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Kanu SC Magdeburg-Kanute David Töpel visiert die Junioren-WM in Portugal an

Für David Töpel vom SC Magdeburg könnte es das Jahr des ersten großen internationalen Auftritts werden. Der 17-jährige Canadier-Fahrer steuert die Junioren-WM in Montemor (Portugal) an. Seine Vorbereitung war intensiv. Seine Konkurrenz ist groß.

Aktualisiert: 9.4.2021, 10:50

Magdeburg (dh). Also musste Lotti Behling zum Zweikampf mit dem Junior antreten. Dieser hat ja niemanden sonst an seiner Seite, mit dem er Rennen simulieren kann. Sieht man mal von den Zeiten ab, an denen sich David Töpel und sein Trainer Tino Hoffmann orientieren, um zumindest ein Leistungsniveau zu analysieren. Lotti Behling fährt Kajak, sie gehört zur Leistungsgruppe von Coach Mark Zabel beim SC Magdeburg. Und David Töpel fährt Canadier, er gehört zu den hoffnungsvollen Talenten der Grün-Roten. „Canadier-Männer sind so schnell wie Kajak-Frauen“, sagt Coach Hoffmann. „Da David noch zu den Junioren gehört, war das für ihn natürlich umso besser.“ Ein großer Anspruch mit jedem Schlag, ein wichtiger Gradmesser für die eigene Energieleistung.

Der Erfolg ließ nicht lange warten

Töpel ist 17 Jahre jung, er ist tatsächlich erst im Februar vor drei Jahren erstmals in einen Canadier gestiegen, hat während seiner ersten Fahrten auch ordentlich Wasser geschluckt. Aber sein Talent hat sich schnell zur Leistung entwickelt. Aus dem ziemlich schmalen David Töpel von damals ist ein kräftiger Athlet geworden. Und der Erfolg ließ auch nicht lange auf sich warten. Bei den vergangenen deutschen Nachwuchs-Meisterschaften in Mannheim ist Töpel zu einer Gold- und zwei Silbermedaillen gefahren. Das hat ihn naturgemäß nicht vollumfänglich gefallen, weil ihm auf der Fahrt zum Erfolg immer ein wenig die Geduld fehlte. „Aber insgesamt war ich zufrieden und es war ein gutes Zeichen für die neue Saison“, sagt er versöhnlich.

Töpel greift Junioren-WM in Portugal an

In diesem Jahr geht es für ihn nicht mehr allein um nationale Podestplätze. In diesem Jahr greift er erstmals nach einem Ticket zu den internationalen Höhepunkten. Und speziell für die Junioren-Weltmeisterschaft Anfang September in Montemor (Portugal). Die nächsten Wochen werden bereits eine Entscheidung bringen, wenn der Kader des Deutschen Kanuverbandes (DKV) bei der ersten Sichtung am 18. April über 250 und 2000 Meter und bei der zweiten Sichtung am ersten Mai-Wochenende in Brandenburg über 200, 500 und 1000 Meter seine Besten sucht.

Die Grundlagen stimmen

Töpel und sein Trainer haben ebenso nichts unversucht gelassen, um dem Schüler einen Leistungsschub zu geben, um Defizite zu kompensieren. Das begann nicht zuletzt mit dem Zweikampf mit Lotti Behling. „Natürlich wäre es besser, vier, fünf oder sechs Canadier-Fahrer in einer Gruppe zu haben. So aber haben wir versucht, die Einheiten trainingsgruppenübergreifend zu gestalten. David hat sehr viele Kilometer mit Lotti absolviert. Und ich muss sagen: Das hat sehr gut funktioniert“, berichtet Hoffmann.

Als sein Schützling, Nachwuchskader 2 des DKV, zum Jahreswechsel aufgrund des Corona-Lockdowns nicht trainieren durfte, hat er sich einen Paddelergometer auf den Dachboden des elterlichen Hauses gestellt und ist dort seine Kilometer gefahren. „Es war ein bisschen kühl“, berichtet Töpel lächelnd. Aber Kälte kann seine Disziplin nicht brechen. Das Problem liegt bei ihm noch in der mangelnden Praxis: „Deshalb komme ich schwer in den Wettkampf.“

„Bereit für die erste Sichtung“

Auch das haben Kanute und Coach mit dem intensiven Training versucht, zu kompensieren. In Duisburg werden sie erstmals das Ergebnis ihrer Bemühungen erfahren. „Prinzipiell bin ich bereit für die erste Sichtung, das Durchhaltevermögen ist da“, berichtet Töpel über die Qualität seiner Grundlagen. „Was ich jetzt aber noch brauche, ist ein bisschen Schnelligkeit.“

Darauf haben sie sich in dieser Woche fokussiert. Schnell muss er sein, denn David Töpel will natürlich zu der WM. Er hat die Konkurrenz bereits beleuchtet und festgestellt: „80 Prozent im Feld sind Rechtsfahrer wie ich, das wird natürlich schwer. Aber ich werde alles versuchen.“