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Fußball MTV kontra SVE: Eine Serie wird reißen

Der mittlerweile zwölfte Spieltag der Fußball-Landesklasse, Staffel I, hält am morgigen Sonnabend wieder einige packende Partien bereit.

Von Florian Schulz 25.11.2016, 04:00

Salzwedel l Beispielsweise steigt das absolute Kellerduell in Wahrburg, aber auch ein Derby zweier derzeit formstarker Teams in Beetzendorf.

Für Schlusslicht SV Langenapel geht es morgen um viel. Eine Niederlage beim Rangvorletzten TuS Wahrburg darf sich die Müller-Elf nicht leisten, wenn sie den Anschluss zum rettenden Ufer halten möchte. Auf diesem befindet sich nach drei Erfolgen am Stück mittlerweile der MTV Beetzendorf. Der würde seinen Lauf auch gern gegen den SV Eintracht Salzwedel fortsetzen. Tabellenführer SSV 80 Gardelegen hat mit dem SV Rot-Weiß Arneburg ebenfalls einen harten Brocken vor sich. Auswärts müssen morgen, jeweils ab 14 Uhr, auch der SV Liesten 22 (Möringer SV) und der SV Heide Jävenitz (Haldensleber SC II) antreten.

MTV 1880 Beetzendorf – SV Eintracht Salzwedel 09 (SR: Lukas Müller). Es läuft momentan in Beetzendorf. Nachdem die Luft nach verkorkstem Saisonstart immer dünner wurde, war der 2:1-Erfolg gegen Langenapel die Initialzündung. „Wir haben taktisch ein paar Dinge verändert. Dadurch läuft es besser und mit den positiven Ergebnissen kommen auch der Glaube und die Moral zurück“, erklärt MTV-Kapitän Nico Schulz mit Blick auf drei Siege am Stück. Diese ermöglichten dem Aufsteiger den Sprung auf Platz elf. Dort ist er mit zehn Punkten zwar noch lange nicht in Sicherheit, doch immerhin ist der Druck nun nicht mehr ganz so groß. Gern würde die Elf von Trainer Mayk Zürcher auch gegen Salzwedel nachlegen, doch das wird – das weiß auch der Ex-Hansestädter Schulz – alles andere als einfach: „Die Eintracht ist der klare Favorit, doch wir haben ein Heimspiel und werden versuchen, ein möglichst gutes Spiel abzuliefern.“ Zwar fehlt der privat verhinderte Fabian Panhey, doch dafür kehrt Gordon Bock in den MTV-Kader zurück. Somit muss dem Neuling nicht angst und bange sein.

Personell sieht es bei der Salzwedeler Eintracht rosig aus, denn da alle Akteure zur Verfügung stehen, hat Trainer Burghardt Schulze die Qual der Wahl. „Dennoch sind wir gewarnt. Der MTV spielt momentan sehr engagiert und hat eine kleine Serie gestartet. Doch auch wir wollen und müssen unseren Lauf wieder aufnehmen und dieses Spiel gewinnen“, so Schulze mit Blick auf die Zielstellung. Das 2:2 zuletzt gegen Arneburg war ein kleiner Rückschlag. „Da hat eindeutig die spielerische Komponente gefehlt. Kämpferisch war ich mit der Leistung zufrieden, doch spielerisch muss einfach mehr kommen“, blickt der SVE-Coach zurück. Gegen das Kellerkind werden die Hansestädter aber auch gezwungen sein, den Kampf anzunehmen. Sollten sie das nicht tun, könnte der auf Rang drei platzierte Favorit von der Jeetze durchaus Probleme bekommen.

SV Rot-Weiß Arneburg – SSV 80 Gardelegen (SR: keine Angabe). Seit dem sechsten Spieltag führt der SSV mittlerweile das Klassement an. Der Vorsprung auf den ärgsten Verfolger aus Warnau beträgt nunmehr fünf Punkte. Doch trotz der tabellarischen Dominanz tritt Gardelegens Trainer Norbert Scheinert dem Rangfünften aus Arneburg mit gehörigem Respekt entgegen. „Das ist eine gefestigte Mannschaft, die sowohl defensiv als auch offensiv als stark einzuschätzen ist. Ich erwarte daher ein Spiel auf Augenhöhe, in dem wohl die Tagesform entscheiden und der Glücklichere gewinnen wird“, so Scheinert. Der hofft, dass wieder jeder einzelne Spieler das Maximum aus sich herausholt. „Das gelingt zwar vielleicht nicht immer, wird aber nötig sein, um dieses Spiel zu gewinnen“, weiß der Übungsleiter der Rolandstädter, der mit seinem Team noch immer ungeschlagen ist. Diese Serie wollen die Gardelegener womöglich auch ohne Rafael Gritzner und Hannes Malek – beide sind fraglich – weiter aufrecht erhalten.

