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Damen-Tennis Für Biederitzer TC endet das Kapitel Ostliga

Die Damenmannschaft 30+ des Biederitzer TC verschwindet von der überregionalen Tennis-Bühne. Schmerzlich: Der Klassenerhalt war möglich.

Von Max Pefestorff 01.08.2019, 01:01

Biederitz l Sie sind das Salz in der Suppe, erfordern mentale Physis und entscheiden meist über Sieg oder Niederlage. Unlängst zeigte auch Novak Djokovic in einem geschichtsträchtigen Wimbledon-Finale gegen Roger Federer, wie ausschlaggebend sogenannte Big Points in spielentscheidenden Phasen sein können. Nur gut können sich die Ostliga-Damen 30+ des Biederitzer TC in die Gefühlslage von Federer hineinversetzen, der Satz- und Matchbälle im Endspiel ungenutzt ließ und den heiligen Rasen als Verlierer verlassen musste.

„Uns fehlte das nötige Glück in vielen knappen Spielen“, weiß die Mannschaftsverantwortliche Katja Krebs daher den vorletzten Tabellenplatz in der Ostliga mit drei engen 4:5-Niederlagen einzuschätzen. Zur sportlichen Wahrheit gehört es dennoch auch, dass die Erwartungen rund um den Ligaverbleib bereits vor der Saison nicht sehr hoch angesetzt wurden. „Uns war klar, dass die Chancen auf den Klassenerhalt nicht sehr gut standen“, so Krebs nüchtern und realistisch.

Nicht nur, dass Katalin Soppart und Claudia Rautmann schwangerschaftsbedingt nicht zur Verfügung standen, auch die Verletzung von Arlett Bittrich im ersten Saisonspiel bedeutete einen Rückschlag für das BTC-Sextett. Diese Hypothek wog auch mit Claudia Hönsch, die als Neuzugang aus Goslar gewonnen wurde, zu schwer.

Bereits die erste Saisonpartie beim Leipziger SC war ein Fingerzeig, in welche Richtung sich die Ostliga-Saison entwickeln sollte. Zwar gewannen nur Krebs und Hönsch im Einzel, doch der BTC brachte nochmal Spannung in die Doppel. Das erhoffte Happy-End blieb bei der 4:5-Niederlage aus. Nach der 1:8-Niederlage gegen Vize-Meister TV Frohnau sollte gegen den TC Weiß-Rot Neukölln am dritten Spieltag unbedingt der Befreiungsschlag erfolgen. Doch das Schicksal hatte andere Pläne. Verlief die Partie nach den Einzeln noch ausgeglichen, beide Mannschaften gewannen jeweils drei Einzel, wurden in den folgenden Doppeln alle Partien verloren. „Wir hatten uns mit der Aufstellung verspekuliert“, resümierte Krebs rückblickend.

Im folgenden Derby beim 1. TC Magdeburg sollte unbedingt der erste Saisonerfolg gelingen. „Der Sieg gegen den TCM war neben dem Klassenerhalt das große Saisonziel“, verriet die stellvertretende BTC-Vorsitzende. Das Unterfangen startete zunächst auch ganz nach dem Geschmack der Ehlestädterinnen, die durch Katja Krebs und Katrin Holz zwei Punkte nach der ersten Einzelrunde erspielten. Doch der Lokalrivale aus der Landeshauptstadt kämpfte sich zurück, gewann drei Einzel und glich die Begegnung zum 3:3 aus. Wie sollten nun die Doppel aufgestellt werden? Da war guter Rat teuer. Der Biederitzer TC versuchte über das Spitzendoppel und einem starken dritten Doppel den Erfolg einzufahren. Doch der Plan ging nicht auf. Zwar gewann die Paarung Krebs/Böhler im unteren Doppel, doch neben Bittrich/Rautmann verlor auch das erste Doppel um Holz/Hönsch mit 2:6, 6:7. „Das Glück war in dieser Saison einfach nicht auf unserer Seite“, meinte Krebs nach der richtungsweisenden 4:5-Niederlage, die die Chancen auf den Klassenerhalt weiter schwinden ließen.

Und da die Biederitzer Frauen im Saisonendspurt abermals ohne jegliche Fortüne agierten, war nach zwei weiteren knappen Niederlagen in den Heimspielen gegen den SC Brandenburg (3:6) und TC Grün-Weiß Nikolassee (4:5) der Abstieg besiegelt.

Dennoch ließ sich der Biederitzer TC nicht hängen und schloss die Saison mit einem 5:4-Sieg beim Leipziger TC versöhnlich ab. „Ein schöner Abschluss, da wir mit diesem Sieg gar nicht mehr gerechnet hatten“, berichtet die routinierte Katja Krebs.

Nach dem sportlichen Abstieg stellt sich bei den Biederitzer Damen nun die Frage, wie sich das Team für die Zukunft aufstellt. „Wir werden uns bald zusammensetzen und bereden, wie es weitergeht“, verriet Krebs. Die Optionen reichen dabei von der Hoffnung auf den Verbleib in der Ostliga, der möglich ist, wenn andere Teams auf ihr Startrecht verzichten, bis hin zum Wechsel in die Damen 40, da ein großer Teil des Teams schon in dieser Altersklasse spielen könnte.

Die Erkenntnis, dass man trotz Seuchenjahr 2019 in der überregionalen Spielklasse mit den spielstarken Mannschaften aus Berlin und Sachsen mithalten kann, dürften die Biederitzer Damen in ihre Entscheidung mit einbeziehen.