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Handball Frank Beckmann ist beim SVT Uelzen/Salzwedel mittlerweile eine unverzichtbare Größe Selbst nach der Arbeit ist noch kein Feierabend

Von Florian Schulz 18.01.2014, 01:18

Seit Frank Beckmann beim SVT Uelzen/Salzwedel das Sagen hat, hat sich beim Handballverein aus der westaltmärkischen Kreisstadt viel getan - überwiegend Positives. Seit 2006 gehört Beckmann der Sparte des SV Eintracht Salzwedel an.

Salzwedel l Frank Beckmann hätte wohl früher selbst nicht damit gerechnet, mal eine so wichtige Persönlichkeit im Salzwedeler Handball zu sein. Er fungiert als Spartenleiter, Spiel- und Schiedsrichterwart sowie zudem auch noch als Trainer der zweiten Männermannschaft der Kreisstädter.

Dabei startete Beckmann in einer ganz anderen Sportart - im Boxen. Der gebürtige Stendaler erlernte den Kampfsport bei der Stendaler Legende Kurt Kauschat - und das bereits mit sechs Jahren. Bis zu seinem 13. Lebensjahr übte er diese Sportart aus. "Dreimal die Woche Training, aber kaum Kämpfe im Schwergewicht - das war dann doch nichts mehr für mich", erklärt der 45-Jährige.

2003: Berufsbedingter Umzug nach Salzwedel

Mit 13 Jahren ging Beckmann zum Fußball und Handball über. Er kickte für Einheit Stendal und war bei Lok Stendal unter der Regie von Adolf Kölsch als Handballer aktiv. Berufsbedingt zog es den Altmärker 1986 allerdings nach Rügen, 1990 ging es für ihn weiter nach Torgelow. Erst 2003 landete Beckmann mit seiner Familie wieder in der Altmark - und zwar in Salzwedel. Dort absolvierte er eine Ausbildung beim Altmarkkreis Salzwedel. Durch das Salzwedeler Handball-Urgestein Helmut Schmidt kam der heute 45-Jährige 2006 zum SVT Uelzen/Salzwedel. Das lag für Beckmann nahe, denn auch seine beiden Söhne Christian, der heute 20 Jahre alt ist, und Clemens (12) hatten Gefallen an dieser Sportart gefunden. Christian Beckmann absolvierte bei der D-Jugend des SVT ein Probetraining und wurde direkt behalten. "Seitdem war ich immer schon als Elternteil dabei", erinnert sich Frank Beckmann zurück. "Ich bin fast zu jedem Spiel mitgefahren und war schon mittendrin statt nur dabei", verrät der Altmärker. Seine Karriere als Trainer begann dann auch 2006 in der D-Jugend Uelzen/Salzwedels. Die Mannschaft um seinen Sohn Christian betreute der Handballbegeisterte gemeinsam mit Frank Mittag bis zur A-Jugend. Zwischenzeitlich hatte auch Beckmanns jüngster Filius Clemens begonnen, in der Jeetzestadt auf Torejagd zu gehen. Er wurde 2008 direkt bei den Minis von seiner Mutter Ute trainiert. Jetzt spielt Clemens, noch immer unter der Leitung seiner Mutter, in der D-Jugend der Westaltmärker.

