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Fußball Fortuna sucht das Tor-Glück

Nach nur drei Punkten aus fünf Spielen und Offensivschwächen will es Verbandsligist Fortuna Magdeburg Sonnabend gegen Zorbau besser machen.

27.09.2019, 11:06

Magdeburg l Diese Zahlen sprechen Bände. Nur drei Zähler hat der Fußball-Verbandsligist SV Fortuna in seinen bisher fünf Spielen gesammelt. Das war am zweiten Spieltag, ein 3:1 gegen Aufsteiger SSV Weißenfels. Ansonsten setzte es in Haldensleben (0:1), Thalheim (1:3) und Amsdorf (0:1) sowie daheim gegen Westerhausen (1:2) Niederlagen. Und mit dem Oberliga-Absteiger Blau-Weiß Zorbau wartet auf die Neustädter auch an diesem Sonnabend (14 Uhr) wieder ein Schwergewicht der Liga.

Es wird also langsam Zeit, Punkte zu sammeln. Erst recht, da die Neustädter bis auf die Begegnung in Thalheim nie die wirklich schlechtere Mannschaft waren. Doch es gab in allen vier Spielen auch eine Konstante: Die Männer vom Schöppensteg zeigten Schwächen in der Offensive, besonders im Abschluss.

„Wir münzen viele unserer Möglichkeiten nicht in Tore um“, sagt Trainer Dirk Hannemann. „Allerdings fehlt uns auch häufig das Spielglück. Wie zuletzt in Amsdorf, als der Ball eben an die Latte oder den Pfosten kracht und nicht den Weg ins Tor findet.“ Seine Meinung: „Wir waren jetzt in jedem Spiel gleichwertig oder gar besser. Doch es zahlt sich aktuell einfach nicht aus.“

Diese Offensivschwäche wird auch beim Blick auf die Statistik deutlich. Aktuell fünf erzielte Tore bedeuten gemeinsam mit Haldensleben den schlechtesten Wert der Liga. Ironischerweise sind die Ohrestädter aber Tabellenfünfter, weil sie auch nur ein Gegentor kassiert haben und die beste Liga-Abwehr stellen. Zum Vergleich: Treffsicherste Mannschaft ist aktuell der BSV Ammendorf, der in sechs Spielen 14 Mal traf.

Als Ursachen für die schlechte Chancenverwertung hat das Fortuna-Trainer-Team verschiedene Aspekte ausgemacht. „Wir sind vor dem Tor nicht zielstrebig und treffsicher genug. Da fehlt der letzte Biss vor dem Tor, eine Aktion auch mal erfolgreich abzuschließen.“

Doch dafür gibt es auch objektive Gründe. Die Fortuna muss viele neue Spieler integrieren. Zwölf Kicker kamen im Sommer zum Schöppensteg. Die müssten ja erst einmal ins Team finden, sagt Hannemann. „Darunter sind ja viele junge Spieler. Die müssen sich an die Liga, die Zweikampfhärte gewöhnen. Das ist auch ein längerer Prozess, der nicht von heute auf morgen geschieht.“ Allerdings müsse auch jeder Spieler einfach „mehr investieren. Wir müssen auch mal die Null halten, ein Spiel dreckig gewinnen. Dann kommt das Selbstvertrauen von ganz allein“, ist sich der Coach sicher.

Ein Kopfproblem schließt Hannemann trotz der geringen Torausbeute aus. „Das glaube ich nicht. Doch man merkt schon, dass es in den Köpfen der Spieler rattert. Jeder macht sich seine Gedanken, was er besser machen kann.“ Also: „Wir müssen einfach besser vor dem Tor werden, einfach kaltschnäuziger auftreten.“

Das Problem mit der Chancenverwertung ist jedoch kein ganz Neues bei den Fortunen. Auch in den Verbandsliga-Jahren zuvor zählten die Neustädter nie zu den treffsichersten der Liga (siehe Kasten).

Auch wenn seine Mannschaft mit seiner momentanen Ausbeute einen Fehlstart hingelegt hat, sieht der Trainer Licht am Ende des Tunnels. „In der Liga ist in der Tabelle alles eng beieinander. Wir dürfen jetzt einfach nicht den Kopf in den Sand stecken. Unsere Kicker sind allemal in der Lage, sich da wieder rauszuziehen.“ Mut mache besonders, dass die Mannschaft „trotz der Negativserie geschlossen auftrete. Die Mannschaft will. Die Spieler gehen positiv miteinander um, jeder kämpft für den anderen. Das ist gut so.“

Diesen kameradschaftlichen Umgang miteinander stellte Hannemann auch in der vergangenen Woche beim Training fest, als „jedes Mal bis zu 21 Spieler anwesend waren“. Und so hat das Team im Training versucht, sich Selbstvertrauen zu holen. „Wir müssen jetzt einfach kühlen Kopf bewahren und verstehen, trotz großen Drucks da unten wieder rauszukommen.“

Ein erster Anfang soll nun gegen den starken Gegner aus Zorbau erfolgen. Der Oberliga-Absteiger bat darum, den Anstoß auf 14 Uhr vorzuziehen, die Neustädter stimmten zu. Der Absteiger hat zwar bereits zehn Punkte auf dem Konto. Trotzdem dürften ihn die Punktverluste durch zwei Niederlagen und ein Remis wurmen.

„Wir müssen aber an uns denken, konzentriert und zielstrebig an die Aufgabe herangehen. Dann belohnen wir uns auch“, sagt Hannemann. Er muss allerdings auf Christopher Garz (gesperrt), Marvin Windelband (verletzt), Elhadj Alpha Diallo (Schule), Daniel Trinh, Kenny May und Tim Luis Lausch (alle Trainingsrückstand) verzichten muss.