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Fußball Im Gespräch mit Erik Hartmann

Unmittelbar vor dem ersten Heimspiel des Jahres 2019 steht Regionalligist Germania Halberstadt.

16.02.2019, 03:00

Halberstadt l Ehe das Team von Trainer Maximilian Dentz am Sonntag (13.30 Uhr) den VfB Auerbach im Friedensstadion begrüßt, sprach Sportredakteur Florian Bortfeldt mit VfB-Präsident Erik Hartmann über die aktuelle Entwicklung im Verein.

Volksstimme: Die erste Fußballmannschaft, das Aushängeschild des Vereins, hat das Jahr 2018 mit einem Sieg gegen den BFC Dynamo beendet, das neue Jahr mit einem Sieg in Erfurt begonnen: Wie sehr geht da dem Präsidenten das Herz auf?

Erik Hartmann: Jeder Sieg bringt uns unserem Ziel Klassenerhalt ein kleines Stückchen näher. Die Liga ist verdammt eng, da brauchen wir Siege, um die bisherigen Erfolge mit dem Klassenerhalt vergolden zu können.

Wie ist solch hervorragende Entwicklung – aktuell steht man auf Rang sieben – trotz Umbruch zu erklären?

Die sportliche Leitung hat es geschafft, nach dem kurzfristig durchgeführten Strukturwandel ein Team zusammenzustellen und zu formen. Ich bin stolz auf die Mannschaft, insbesondere wie die Führungsspieler die jungen Talente fordern und fördern. Egal, was am Ende für ein Ergebnis steht, ich glaube ein Großteil der Spieler kann von sich behaupten, sich in Halberstadt weiterzuentwickeln.

Sie haben es erwähnt: Nichts anderes als der Klassenerhalt war das erklärte Ziel im Sommer. Jetzt scheint dieser mehr als möglich. Inwiefern sollte das Saisonziel korrigiert werden oder was ist mit der Mannschaft denn noch möglich?

Stand heute gibt es drei Absteiger aus unserer Liga, da momentan zwei Ostvereine in der 3. Liga äußerst vakant stehen. Insoweit drücke ich natürlich allen Ostvereinen der 3.Liga die Daumen, dass sie am Ende über dem Strich stehen. Wir haben nur fünf Punkte Abstand zu einem Abstiegsplatz. Darum brauchen wir über keine anderen Ziele reden. Neben dem Klassenerhalt ist das Erreichen des Pokalfinales unser Ziel!

Germania kämpft seit Jahren hart um mediale Aufmerksamkeit, gerade das Sportliche betreffend. Nun steht der Verein öffentlich im Mittelpunkt, allerdings im Zusammenhang mit Manipulationsvorwürfen. Wie sehr schlaucht Sie das und diejenigen im Verein, die für das Tagesgeschäft verantwortlich sind?

Ich kann mir ganz sicher schönere Tätigkeiten beziehungsweise Aufgaben vorstellen, als ständig Fragen zu diesen Sachverhalten zu beantworten. Ich als Präsident bin in die alltäglichen Aufgaben gar nicht so sehr eingebunden. Wir haben ein Netzwerk von Ehrenamtlichen, wo jeder seine Aufgaben neben seiner beruflichen Tätigkeit erfüllt. Es ist allerdings bitter, wenn alle Verantwortungsträger mit der bisherigen Saison überaus zufrieden sind und dann für uns nicht greifbare oder nicht nachvollziehbare Vorwürfe kommen. Damit meine ich insbesondere die neuerlichen Vorwürfe aus Chemnitz, welche ja noch nicht einmal uns als Verein direkt betreffen.

Aber die Frage aufgreifend, wäre es schon schön, wenn montags auf der Titelseite wenigstens mal ein Hinweis auf unsere Spielergebnisse erfolgt.

Wir wissen, wie wichtig der 1. FC Magdeburg ist und fiebern auch mit diesem, aber das Engagement, was für Regionalliga und Oberliga in Sachsen-Anhalt nötig ist, wird pressetechnisch überregional nicht gewürdigt. Es wäre bitter, wenn Sachsen-Anhalt zukünftig nur einen Zweit- und Drittligisten hätte und es dann gleich zur Verbandsliga geht.

Das Team selbst scheint davon bisher unbeeindruckt. Gibt es aber schon Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb, Stichwort: Sponsoring?

Es ist zumindest aktuell schwierig, neue Sponsoren zu akquirieren. Hier ist schon eine gewisse Zurückhaltung erkennbar, was allerdings auch für uns nachvollziehbar ist.

Das Team spielt am Sonntag erstmals dieses Jahr vor eigenem Publikum. Mit Auerbach kommt ein unangenehmer Gegner. Mit welchen Tugenden sollte das Team in die Partie gehen?

Jedes Spiel in dieser Liga steht auf des Messers Schneide. Nur wenn es gelingt die eigenen Tugenden, welche die Mannschaft in fast allen Spielen ausgezeichnet hat, einzubringen, ist ein Sieg möglich, wenn die Mannschaft zusätzlich die Marschroute des Trainerteams befolgt. Dies hat zuletzt gegen den BFC und auch in Erfurt hervorragend funktioniert.

Ich hoffe, dass das Team bei bestem Fußballwetter am Sonntag von vielen Zuschauern aus Halberstadt und dem Harzkreis unterstützt wird. Die Mannschaft braucht gerade in dieser schwierigen Situation die Unterstützung der Fans. Insoweit kann ich nur alle Fußballinteressierten bitten, die Mannschaft am Sonntag zu unterstützen.