1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Weniger Fehler trotz höheren Tempos

Nachwuchs-Handball A-Junioren des HV Rot-Weiss schließen Saison als Vize-Landesmeister ab Weniger Fehler trotz höheren Tempos

Von Norbert Wulf 24.05.2012, 03:18

Trotz personeller Schwierigkeiten zu Beginn schlossen die A-Jugend-Handballer des HV Rot-Weiss Staßfurt die zurückliegende Saison der Sachsen-Anhalt-Liga mit einem hervorragenden zweiten Platz ab.

Staßfurt l Zunächst verschlug es Rückraumspieler Kevin Engelhardt noch vor Beginn der Saison zur ersten Männermannschaft von Lok Schönebeck. Staßfurts Trainer Rainer Koch bezeichnete den Abgang des "Top-Athleten" als ersten Verlust. Den zweiten ereilte Coach und Team in der Vorbereitung beim Simba-Cup Ende Juni 2011 in Magdeburg. Bastian Rübenack zog sich bei diesem Rasen-Turnier einen Kreuzbandriss zu.

Mit dem nun dezimierten Kader änderte sich das Saisonziel vom anvisierten Meistertitel auf einen Medaillenplatz. Schnell wurde klar, dass "wir in dieser Form Glinde nicht das Wasser reichen konnten", so Koch. Die Eintracht als Topfavorit bestätigte ihre Ambitionen und dominierte die Liga. Zudem zog der bei den Bodestädtern ausgebildete und nun für die SGE spielende Torwart Bastian Krautwald den Rot-Weissen in beiden direkten Aufeinandertreffen den Zahn.

Den Beweis dafür lieferte Statistikfreund Koch in Form von Zahlen. "Im Durchschnitt hatten wir eine Wurfeffektivität von 53 Prozent in der Saison. Gegen Glinde lag sie bei nur knapp 40 Prozent." Dennoch hat sich die Quote im Gegensatz zur Vorsaison (46 Prozent) gesteigert. In einigen Spielen lag die Ausbeute sogar über 60 Prozent.

Daneben minimierten die Staßfurter ihre Quote der Technik-Regelfehler. Von 15 bis 20 Prozent im Vorjahr auf unter zehn in der abgelaufenen Spielzeit, "ohne, dass sich unser Spiel verlangsamt hat", hob Koch diesen Wert als "sehr gute Entwicklung hervor".

Daraus lassen sich laut Trainer zwei Fazits ableiten: "Die Konzentration im Angriff ist besser geworden." Und noch wichtiger: "Wir haben uns im Grundspiel verbessert." Beim Konterspiel und der zweiten Welle sah der Coach Fortschritte, auch vereinzelt bei der Schnellen Mitte. Das Umkehrspiel nach Gegentoren bedarf aber weiterer Optimierung.

In der Abwehr wurde zudem zu oft "reagiert, statt agiert." An der von Koch beschworenen "Antizipation" haperte es noch, was sich daran zeigte, dass die Abpraller öfter beim Gegner als in den Händen eines Staßfurters landeten. Nachholbedarf besteht zudem in Sachen körperlicher Robustheit, wobei Koch nicht missverstanden werden möchte: "Sie sollen härter werden, nicht unfairer."

Markus Bleul, den Koch im Abwehrzentrum "als stärksten Spieler" benannte, verfügt bereits über diese Härte. Doch produzierte auch er bei der Verteidigung auf Außen die gleichen Fehler wie alle anderen. Nach Einschätzung des Trainers hängt dies mit Nachlässigkeiten zusammen, vor allem in Spielen, die man dominierte. "Das ist dem Alter geschuldet, stoppt aber die Entwicklung der Spieler."

Dennoch ist Koch mit der Entwicklung zufrieden. Beispielweise kehrte Bastian zur Rückrunde zurück und entwickelte sich vom Aufbauspieler zum "Vollstrecker" auf Halblinks.

Diese persönlichen Entwicklungen will der Trainer in der neuen Saison weiter vorantreiben. Nach aktuellem Stand wird es wieder ein "Zusammenwirken mit dem SV Anhalt Bernburg" geben, so dass die Rot-Weissen mit knapp 18 Mann für die A- und B-Jugend planen.

Derweil hat der Trainer die Vorbereitung schon geplant. Aufgrund der langen Ferien bis zum ersten Septemberwochenende will Koch die gruppentaktischen Maßnahmen bereits davor abgeschlossen haben. Während der Sommerferien steht individuelles Training auf dem Plan, "mit den Leuten, die da sind". Auf Verluste, in welcher Form auch immer, würde der Coach dieses Jahr dabei sicher gerne verzichten.