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Reitsport Einfach überraschend

Nach drei Jahren findet auf dem Eichenhof in Pietzpuhl wieder ein Dressurturnier statt.

Von Karolin Pilz 21.07.2020, 08:42

Pietzpuhl l „Wir möchten stets vielseitig bleiben und auch ein wenig Abwechslung für unsere Teilnehmer bieten. So war es nach drei Jahren an der Zeit, wieder ein reines Dressurturnier inklusive der Qualifikation zum Bundeschampionat anzubieten. Damit decken wir alle Sparten des Pferdesports bei uns ab“, erklärte David Gotzel vom Pietzpuhler Eichenhof, obwohl der eigene ein reiner Sprungstall ist. So waren seitens des gastgebenden Vereine keine Teilnehmer gemeldet. Die Resonanz umliegender Vereine war mit einem Starterfeld von 159 Dressurreitern aus vier Bundesländern jedoch enorm. Stimmen aus dem Betreuerfeld lobten die fast makellose Organisation der Veranstaltung und zeigten sich beeindruckt von den zwei bestens hergerichteten Turnierplätzen.

Auch Linda Buchheister vom SV Eintracht Grabow meldete sich mit ihrem elfjährigen Dunkelfuchs Halifax zur Dressurprüfung in der Klasse A, deren Start am Sonnabendmittag angesetzt war. Die Anforderungen beinhalten neben verschiedenen Gangarten wie Mittelschritt und Arbeitstrab auch die ersten Lektionen wie einen einfachen Galoppwechsel. Gleichermaßen wichtig ist dabei ein guter Sitz des Reiters bei einer ruhigen Zügelführung. „Mein Vater hatte den Vorschlag zur Turnierteilnahme gemacht und für mich war es wieder eine gute Abwechslung zum Training mit Hali“, erklärte Buchheister am Rande des Turniers und zeigte sich ebenfalls erfreut über die gute Umsetzung auf dem Reiterhof in Pietzpuhl. „Mit einer Platzierung hatte ich zuvor und im Viereck erstmal nicht gerechnet. Da Halifax sehr groß ist, war es für mich eine Herausforderung, den notwendigen Abstand einzuhalten. Er war nervös und wollte stets dem anderen Pferd hinterher.“

Von der Anspannung „haben die Richter aber offenbar nichts gemerkt“, freute sich die Erstplatzierte und nahm Bezug auf die Körpersprache zwischen Pferd und Reiter, die besonders wichtig sei. „Während der Prüfung habe ich beruhigend mit meinem Wallach gesprochen. Das hat am Ende vielleicht den Unterschied gemacht“, freute sie sich über ihren Erfolg.

Nach dem gelungenen Vormittag sollte später die Prüfung in der L Dressur folgen. Um die Herausforderung bestmöglich zu meistern, entschied sich Buchheister für einen Leser, der die Anweisungen gibt. „Meistens übernimmt das mein Vater. Die Ansagen erleichtern das Reiten und ich kann mich gut auf Hali konzentrieren“, erklärt die junge Reiterin. Für Buchheister kam es dann aber unerwartet, dass Richter Thomas Müller anbot, auf eine Wertung zu verzichten. Offenbar hatte sich der Wallach auf dem Vorbereitungsplatz vertreten, was dem scharfen Blick der Punktrichter nicht entgangen war. „Ich hatte gar nicht gemerkt, dass etwas faul ist und Halifax nicht sauber läuft. Für mich kam das überraschend“, gestand die Genthinerin. „Vielleicht waren wir aber auch beide träge und holen uns erst beim nächsten Mal die Schleife. Und bis dahin gönnen wir uns ein wenig Ruhe.“