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Handball Mitteldeutsche Oberliga, Männer: SV Oebisfelde absolvierte eine bemerkenswerte Saison Neuer Steuermann führt SVO auf Rang drei

Von Jens Pickert 24.05.2014, 03:20

Die Saison 2013/14 in der Mitteldeutschen Oberliga wurde für die Männer des SV Oebisfelde zur bislang erfolgreichsten. Nach Platz neun in der Premierensaison 2010/11 sowie den Rängen sechs und acht landeten die Allerstädter diesmal auf Platz drei und holten damit die Bronzemedaille.

Oebisfelde l Dass die Oebisfelder nach 26 Spielen Rang drei erobern konnten, war nicht unbedingt zu erwarten. Ein Grund: Die Allerstädter nahmen mit einem neuen Steuermann an Bord die Saison in Angriff. Hendrik Tuschy aus Wolfsburg übernahm das Team nach dem überraschenden Rücktritt des verdienstvollen Trainers Thomas Meinel Mitte der Vorsaison und dem dann geplanten Kurzeinsatz von Markus Müller.

Die Verpflichtung von Tuschy löste im SVO-Lager aber auch Bedenken aus. Schließlich hatten die Allerstädter schon einmal einen Trainer aus Niedersachsen unter Vertrag genommen: Mirco Hollstein aus Groß Burgwedel. Er trainierte die Mannschaft in ihrer letzten Regionalligasaison. Allerdings nur für vier Spieltage. Denn nach vier Niederlagen warf er frühzeitig das Handtuch.

Die Bedenken erwiesen sich jedoch als unbegründet. Tuschy fand Zugang zur Mannschaft und auch zu den Fans. Wichtig auch: Der neue Übungsleiter übernahm ein eingespieltes Team, das sich nur mit den jungen Rechtsaußen Pascal Koitek vom HV Solpke/Mieste verstärkt hatte. "Ich war mir sicher, dass aus der Mannschaft mehr heraus zu holen ist als Platz acht in der Vorsaison", sagt der Trainer aus der Autobauerstadt. Seine Mannschaft sollte um die Medaillen mitspielen. Platz drei wäre ein realistisches Ziel.

Seine Vorgaben setzten seine Schützlinge dann auch phasenweise eindrucksvoll um. So eindrucksvoll, dass Tuschy und seine Mannschaft plötzlich sogar die Meisterschaft im Visier hatten. Das spricht ohne Zweifel für die Qualität der SVO-Männer, aber auch von einer in der abgelaufenen Serie sehr ausgeglichenen Liga.

Eine Überfliegermannschaft wie in den Vorjahren der LVB Leipzig, Elbflorenz Dresden oder zuletzt der HSV Bad Blankenburg, der mit 52:0 Punkten durch die Saison marschiert war, gab es nicht. An guten Tagen konnten die Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte, den LSV Ziegelheim ausgenommen, den Spitzenteams ein Bein stellen. Das geschah oft genug.

Auch die Oebisfelder blieben in dieser Beziehung nicht ungeschoren. Nach zehn ungeschlagenen Spielen in Folge kassierten die Allerstädter beispielsweise am letzten Hinrundenspieltag beim Aufsteiger HSG Gotha/Goldbach (GoGo Hornets) eine unnötige, wie Tuschy formulierte, 27:29-Niederlage. Dennoch - die Oebisfelder blieben an den Meisterschaftsfavoriten HG Köthen und HC Einheit Halle dran.

Doch die Rückrunde hatte es für die Allerstädter in sich. Der SVO musste in Glauchau/Meerane, Köthen, Halle und Staßfurt antreten. Während in Glauchau/Meerane noch ein schöner 35:33-Sieg gelang, setzte es in Köthen, Halle und Staßfurt Niederlagen. Mit 25:35 in Staßfurt sogar eine ganz deutliche. Die Meisterschaft war damit kein Thema mehr.

Der Abfall gegen Ende der Saison hatte im Verletzungspech seine Hauptursache. Erst erwischte es Michael Meichsner. Der Rückraumkanonier hatte bis zu seinem Ausfall eine ganz starke Saison gespielt. Dann musste kurzzeitig Spielmacher Alexander Vogel passen. Der Schlag ins Kontor stand allerdings noch bevor. Christian Herrmann - der Top-Torjäger im rechten Rückraum - zog sich seinen zweiten Kreuzbandriss zu. Er wird der Mannschaft damit auch zu Beginn der neuen Saison fehlen.

Angesichts dieser hochkarätigen Ausfälle hatten die Oebisfelder in der Schlussphase arg zu kämpfen. So wurde aus den letzten vier Spielen nur noch ein Sieg geholt - 30:29 im Saisonfinale in eigener Halle gegen die GoGo Hornets. Zum Glück patzte aber auch Glauchau/Meerane - Kontrahent der Oebisfelder im Rennen um die Bronzemedaille.

Das Personal könnte auch in der neuen Saison zum Zünglein an der Waage werden. Denn weitere langfristige Ausfälle von Leistungsträgern wären von den Tuschy-Mannen nur schwer zu kompensieren. Zumal auf den Schlüsselpositionen im Rückraum vorerst keine Verstärkungen in Sicht sind.

Mit dem Training beginnen werden die Oebisfelder wieder am 3. Juli. Höhepunkt wird ein Trainingslager über fünf Tage in Osterburg sein. Eingebettet in die Vorbereitung sind zahlreiche Testspiele und eine Turnierteilnahme. Am 23. August wird der SVO dann gegen den HSV Warberg/Lelm erstmals vor heimischen Publikum zum Test auflaufen.