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Handball Biederitz krampft sich zum Erfolg

Der Sachsen-Anhalt-Ligist vom SV Eiche 05 Biederitz fährt einen mühevollen 28:25 (17:13)-Arbeitssieg gegen Schönebeck ein.

Von Ingo Heitmann 13.02.2018, 23:01

Biederitz l Das nachdenklich wirkende Kopfschütteln begann beim Biederitzer Trainer Enrico Sonntag schon weit vor dem Schlusspfiff, als seine Schützlinge beim Stand von 26:20 auch sieben Minuten vor dem Abpfiff einfach nicht die Schleife um die Partie brachten. „Es ist viel von dem eingetreten, wovor ich noch vor dem Spiel eindringlich gewarnt habe. Und wenn dann auch noch Vorgaben aus der Auszeit nicht umgesetzt werden, dann zittert man sich letztlich der Sirene entgegen“, war Sonntag unmittelbar nach dem Abpfiff mehr oder weniger restlos bedient. Natürlich agierten die Gastgeber vor gerade einmal knapp 100 Zuschauern stets aus einer Führung heraus, doch souverän wirkte die Vorstellung nicht.

Dabei dürfte dem Biederitzer Verantwortlichen der 5:0-Blitzstart durchaus gefallen haben, konnten die Gäste doch erst in Minute sechs durch ihren agilsten Spieler Martin Schröder erstmals Eiche-Schlussmann Andreas Wichmann bezwingen. Auch wenn die Biederitzer in Minute zwölf sogar mit 8:2 vorn lagen, konnte dennoch eine zusehends unkonzentriertere Herangehensweise in allen Bereichen beobachtet werden.

Bis zur 20. Minute verkürzten die Lok-Handballer sogar auf 8:11, profitierten dabei jedoch von einigen Überzahlsituationen. Da die Biederitzer Hintermannschaft zudem wiederholt zu inaktiv wirkte, sah sich Sonntag in der 23. Minute zur längst fälligen Auszeit gezwungen. Diese schien dann ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben, sorgten doch die erfolgreichsten SVE-Schützen Praest (3) und Schnetter für das 16:10. Doch noch vor dem Pausenpfiff sorgten zwei Aspekte schnell für Demut im Lager der Gastgeber: Zum einen verkürzten die Schönebecker wieder auf 13:17 und zum anderen war für Rückraum-Shooter Christoph Frank nach einer unglücklichen Abwehraktion die Partie vorzeitig beendet, was allerdings nicht nur im Biederitzer Lager als viel zu harte Strafe empfunden wurde.

Trotz insgesamt recht zähen Beginns kamen die Gastgeber auch in Hälfte zwei besser aus den Startlöchern. Dem 14:17 von Jan Bauer ließen die Biederitzer wiederum durch Schnetter (2) und Praest das 20:14 (37.) folgen. Die erhoffte Vorentscheidung indes war dies längst nicht. Die Gäste kämpften sich mit Hilfe der lautstarken 30 mitgereisten Zuschauer nach 41 Minuten auf 17:21 und später auf 20:24 (50.) heran und schöpften zumindest leise Hoffnung. Selbst das 26:20 (53.) – Carlos Swoboda und Schnetter hatten getroffen – ließen keinen vorzeitigen Schlussstrich unter eine insgesamt sehr faire Begegnung zu, da die Biederitzer nun zu schnell und unkonzentriert abschlossen. So betrug der Vorsprung der Gastgeber nach 55 Minuten lediglich drei Treffer, da Robin Riedel, Mario Meißner und Kevin Krause zum 23:26 verkürzten. Letztlich rettete der Gastgeber dann aber die drei Treffer zum 28:25-Endstand ins Ziel.

„Uns ist es nie gelungen, die durchaus mögliche Vorentscheidung zu erzielen. Natürlich fehlten uns in der zweiten Hälfte aufgrund der Roten Karte auch die Variationsmöglichkeiten, dennoch muss es uns möglich sein, ein solches Zitterfinale abzuwenden“, wirkte Sonntag trotz der zwei wichtigen Zähler alles andere als zufrieden. Die gezeigte Leistung dürfte in den drei anstehenden schweren Partien in Radis und Oebisfelde, beziehungsweise daheim gegen Spergau nicht zu Zählbarem reichen.
Biederitz: Wichmann, Wolke – Möritz (1), Peters, Schnetter (8/3), Große, Freistedt, Praest (8), Swoboda (7), Frank (3/2), Tysack (1)
Schönebeck: Knörich, Illig – Schulz (1), Bauer (4), Riedel (6/3), Meißner (2), Blumenthal, Karau, Ernst (1), Mattisseck (1), Schröder (6), Krause (4)
Siebenmeter: Biederitz 5/5 – Schönebeck 4/3; Zeitstrafen: Biederitz 3 – Schönebeck 4; Rot: Christoph Frank (29., Foulspiel) -Biederitz