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Tennis Der Mehrheit möchte spielen

Oliver Brandt, Leiter des technischen Spielbetriebs im Landesverband, bezieht Stellung zur Übergangssaison 2020.

Von Björn Richter 16.06.2020, 01:01

Burg l Der Tennisverband Sachsen-Anhalt (TSA) hat mit der Übergangssaison 2020 einige Änderungen in der Durchführung des Spielbetriebes vornehmen müssen. Doch noch wartet Oliver Brandt, der Leiter des technischen Spielbetriebs, ebenso wie seine Mitstreiter sehnsüchtig auf die Freigabe des Wettkampfbetriebs. Sportredakteur Björn Richter hat nachgefragt.

Volksstimme: Herr Brandt, als Leiter des technischen Spielbetriebs im Tennisverband Sachsen-Anhalt (TSA) waren Sie im Entscheidungsprozess zum Beschluss der Übergangssaison eingebunden. Nach welchen Kriterien wurde entschieden?
Oliver Brandt: Der Entschluss war schnell gefasst, dass es in dieser Saison keine Absteiger geben darf. Das hat auch die Sportkommission so gesehen. Zum einen ist es verständlich, wenn Menschen aufgrund ihrer persönlichen Lage gerade andere Dinge als Tennis im Kopf haben. Zum anderen gab und gibt es nun auch keine verbindlichen Daten, wann gespielt wird.

Halten Sie diesen Schritt mit Blick auf die Abmeldezahlen richtig?
Ja, auf jeden Fall. Wir haben allen Mannschaften die Wahl gelassen: spielen oder abmelden. Und wenn ein Verzicht erfolgt, dann ohne Konsequenzen: kein Abstieg, keine Strafgebühren. Die Mannschaften sollten selbst entscheiden, ob sie die Punktspiele wollen oder nicht. Am Ende wollten rund 60 Prozent spielen. Die Zahl war also immer noch groß und damit ergab sich für uns der Auftrag, sich um die Punktspiele zu bemühen. Ob sie am Ende stattfinden, liegt aber nicht allein in unserer Hand.

Nach der freiwilligen Mannschafts-Rückzugsfrist mussten einzelne Staffeln überarbeitet werden. Nach welchen Gesichtspunkten erfolgte die neue Einteilung?
Wir haben nach den Rückmeldungen zunächst Eckpunkte für die Übergangssaison beraten. Zunächst wurde die maximale Staffelgröße von acht auf sechs Mannschaften reduziert. Damit kann die Saison an nur fünf Wochenenden durchgezogen werden. Die Abmeldezahlen gibt das her. Natürlich gibt es in einigen Staffeln mehr, in anderen weniger Abmeldungen. Wir haben immer versucht, die gleiche Staffelgröße innerhalb einer Spielklasse zu bilden. Dafür wurden einige wenige Mannschaften umgruppiert. Härtefälle gab es allerdings nicht. Mit der neuen Staffeleinteilung sollten und können die Vereine gut leben können.

In den Altersklassen der Damen 30, 40 und 50 ist nach einer Vielzahl von Abmeldungen kein Spielbetrieb möglich. Die Damen 40 des Biederitzer TC hatten den Aufstieg für die Ostliga im Visier. Muss die Mannschaft jetzt den Aufstiegstraum begraben?
Nein, nicht zwingend. Zwar wird die Meisterschaft nicht offiziell ausgespielt, doch der TSA kann eine Mannschaft für die Aufstiegsspiele zur Ostliga melden. Die Relegationsspiele beginnen Mitte September. Die Damen 40 des BTC werden sich nach Lage der Dinge frühzeitig dafür bewerben. Wenn es weitere Bewerber gibt, wird der Landesverband sicher vorgeben, wie dann zu verfahren ist. Sportlich dürften die Biederitzer Damen 40 die wohl stärkste Mannschaft in dieser Altersklasse in Sachsen-Anhalt sein.

Der Spielbetrieb hat noch keine Freigabe aus der Politik erhalten. Gibt es dennoch schon ein konkretes Datum, wann die Spielansetzungen veröffentlicht werden?
Die Ansetzungen sollten spätestens bis zum 22. Juni stehen. Aufgrund der kleineren Staffelstärken geht die Erstellung der Spielpläne auch recht schnell. Wir hoffen, dass wir zum 3. Juli mit den Punktspielen starten können. Wenn nicht, werden wir die Entscheidung der Politik akzeptieren. Auch durch ein Jahr ohne Punktspiele wird Tennis in Sachsen-Anhalt nicht untergehen.

Absteiger gibt es nicht, Aufsteiger dagegen schon. Daraus könnten größere Staffeln in der kommenden Saison entstehen. Gibt es schon Pläne beim Verband hinsichtlich einer möglichen Aufstockung?
Mit der Entscheidung den Aufstieg zu ermöglichen, haben wir uns in der Sportkommission auch mit den daraus resultierenden Folgen beschäftigt. Es ist grundsätzlich alles machbar. Sollten beispielsweise mehr als acht Mannschaften das Anrecht auf einen Startplatz in der Oberliga besitzen und damit die ursprüngliche Staffelstärke überschreiten, gibt es die Möglichkeit, für eine Saison eine zweigeteilte Landesoberliga zu spielen.

Als Leiter des Spielbetriebs sind Sie auf die Entscheidungen des Ressorts Sport angewiesen. Wie verläuft die Zusammenarbeit?
Die Zusammenarbeit mit der Sport- und Jugendkommission des TSA ist sehr gut. Deren Mitglieder unterstützen mich bei Entscheidungen zu Staffeleinteilungen und Spielplänen. Gerade in diesem Jahr, als sich die Rahmenbedingungen für den Spielbetrieb immer wieder änderten, gab es viele Videokonferenzen. Ein Hauptthema war natürlich, ob und wann die Punktspiele beginnen, und unter welchen Bedingungen. Gut war zudem, dass unser Ressortleiter Sport Maximilian Pefestorff eine Online-Umfrage zum Spielbetrieb erstellt hatte, an der alle Tennisspieler aus Sachsen-Anhalt teilnehmen konnten. Das gab der Sportkommission und dem Präsidium ein gutes Gesamtbild über die Stimmung zum Spielbetrieb im Landesverband. Und es half bei einigen Entscheidungen rund um die Organisation der Punktspiele.