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Skispringen Drei Harzer Weitenjäger siegen virtuell

Auch die Skispringer blicken angesichts der COVID 19-Pandemie auf eine schwierige Sommersaison zurück.

Von Ingolf Geßler 30.11.2020, 03:00

Wernigerode l Um auch ohne Wettkämpfe einen Vergleich unter den Nachwuchssportlern zu ermöglichen, gingen die Vereine mit der 1. Virtuellen Nord-Westdeutschen Grundsprung Challenge neue Wege.

Als Individualsportart konnten die Skispringer im Mai zwar recht früh wieder ins Training einsteigen, viele der geplanten Wettkämpfe fielen jedoch den Hygienevorschriften zum Opfer. So musste auch die Nord-Westdeutsche Mattenschanzentournee zunächst in den Herbst verschoben und schließlich ganz abgesagt werden. Um den jungen Skispringern/innen dennoch einen sportlichen Anreiz und die Möglichkeit zu schaffen, sich mit Konkurrenten zu messen, suchten die teilnehmenden Vereine der Tournee nach einer Alternative.

Die Skiklubs aus Rückershausen, Willingen, Meinerzhagen, Wernigerode, Braunlage und Winterberg führten eine Video-Challenge durch – die 1. Nord-Westdeutsche Grundsprung Challenge. Hierbei wurde ein Sprung auf der Heimschanze nach verschiedenen Kriterien der technischen Umsetzung unabhängig von Sprungweite bewertet, vergleichbar mit der Bewertung einer Kür beim Turnen. Über sechs Wochen konnten so alle teilnehmenden Nachwuchsspringer ihr technisches Können unter Beweis stellen und dem Endergebnis der während des Sprungs aufgezeichneten Videos entgegenfiebern.

Die über sechs Wochen angelegte Challenge wurde in drei Teilbereiche aufgeteilt. In den ersten beiden Wochen lag der Schwerpunkt auf Anfahrt und Symmetrie, in den folgenden zwei auf den Übergang vom Absprung zum Flug und der Flughaltung mit dem zu springenden „V“ und in den letzten beiden Wochen auf der Landung und Ausfahrt. Neu ist diese Wettkampfform nicht, der Grundsprung gehört auch beim Deutschen Schülercup zum Programm.

Im Rahmen der Video-Challenge filmten die Trainer ihre Sportler aus unterschiedlichen Perspektiven: Zentral von hinten, vom Schanzentisch, Trainerturm und aus der Trainerposition sowie vom Kampfrichterturm, am Hang und im Landebereich. Diese Sequenzen wurden nach Leipzig zum Institut für angewandte Trainingswissenschaften (IAT) geschickt und dort von einem Wissenschaftler in Bildreihen aufgelöst und nach dem Technikleitbild des Deutschen Skiverbandes bewertet. Die sich daraus ergebenden Punkte entschieden in den Altersklassen bis zur Jugend 14/15 über die jeweilige Platzierung.

Insgesamt nahmen an dieser Grundsprung-Wettkampfserie 54 Skispringer und Skispringerinnen aus Hessen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen teil. Bei den kürzlich bekannt gegebenen Ergebnissen hatten auch die Weitenjäger vom Ski-Klub Wernigerode allen Grund zum Jubeln. Gleich drei Harzer hatten in ihren Altersklassen die Nase vorn und wurden mit eimem Siegerpokal geehrt. Marvin Stöber (Schüler 8), Anton Hahn (Schüler 9) und Matti Sommer (Schüler 10, punktgleich mit dem Braunlager Marvin Damköhler) landeten in den gemischten Altersklassen auf Platz eins. Ab der Altersklasse 12/13 wurden die Mädchen und Jungen getrennt gewertet, hier erzielten Lara Leuthold (4.), Sophie Stöber und Paul Luis Schmidt (jeweils 5.) vordere Platzierungen.

„Die Grundsprung Challenge war eine perfekte Vorbereitung für den im Anschluss stattfindenden Deutschen Schülercup“, blickt Thomas Hedderich, Sportkoordinator des Skiverbandes Sachsen-Anhalt, bereits auf den nächsten Saison-Höhepunkt voraus. Beim Wettkampf der Schülerklassen 13/14/15 am 18. Dezember in Rastbüchl werden auch mehrere Harzer Weitenjäger von der Schanze gehen.