Fußball Landesklasse: Blau-Gelb Goldbeck - SSV Gardelegen 3:2 (2:2) Von wegen Spiel um die goldene Ananas
Wenn drei Wochen vor Saisonende zwei Mittelfeldteams der Fußball-Landesklasse aufeinander treffen, sollte es eigentlich ruhig zu gehen. Beim 3:2-Heimerfolg von Blau-Gelb Goldbeck gegen den SSV Gardelegen war das nicht der Fall.
Goldbeck l Neben der sportlichen Aufholjagd, Goldbeck drehte einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Sieg, gab es einen Platzverweis, zwei Spieler die nicht mehr weiter spielen wollten und einen Betreuer, der sich nicht im Griff hatte. Aber der Reihe nach.
Die Gäste machten in der Anfangsphase durch ihre Effektivität den Unterschied und profitierten von Goldbecker Fehlern. Christian Krziwanie verwandelte in der neunten Minute einen Freistoß direkt. Trainer Andreas Kahlow, der das Tor der Blau-Gelben hütete, sah nicht gut aus. Der Gastgeber drückte auf den Ausgleich (12. Lauck), doch nach einer halben Stunde jubelte der SSV erneut. Krziwanie bediente Stürmer Daniel Schönfeld mustergültig (31.).
Eine Standardsituation brachte die Blau-Gelben sechs Minuten später zurück. Stephan Schulze trat einen Freistoß scharf vor das Tor, wo Patrick Huth nur noch einzuköpfen brauchte. Das Ebeling-Team stand in der Folge zu weit weg von ihren Gegenspielern und bekam kurz vor der Pause die Quittung in Form des Ausgleichs durch Silas Kottke. Die Goldbecker Nachwuchshoffnung traf nach Ablage von Philip Lauck sehenswert aus der Distanz.
War die Begegnung auch aufgrund der undurchsichtigen Linie von Schiedsricher Christoph Blasig schon aufgeheizt, drohte sie Mitte der zweiten Halbzeit zu explodieren. Nach dem 3:2 durch Patrick Huth, ein tolles Solo über den halben Platz, bot zunächst SSV-Keeper Fritz-Martin Eggert, dann Thomas Müller ihrem Trainer die Auswechslung an. Der SSV Gardelegen bleibt ein fragiles Gebilde. Erst der Platzverweis von Philip Lauck, der sein Privatduell mit Michael Hille mit einer Tätlichkeit beendete, brachte wieder Ruhe ins SSV-Team. Auf der Goldbecker Bank verlor unterdessen Betreuer Marco Füllgraf die Nerven, ging zur Gardelegener Bank und ließ seinem Ärger freien Lauf. Der Innenraumverweis war die einzige richtige Reaktion. In der Schlussphase konnten die Gäste ihre numerische Überlegenheit kaum nutzen. Zu behäbig agierten die Schützlinge von Thorsten Ebeling.
"Wir haben das Spiel heute aus der Hand gegeben. Wir waren zu einfallslos und läuferisch nicht auf der Höhe", resümierte der SSV-Trainer. Sein Gegenüber Andreas Kahlow war froh über den erneuten Heimsieg: "Wir haben in der ersten Halbzeit unglücklich zwei Tore gefangen und uns dann anständig mit viel Engagement zurück gekämpft. Der dritte Treffer war nicht unverdient."
Goldbeck: Kahlow - Huth (86. Huchthausen), Fankner, Kottke (64. Wothe), Giese (75. Kautz), Lauck, Wehrmann, Köhne, Schulze, Pflug, Gross.
Gardelegen: Eggert - Schönfeld, Benecke, Müller, Stottmeister, Burkardt (87. Kulina), Berlin, Leberecht (46. Schulze), Hille, Krziwanie (87. Bombach), Pietsch.
Torfolge: 0:1 Christian Krziwanie (9.), 0:2 Daniel Schönfeld (31.), 1:2 Patrick Huth (37.), 2:2 Silas Kottke (43.), 3:2 Huth (68.).
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte gegen Goldbecks Philip Lauck (71. Tätlichkeit).