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Fußball So viele Begegnungen wie möglich

Wie in fast allen anderen Amateurligen ruht auch in der Regionalliga Nordost der Ball.

Von Florian Bortfeldt 24.12.2020, 04:00

Halberstadt l Über eine Fortsetzung machen sich die Vereine Gedanken, darum gab es vor einer Woche eine zweite Sitzung der einberufenen Arbeitsgemeinschaft. Einige Grundsätze wurden festgehalten, von Einigkeit scheint man jedoch weiter entfernt. Für den VfB Germania sitzt Präsident Erik Hartmann in der Kommission. Rund drei Stunden dauerte die digitale Tagung.

Am Ende ließ der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) in seiner Pressemeldung verlauten: „Der Vorsitzende des Spielausschusses Uwe Dietrich informierte, dass von den 20 Vereinen der Regionalliga Nordost 19 Vereine Vorschläge zur Fortführung des Spielbetriebes eingereicht haben. Hierfür gilt der Dank des Spielausschusses. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die eingereichten Vorschläge kein einheitliches Meinungsbild widerspiegeln, zum Teil nur auf die eigene Tabellensituation reflektieren und auch im Widerspruch zu den Festlegungen der NOFV-Spielordnung stehen. Es wurde nochmals auf den beratenden Charakter dieser AG hingewiesen. Bei allen Überlegungen des Spielausschusses zur Fortsetzung des Spielbetriebes der Regionalliga Nordost stehen die Eindämmung der Pandemie und die Gesundheit eines jeden Einzelnen vor den sportlichen und wirtschaftlichen Aspekten. Die Diskussion stand deshalb unter dem Eindruck des aktuellen Lockdowns und der aktuellen Corona-Fallzahlen. Es wurde Übereinkunft zu folgenden Grundsätzen erzielt und dem Spielausschuss empfohlen: Dass der Spielbetrieb in der Regionalliga Nordost bis zum 31.01.2021 ruht.“

Die Regionalliga-Saison 2020/2021 soll sportlich fortgeführt und gewertet werden. Oberste Prämisse hat zunächst die Beendigung der Hinrunde als Grundlage für weitere Entscheidungen.

Auch der Aufstieg in die 3. Liga muss gewährleistet werden und die Abstiegsfrage im Spieljahr 2020/2021 aus der Regionalliga Nordost soll ebenfalls zwingend erfolgen. Der Pokalwettbewerb der Landesverbände sollte Berücksichtigung finden. Grundlage für die weiteren Entscheidungen sind die jeweiligen behördlichen Vorgaben, die Satzung sowie die Ordnungen und Durchführungsbestimmungen des NOFV. Mögliche weitere Vorschläge sind rechtlich zu bewerten. Einig war man sich auch, dass das Spieljahr am 30. Juni 2021 spätestens beendet wird.

Erik Hartmann blickt auf knapp drei Stunden kontroverse Diskussion zurück. „Die Teams beziehungsweise die Liga befinden sich in einer Situation, in der zwischen zehn und 13 Spieltage absolviert wurden. Das Problem besteht darin, wann es überhaupt wieder losgeht. Überein gekommen für eine etwas bessere Planbarkeit sind wir, dass es im Januar nicht weitergeht. Der Verband hatte die Vereine im Vorfeld gebeten, Vorschläge einzureichen. Dahingehend kursieren viele Gerüchte, da es jeder auch anders kommuniziert.“

Erik Hartmann: „Konsens gibt es auch in dem Punkt, dass bis 30 Juni ein Saisonende erfolgen muss. Es wurde vereinbart, dass das alle akzeptieren. Ziel ist ebenfalls, so viele Begegnungen wie möglich zu realisieren, damit die Saison gewertet werden kann.“

Hartmann bestätigte auch, dass verständlicherweise viele Ideen und Standpunkte aufeinander treffen. „Das betrifft zum Beispiel den Faktor Zuschauer. Für die kleineren Vereine wäre es ohne Zuschauer denkbar, für die größeren eher nicht. Keiner möchte in diesem Zusammenhang, dass die halbe Liga Insolvenz anmeldet.“

Grundlegend haben die Regionalliga-Vereine die Vorgabe der Spielordnung. Da darin aber nicht der explizite Fall einer Corona-Unterbrechung erörtert ist, bleibt die Lage schwierig. Für alle: Verband und Vereine.

Die Arbeitsgemeinschaft kommt im neuen Jahr, am 13. Januar, dann erneut um 17 Uhr das nächste Mal virtuell zusammen. „Da hat auch die Politik neue Entscheidungen getroffen“, so Hartmann, „so dass wir in der Hoffnung sind, dann besser planen zu können. Bis dahin tappen wir im Dunkeln. Es bringt nichts, sich besonders schöne Modelle auszudenken, wenn man nicht weiß, wann und wie es weitergeht. Da helfen die besten Berechnungen nichts. Es bleiben zu viele unklare Faktoren, um sich konkreter zu vertiefen.“

Die AG tauschte sich über weitere Punkte aus, so zum Beispiel über die Art, Durchführung und Kosten von Coronatests in den Stadien.

Indes ist auch die Trainingssaison für die Halberstädter Kicker beendet. Aufgrund der gültigen Verordnung hätte das Team um Trainer Danny König zwar noch trainieren dürfen, die Führungsetage hat das aber untersagt. Erik Hartmann zur Entscheidung: „Wenn die halbe Wirtschaft und damit ein nicht unerheblicher Teil unserer Kleinsponsoren in den Lockdown muss, können wir nicht den Standpunkt vertreten, einfach weiterzumachen. Darum haben wir das Team auch eher in den Weihnachtsurlaub geschickt. Es wäre sonst eine Situation eingetreten, die ich gegenüber unseren Sponsoren nicht hätte rechtfertigen können. Alle müssen runterfahren, jetzt ist Schluss.“

Geplanter Trainingsstart für 2021 ist der 4. Januar. Beim VfB will man die Lage im Auge behalten, um dieses Datum zu bestätigen oder zu verschieben. Auch hier hängt alles von den Gesamtumständen ab. Präsident Hartmann: „Wenn es die Lage erlaubt, am 1. Februar wieder Fußball zu spielen, müssen wir da anfangen mit dem Training. Ist es absehbar, dass die Spiele erst am 1. März fortgesetzt werden, brauchen wir keine acht Wochen Vorbereitungszeit.“

Die Spieler selbst haben von Trainer König „Hausaufgaben“ mitbekommen. „Logisch, dass die Jungs wie alle anderen zu Weihnachten runterfahren, wir können im neuen Jahr aber nicht wieder bei Null starten“, so Halberstadts Vereinschef.