Handball SV Oebisfelde steigt endlich auf
Die Mannschaft des SV Oebisfelde steigt nach zweimaligen Verzicht wieder in die Mitteldeutsche Handball-Oberliga auf.
Oebisfelde l Der SV Oebisfelde hat in der Sachsen-Anhalt-Liga den Hattrick perfekt gemacht. Konkret: Die Mannschaft von Trainer Meinel ist zum dritten Mal in Folge Landesmeister geworden und steigt nach zweimaligem Verzicht nun wieder in die Mitteldeutsche Oberliga auf.
Endlich, werden viele SVO-Anhänger mit Blick auf den Aufstieg gesagt haben. In den vergangenen zwei Jahren nahmen die Allerstädter ihr Aufstiegsrecht nicht wahr - aus nachvollziehbaren Gründen. Die lagen vor allem im finanziellen Bereich. Aber auch sportlich trauten sich die Oebisfelder in den zwei Jahren diesen Schritt noch nicht zu, wie Trainer Meinel betonte.
Jetzt haben die Männer um Routinier Andreas Kalupke den Schritt jedoch gewagt. „Vom Vorstand haben wir frühzeitig grünes Licht bekommen. Es hing von der Mannschaft ab. Die Jungs haben dann auch einstimmig für den Aufstieg votiert. Und das ist gut so“, sagte Thomas Meinel und fügte hinzu: „Hätten wir erneut verzichtet, hätten wir das vielen unserer Fans nur schwer vermitteln können. Es bestand aber auch die Gefahr, dass bei einem erneuten Verzicht Fans nicht mehr zu den Spielen in der Sachsen-Anhalt-Liga gekommen wären. Das hätte ich verstanden. Denn was bringen drei Titel, wenn es nicht, sprich Aufstieg, vorwärts geht.“
Apropos Fans: Der SV Oebisfelde war erneut auch der Zuschauerkrösus der Liga. 2747 zahlende Besucher kamen zu den zwölf Heimspielen ihrer Mannschaft. Pro Begegnung waren das 228 Gäste. Dabei haben die Meinel-Schützlinge eine Partie weniger in der Hans-Pickert-Halle ausgetragen, da die Reserve des Dessauer-Rosslauer HV zum Rückspiel nicht angereist war.
Nur 45 Zuschauer verliefen sich hingegen im Schnitt bei den Partien des USV Halle II und des Absteigers Post Magdeburg in den jeweiligen Sporthallen. „Wir hoffen, dass wir unseren Zuschauerschnitt in der kommenden Saison, dann in der Mitteldeutschen Oberliga, nach oben treiben können“, so Thomas Meinel.
Allerdings werden die Oebisfelder ab dem 1. September, dem ersten Spieltag, Kontrahent in eigener Halle ist der HC Aschersleben, erfolgsmäßig kleinere Brötchen backen. In der abgelaufenen Saison holte der SVO mit sechs Punkten Vorsprung (46:6) auf die SG Spergau (40:12) den Titel. In der Spielserie 2016/17 lagen die Allerstädter mit drei Zählern (44:8) vor dem Dessauer-Rosslauer HV II (41:11) auf Rang eins. Satte zehn Punkte (53:3) lag die Meinel-Truppe schließlich in der Saison 2015/16 vor der SG Kühnau (43:13).
Diese Zeiten werden in der Mitteldeutschen wie erwähnt vorbei sein. „Das ist sicherlich unseren Fans und uns sowieso klar. Es geht einzig um den Klassenerhalt. Alles andere ist Spekulation“, unterstrich der SVO-Trainer.
In der Mitteldeutschen Liga werden die Oebisfelder nach drei Jahren Abwesenheit indes auf einige bekannte Mannschaften treffen. Die HG Köthen, der HC Aschersleben, der HSV Apolda, die einstiegen Torfabrikanten aus Freiberg, die Zwickauer, die ebenfalls Aufsteiger sind, und Burgenländer sowie der USV Halle gehören zum Beispiel dazu. Neuland betreten die Männer von der Aller dagegen bei der SG Pirna/Heidenau, beim SV Plauen-Oberlosa, beim NHV Concordia Delitzsch oder beim Thüringen-Aufstieger HBV Jena.
Ob die Oebisfelder sportlich und vor allem personell für die Mitteldeutsche gerüstet sind, wird sich zeigen. Die Abgänge von Pascal Koitek und Johannes Frenkel, beide spielen künftig für die HF Helmstedt/Büddenstedt, wiegen jedenfalls schwer. Ob die Neuzugänge Janis Koch, er kommt aus der Jugend von GWD Minden und spielte zuletzt für die TuS Magdeburg, und der aus Westeregeln zum SVO gestoßene Christopher Gorges die Lücken füllen können, muss ebenfalls abgewartet werden. Beide sollen die rechte Seite besetzen.
Trainer Meinel setzt aber auch auf die eigene Jugend. Max Heidler (rechter Rückraum) und Rechtsaußen Hannes Butzek „werden ihre Einsatzmöglichkeiten bekommen“. Außerdem im Trainer-Blick: Die jungen Akteure der SVO-Verbandsliga-Sieben.