1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Für Güsen geht ein Traum in Erfüllung

Handball, HVSA-Pokal Für Güsen geht ein Traum in Erfüllung

Nach dem 29:27 über "Fichte" Erdeborn erreicht Verbandsligist Güsener HC zum ersten Mal das „Final Four“ des HVSA-Pokal.

Von Stefan Graf 07.02.2018, 12:03

Güsen l Für Kevin Haßbargen ging mit der Schlusssirene am Sonnabendabend ein kleiner Traum in Erfüllung. Dank des Güsener Sieges steht seine Mannschaft im „Final Four“, der HVSA-Pokal-Endrunde der letzten Vier. „Das wollte ich schon immer mal erreichen. Eigentlich als Spieler, nun eben als Trainer.“

Bis dorthin war es ein langer Weg, oder besser gesagt: Hart umkämpfte 60 Minuten. Die Vorzeichen des Spiels hätten schlimmer nicht sein können. Torgarant Christian Haßbargen musste aufgrund von Bandscheiben-Problemen passen. Wann er wieder auf der Platte steht, ist noch offen. Verstärkung gab es nur bedingt. Da die zweite Mannschaft schon im Nordcup spielte, durften keine Spieler im HVSA-Pokal eingesetzt werden. So kam es, dass unter anderem der ehemalige GHC-Trainer Bernd Bretschneider auf dem Feld stand. Mit den Söhnen Steffen und Christopher war also fast die komplette Bretschneider-Familie im Einsatz. Dieser Zusammenhalt in Verbindung mit der Hallen-Atmosphäre übertrug sich speziell in den letzten Minuten spürbar auf den Rest der Mannschaft, wo Güsen die entscheidenden Würfe im Gehäuse versenkte.

Was im Schlussdrittel gut klappte, brauchte zu Spielbeginn noch einige Anlaufzeit. Schlecht in die Partie gestartet, gab Fichteborn beim 5:1 schnell den Maßstab vor. „Wir waren am Anfang viel zu statisch“, analysierte Trainer Kevin Haßbargen. Mit der ersten Auszeit kamen dann auch die Tore und der Anschluss war beim 8:9 durch Dominic Schulz, nach Steffen Bretschneider (10 Tore) zweitbester Werfer im blauen Dress (9), schnell geschafft. Von nun an war die Partie sehr ausgeglichen und Güsen ging sogar mit einem Tor Vorsprung in die Pause (13:12).

Mit dem Wiederbeginn folgte schnell ein richtungsweisender Knackpunkt der Partie. Güsen verwarf zweimal, woraufhin die Gäste auf 16:14 stellten, was daran lag, dass der GHC-Block die Rückraumwerfer nicht immer stoppen konnte. Die Mannschaft ließ sich davon nicht aus der Fassung bringen und antwortete mit einem kämpferischen Fünf-Tore-Lauf zum 21:18. Davon sichtlich geschockt, nahm der Vierte der Verbandsliga Süd seine Auszeit.

Einen kleinen Schockmoment gab es in der nun zum Teil etwas hitzigen Partie auch noch. Steffen Bretschneider ging nach einer Tätlichkeit zu Boden. Ein gegnerischer Griff ins Gesicht sorgte für eine unangenehme Landung. Nach kurzer Behandlung konnte er weitermachen. Für Michel Hammerschmidt gab es dafür Rot.

Die häufigen Überzahlmomente nutzten die Güsener gut aus. Nach der Disqualifikation hatte der Gastgeber sogar zwei Mann mehr auf dem Feld und auch einige Asse im Ärmel. „Mit Steffen (Bretschneider, Anm. d. Red.) und Robert (Klewe) konnten wir personell gut nachlegen“, so Haßbargen. Nun darf im „Final Four“ weiter Geschichte geschrieben werden.

Güsen: C. Bretschneider - B. Bretschneider, Schulz (9/1), Mache, Prause, Filter (5), Lepper, Gerlach, Kampe, Heitzmann, Fritz, Klewe (1), Lehnau (4), S. Bretschneider (10/3)

Siebenmeter: GHC 6/4 – BSV 7/6; Zeitstrafen: 5 – 5; Rot: Michel Hammerschmidt (49:53, Tätlichkeit)