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Fußball Eintracht Osterwieck bekommt neuen Trainer

Mit einem neuen Trainergespann geht es für Eintracht Osterwieck in die Spielserie 2018/19.

Von Florian Bortfeldt 14.08.2018, 05:00

Osterwieck l Andreas Binder löst Matthias Fieberling als Chef an der Seitenlinie ab. Der SV Eintracht Osterwieck hat die abgelaufene Saison in der Landesklasse, Staffel 3, auf einem sechsten Platz abgeschlossen. Zu Rang drei fehlten nur vier Punkte. Dennoch konnte sich die Offensive des Teams um den alten Trainer Matthias Fieberling sehen lassen, denn mit 84 erzielten Toren waren die Osterwiecker das drittbeste Team hinter Aufsteiger Blankenburger FV (87) und dem Ummendorfer SV (90). In der Defensive muss die Eintracht aber noch mehr zulegen. 59 Gegentore sind einfach zu viel. Da wird es auch wieder auf Routinier Dennis Mzyk ankommen. Der Abwehrspieler schnürte seine Töppen bereits für den Regionalligisten VfB Germania Halberstadt und ist eine wichtige Stütze im Abwehrverbund.

Dies zu ändern wird Neu-Trainer Andreas Binder versuchen. Der 39 Jahre alte Coach stößt aus Goslar zur Mannschaft. Nun kehrt der Schauener zu seinen Wurzeln zurück. Denn angefangen hat seine Fußballkarriere in Osterwieck, als B-Jugendlicher ging es nach Braunschweig zur Eintracht. Vier Jahre war er dort im Nachwuchs aktiv, ein Jahr bei den Amateuren. Es folgten 16 Jahre beim Goslarer SC – als Spieler und Trainer, mit einer Saison Unterbrechung, als er unter Frank Lieberam bei Germania Halberstadt spielte. Nun soll er an der Ilse den Neuaufbau einleiten.

Mit ihm bilden Jörg Kleinert und Thomas Großhennig das neue starke Trainerteam. Timmy Pressel (Rot-Weiß Abbenrode), Leon Seltlitz (Fortschritt Veckenstedt) und Andreas Jäger (Askania Ballenstedt) sind neu auf dem Platz. Juluis Runge stößt vom eigenen Nachwuchs zum Team

Den drei Neuzugängen stehen gleich sechs Abgänge gegenüber. Christopher Bätz, Steve Elle, Denny Sondergeld verlassen den Verein in Richtung direkte Konkurrenz nach Quedlinburg. Fabian Lehmann konzentriert sich mehr auf sein Studium. Yves Blankenburg wechselt zur Reserve und Tobias Wanka kehrt zum VfB Germania Halberstadt II zurück.

Vor allem die drei Abgänge zum QSV könnten schwer wiegen. Andreas Binder: „Schade, dass sie sich gegen die Eintracht entschieden haben. Wir haben intensive Gespräche geführt, hätten sie gern behalten, aber sie wollten einen anderen Weg einschlagen.“

Als Frühstarter in die Saisonvorbereitung gegangen verlief diese bei den Testspielen doch sehr durchwachsen. Einem 6:0-Auftakterfolg gegen den TSV Bredelem folgte eine knappe 3:4-Niederlage gegen Landesligist MSC Preussen. Hier konnte der SVE aber schon überzeugen, führte lange mit 3:1. „Da haben wir nur verloren, weil wir komplett durchgewechselt haben“, blickte Binder zurück. Ähnlich verlief es gegen den TSV Lengde (4:5), als die Eintracht mit 2:0 führte, danach aber viele Fehler produzierte.

 Im Trainingslager in Arendsee wurde gegen den Landesklassevertreter Kreveser SV mit 4:2 gewonnen. Danach folgte mit der deutlichen 0:10-Packung gegen den FC Einheit Wernigerode eine weitere Niederlage. Ein Lichtblick war der 2:0-Sieg gegen Grün-Weiß Ilsenburg, und im letzten Spiel gegen Landesliga-Aufsteiger Blankenburger FV gab es ein 1:4. Andreas Binder: „Nach der 0:10-Klatsche wurde ich schon von zahlreichen Leuten angesprochen, ich sehe es aber nicht so dramatisch. Wie so ein Spiel auch ausgehen kann, hat das 2:0 gegen Ilsenburg gezeigt, denn da waren alle Mann an Bord. Die Niederlage in Blankenburg war überflüssig, da war der Kader aber auch wieder nicht komplett.“ Im Spiel gegen den BFV verletzte sich zudem Kevin Hildach. „Hoffentlich ist es nichts Ernstes“, hofft der Coach, der den Resultaten der Vorbereitung nicht zu viel Bedeutung beimessen will. „Ich habe bewusst höherklassige Teams ausgewählt, denn ich brauche kein Friede, Freude, Eierkuchen in der Saisonvorbereitung.“

Beim SVE wird es also auf die Quantität des Kaders ankommen und ob alle Fußballer das neue Spielsystem, das auch die zweite und die A-Junioren-Mannschaft trainieren, verinnerlichen. Cheftrainer Binder: „Die ersten 14, 15 Fußballer im Kader sind auf einem qualitativ gleichen Niveau, dahinter kommen einige junge Akteure, den verständlicherweise die Erfahrung fehlt. Vor uns steht ein Lernprozess, der zwei, drei Jahre dauern kann. Dass wir schon gut zusammen gewachsen sind, hat das Traininglager in Arendsee bewiesen, das war ein voller Erfolg mit mehr als 40 Teilnehmern.“

Bei den Saisonzielen lässt Andreas Binder lieber die „Kirche im Dorf. Von Seiten des Vereins gibt es keinerlei Druck. Für ganz oben wird es nicht reichen, dafür haben wir uns nicht verstärkt bzw. einen anderen Weg eingeschlagen. Ein einstelliger Platz wäre top.“ Binders Favoriten auf den Staffelsieg sind Ummendorf und Thale. „Bei Quedlinburg muss man sehen, ob es schon reicht.“

Den SV Langenstein, den OSC und eben Quedlinburg sieht er als die Konkurrenz um einen Platz im oberen Drittel. Der Osterwiecker Trainer freut sich auf interessante Derbys, „in der Sommerpause war ja viel Bewegung, etliche Akteure sind gewechselt. Bei Germania Wernigerode gab es großen Aderlass, auch Darlingerode hat viele Spieler verloren. Langenstein hat dagegen aufgerüstet. Für die Zuschauer wird es auf jeden Fall spannend“..