Frank Beckmann ist seit 2006 übrigens auch selbst aktiv beim SVT Uelzen/Salzwedel. Damals stieg er als Torhüter in der dritten Männermannschaft ein. Noch immer ist Beckmann selbst am Ball - mittlerweile in der Altherren-Vertretung der Hansestädter. Nachdem Hans-Joachim Fentzahn 2009 das Amt als Abteilungsleiter Handball beim SV Eintracht Salzwedel niederlegte, wurde händeringend ein Nachfolger gesucht. Jürgen Fischer vom Förderverein nahm Kontakt zu Frank Beckmann auf. "Er bat mich um ein Gespräch und fragte, ob ich Interesse an dieser Aufgabe hätte. Der Verein liegt mir einfach am Herzen, zudem mag ich den Umgang mit Menschen. Deshalb habe ich mich zur Verfügung gestellt", begründet der 45-Jährige diesen bedeutenden Schritt. Der Verwaltungsfachangestellte ist nun bis zu 20 Stunden in der Woche mit Handball beschäftigt. "Pro Tag kommen locker zwei Stunden zusammen. Gleich, wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, checke ich die Mails, ob es etwas Neues gibt", verrät der Altmärker. Der kümmert sich nicht nur um An- und Abmeldungen von Spielern, sondern auch noch um Trainingszeiten oder Hallenbelegungen aller Mannschaften. Zudem organisiert er auch Aus- und Weiterbildungen von Trainern, Schiedsrichtern und Zeitnehmern. "Allein geht das nicht. Ich muss zwar die Entscheidungen treffen, doch das erfolgt immer erst nach Rücksprache mit den Trainern. Wir sind eine große Familie, das passt einfach. Alle leisten in diesem Verein gute Arbeit, ich möchte da niemanden hervorheben. Ohne den Förderverein wäre das alles hier auch nicht machbar", lobt Frank Beckmann seine Mitstreiter. Mittlerweile sind es 156 Mitglieder in der nach Fußball zweitgrößten Sparte des SV Eintracht Salzwedel. "Das ist sicherlich zufriedenstellend, wobei es vielleicht sogar noch besser geht", so Beckmann, dessen Familie - alle Mitglieder sind große Anhänger des THW Kiel - voll dahinter steht.

Seit Beginn dieser Saison Trainer des zweiten Herrenteams

Seit 2009 ist Frank Beckmann als Spielwart auch für koordinative Aufgaben zuständig, seit 2011 fungiert der Altmärker zudem als Schiedsrichterwart. Doch nicht nur das: Von 2010 bis 2013 war Beckmann als Co-Trainer mit für die Geschicke der ersten Männermannschaft in der Landesliga Lüneburg zuständig. Seit Beginn dieser Spielzeit coacht er allein die zweite Männervertretung in der Regionsklasse I. "Wir wollen einen guten Unterbau für die Erste schaffen", verrät der 45-Jährige. Unterstützt wird er dabei von Spieler Volker Kreitz und seinem Sohn Christian. "Unser Ziel im Verein ist es natürlich, in jeder Saison so gut wie möglich abzuschneiden", verrät Frank Beckmann. "Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir auch im Nachwuchs alle Altersklassen besetzt haben", sagt er. Über einen großen Zuwachs freut sich derzeit die Minimannschaft, die von Christin Hönig trainiert wird.

Zur Ruhe kommt Frank Beckmann kaum noch. "Nicht einmal in der Sommerpause, denn selbst da beginnen schon die Planungen für die neue Saison", verrät der Handballliebhaber, der übrigens seit 2008 im Besitz eines Schiedsrichterscheins ist. Der 45-Jährige hat in Salzwedel schon viel miterlebt - unter anderem Benefizspiele gegen den SC Magdeburg, Paris St. Germain und Medwedi Tschechow. Ein Höhepunkt für den Verein war jedoch speziell die vergangene Saison. Dort wurde die erste Männermannschaft in der Landesliga Lüneburg starker Tabellendritter, die männliche B-Jugend stieg in die Landesliga auf. Vom Handballverband Sachsen-Anhalt und vom Kreisfachverband Altmark West kam bereits die Anfrage, ob die Hansestädter mit ihrem Spielbetrieb wieder zurück nach Sachsen-Anhalt kommen würden. Doch das ist Zukunftsmusik. Wichtig ist erst einmal, dass der Verein in dieser Größe bestehen bleibt, im Optimalfall die Mitgliederzahl sogar ansteigt. Dann wären auch die Wünsche Frank Beckmanns erfüllt.