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Radsport Jahresrückblick des Genthiner RC 66 / Hervorragende Ergebnisse in 2013 / Verein sucht weiter Nachwuchs Top-Ergebnisse an der Spitze, aber es fehlt die Breite

28.12.2013, 01:06

Der Genthiner Radsportclub 66 blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2013 zurück. Allen voran der Nachwuchs überzeugte mit Top-Leistungen, darunter einem Deutschen Meistertitel. Doch auch so manche Herausforderung und Sorge treibt die Verantwortlichen um.

Genthin (wfi/rew/sbe/bjr) l Im Herbst 2012 wurde die neue Trainingsgruppe der Jugend/Junioren des GRC 66 formiert, um die sich Trainer Wolfgang Fischbach in Fragen wie Training, Wettkampf und Material kümmerte. Unterstützt wurde er dabei auch von Raimund Ewert und Tobias Buchheister. Auf die Saison wurde sich schon in den Wintermonaten vorbereitet - hauptsächlich im Kraftraum, aber auch im Wald auf dem Mountainbike. Die recht freie Benutzung des Kraftraums erlaubte eine flexible Trainingsgestaltung. Sicher war es für die Aktiven teils schwierig, sich beim monotonen Krafttraining und miesem Winterwetter zu motivieren, doch die Einsicht der Notwendigkeit war bei fast allen Rennern da.

So kamen die GRC-Radsportler recht ordentlich über den Winter. Mit einem improvisierten Trainingslager, teils vom Landesverband organisiert, starteten die sieben Leistungskader in die Saison. Für Sarah Beudt ging es Anfang April erstmals mit dem Auswahlkader des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) zum Trainingslager in die Türkei.

Die Materialabsicherung für die Saison wurde gemeinsam vom Verein, dem Genthiner Rad-Center und auch privat bewältigt. Als Anfang März das Autohaus Nigari das Begleitfahrzeug, einen neuen Skoda Oktavia, für die Saison bereitstellte, konnte es losgehen. Nicht alle Renner stellten sich sofort konsequent den Leistungsanforderungen, andere wiederum steigerten sich in Sachen Trainingseinstellung und Belastungsbereitschaft enorm. So waren die ersten Wettkämpfe im April auch eine Art Standortbestimmung.

Gute Ergebnisse hatte da schon Hannah Steffen mit ihren Spitzenplatzierungen aufzuweisen; insbesondere bei der Ostthüringentour. Bei Sarah, Jonas Müller und Paul Schiller ging es auch aufwärts, Spitzenergebnisse fehlten aber noch. Marie Weinmann als Jugendnationalfahrerin hatte dem Leistungssport trotz Platz sechs bei den Deutschen Meisterschaften mittlerweile den Rücken gekehrt.

Zuständig für Herausragendes: Hannah Steffen

Es folgten jedoch noch sehr gute Ergebnisse: ein Etappensieg bei der Ostthüringentour von Hannah, mehrere Landesmeistertitel, vordere Plätze bei bundesoffenen Rennen sowie allen voran natürlich Hannahs Deutscher Meistertitel beim Straßenrennen in Elxleben/Thüringen. Mit Einsatzbereitschaft und taktischem Geschick erreichte sie dieses herausragende Ergebnis.

Sarah versuchte von Anfang an ihren Nationalmannschaftsstatus zu verteidigen. Dabei hatte sie zwar immer Anschluss zur deutschen Spitze, aber positive Ausreißer nach vorn gelangen ihr nicht. Platzierungen zwischen Rang sechs und zwölf reichten zwar zur Bestätigung zum BDR-DC-Kader, aber nicht zu Berufung in den Spitzenkader. Diesen Platz wird mit Sicherheit Hannah einnehmen. Der Bundestrainer informierte schon über ihre Berufung in die Jugendnationalmannschaft, auf die sie sich bereits bei einem ersten Trainingslager in Kaiserslautern vorbereitete.

Mit Jonas und Paul stellte der GRC die Spitzenfahrer im Landesverband Sachsen-Anhalt, welche aber im bundesdeutschen Maßstab als weniger konkurrenzfähig einzustufen waren. Juniorenfahrer Jonas absolvierte bis zum September ein umfangreiches Wettkampfprogramm - auch außerhalb des Landesverbandes, unter anderem mit Rundfahrten in Österreich und Radbundesligarennen. Sein bestes Resultat war der 14. Platz beim Bundesligarennen in Luckau, womit er auch die BDR-DC- Kadernorm erfüllte. Für Paul reichte es bei mehreren kleineren Rennen zu guten Platzierungen, so zuletzt in Parchim, wo er Platz zwei belegte. Kürzlich wurde er auch Landesmeister im Querfeldein und fuhr damit auf einer technisch anspruchsvollen Strecke mit hartem Anstieg zu seinem ersten Titel der Saison 2014.

Auch im Männer- und Seniorenbereich sind Rennfahrer im GRC-Trikot erfolgreich. Nach einigen Ruhejahren sitzt Oliver Schneider (einst Vierter der Juniorenweltmeisterschaft) wieder auf dem Rennsattel. Er errang 2013 mehrere Siege in der Seniorenklasse. Auch Henner Rödel vertritt den GRC als Männerfahrer der A-Klasse erfolgreich im In-und Ausland. Er gewann etwa das Sprintertrikot bei der Rumänienrundfahrt, fuhr erfolgreich in Trinidad und Tobago und gewann mehrere Rennen in Deutschland.

Der Spee-Cup in Genthin bedeutete seit je her Nachwuchssport auf hohem Niveau - so auch 2013. Erneut war Hannah als Siegerin im Schülerinnenrennen mit ihrer Partnerin aus Cottbus erfolgreich. Sarah fuhr ein gutes Einzelzeitfahren in der weiblichen Jugend und wurde Elfte. Der erhoffte Sprung nach vielversprechenden Trainingsleistungen nach ganz oben gelang aber nicht. Organisatorisch lief dank dem Einsatz vieler Helfer und der Erfahrung und Übersicht von GRC-"Chef" Horst Grimm alles wie am Schnürchen.

Die Leistungsgruppe hat sich am Jahresende verkleinert. Nun trainieren noch Hannah, Sarah, Paul und erneut Jonas zusammen. Nach vier Wochen Oktoberpause ging es in die Vorbereitung der Saison 2014. Auf dem Programm stehen neben Wintertraining daheim Bahnradrennen und -training in Berlin und Frankfurt, eine Ski-Woche in den Alpen und im März die konzentrierte Straßenvorbereitung mit Trainingslagern in der Region.

Neue Gesichter sind jederzeit gern gesehen

Der GRC ist weiter bestrebt, Talente zu gewinnen. Wer nicht in ganz hohe Leistungsregionen vordringen möchte, ist aber auch jederzeit gern beim Training gesehen. Derzeit ist ein günstiger Einstiegszeitpunkt, vor allem für zehn- bis 14-jährige Mädchen und Jungen. Solange das Wetter es zulässt, wird Rennrad (kann gestellt werden) oder Mountainbike gefahren. Weitere Informationen gibt es bei Wolfgang Fischbach im Genthiner Rad-Center, Brandenburger Straße 86.