 80 Gardelegen II befreit aufspielen. Die Mannschaft weiß um die Stärken des FSV Heide Letzlingen und wird sich dementsprechend bestens vorbereiten. Für die Platzherren können allerdings nur die drei Punkte zählen. Um die Favoritenrolle kommt die Höft-Elf - trotz der großen Qualität der SSV-Reserve - nicht herum. Schiedsrichter: Robin Koch