Möringer SV – SV Liesten 22 (SR: Marco Krankemann). Laut Sektionsleiter Mario Schulz sind im Liestener Spiel nach der Übernahme des Traineramts durch Michael Piotrowski „Fortschritte zu erkennen“. Zuletzt beim 3:3 gegen Wahrburg kosteten zu viele individuelle Fehler den Mannen aus dem Waldstadion den erhofften Heimsieg. „Defensiv müssen wir noch an der Abstimmung arbeiten. Offensiv können wir, abgesehen von der Chancenverwertung, aber mit unserem Spiel zufrieden sein“, meint Schulz. Möringen hält Liestens Spartenleiter für „eine der besten Mannschaften der Liga“. So wird beim gegenwärtigen Rangvierten vorsichtiger Weise auch „nur“ ein Punkt anvisiert. Personell sind die Piotrowski-Schützlinge momentan auch nicht gerade auf Rosen gebettet, denn Sebastian Kordus, Marc Pätzold und Henning Schröder fehlen allesamt verletzt, während Christian Walter privat verhindert und Florian Mönke noch immer durch eine Grippe außer Gefecht gesetzt ist. In der Vorsaison siegte der SVL in Möringen jedoch mit 1:0 – ein durchaus motivierender Fakt.

Haldensleber SC II – SV Heide Jävenitz (SR: Sebastian Graßhoff). Auch in Jävenitz zeigt die Formkurve momentan nach oben. Dreimal blieb die Mannschaft von Trainer Guido Euen zuletzt ungeschlagen und konnte dadurch zumindest vorerst die Abstiegsränge verlassen. „Wir wollen diese kleine Serie möglichst weiter fortsetzen, zumal ich Haldensleben II für einen Mitkonkurrenten halte“, so Heide-Co-Trainer Sören Kleinau. Allerdings zollt Kleinau der Verbandsliga-Reserve aus dem Bördekreis, derzeitiger Tabellenneunter, auch großen Respekt: „Sie haben bislang viele achtbare Ergebnisse erzielt und sind eine junge und technisch starke Truppe.“ Doch auch das Jävenitzer Trainergespann sah zuletzt beim 2:2 gegen Warnau eine mehr als passable Leistung seines Teams. „Wir haben den Ball streckenweise gut laufen lassen. Wichtig wird es aber nun vor allem sein, dass wir richtig fighten. Dann sollte für uns auch gegen jeden Gegner etwas drin sein“, so der Assistenzcoach. Zwar fehlen mit dem gesperrten Christopher Schmidt und dem beruflich verhinderten Milon Hossain zwei Stammspieler, dennoch reisen die Westaltmärker mit breiter Brust nach Haldensleben.

TuS Wahrburg – SV 51 Langenapel (SR: Florian Hösel). Beide Teams konnten in der Vorwoche zwar Punktgewinne – Wahrburg erreichte ein 3:3 in Liesten, Langenapel ein 2:2 gegen Havelberg – verbuchen und damit womöglich auch das Selbstvertrauen steigern, doch der eine Zähler half nicht entscheidend weiter. Die beiden Aufsteiger belegen aktuell die beiden letzten Plätze, so dass es sich hier um das Kellerduell schlechthin handelt. Zwar stehen beide Mannschaften unter Zugzwang, etwas mehr allerdings der SVL. Der Rückstand für die Elf von Trainer Ronny Müller auf das rettende Ufer beträgt nämlich bereits vier Punkte, für die Wahrburger indes nur einen Zähler. Somit müssen die Westaltmärker, die zuletzt immer wieder wichtige Akteure ersetzen mussten, gegen die Rand-Stendaler schon auf Sieg spielen. Coach Müller sah zuletzt gegen Havelberg einen beherzten und kämpferischen Auftritt seiner Schützlinge. Der dürfte Mut für die kommenden Aufgaben geben und sollte auch der Maßstab sein.