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Fußball Die Sensation ist greifbar

Der Haldensleber SC hat das Viertelfinale im Landespokal gegen den 1. FC Lok Stendal nach Elfmeterschießen 5:6 verloren.

Von Christian Meyer 13.11.2017, 00:01

Haldensleben l Der 1. FC Lok Stendal steht im Halbfinale des Fußball-Landespokals. Am Sonnabend bezwang die Mannschaft von Sven Körner den Verbandsligisten Haldensleber SC im Elfmeterschießen mit 6:5 und ist unter Umständen nur noch einen Sieg vom DFB-Pokal entfernt.

„Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft. Wie sie nach den drei Niederlagen und den vielen Ausfällen zurückgekommen ist, war stark“, lobte Sven Körner den Halbfinaleinzug seiner Kicker.

Der tiefstehende und diszipliniert verteidigende Verbandsligist forderte den Stendalern zuvor über 120 Minuten fast alles ab. Zwar besaßen die Altmärker über die gesamte Spielzeit die Kontrolle und hätten die Partie bei besserer Chancenverwertung früher entscheiden müssen, doch am Ende ist „ein Elfmeterschießen immer Glückssache“, wie beide Trainer unisono feststellten.

In diesem avancierte Dennis Röhl zum Helden, weil er den vierten Haldensleber Strafstoß vom erst 18-jährigen Willi Duda parierte, anschließend selber traf und somit den Weg zur Entscheidung für Franz Erdmann ebnete.

Der Mittelfeldmann schoss den Elfmeter ins Halbfinale bei regnerischem Wetter trocken ins Eck und sorgte für kollektiven Jubel im Stendaler und Enttäuschung im HSC-Lager. „Im Fußball gibt es nun mal Gewinner und Verlierer. Aber wir haben uns super verkauft und dem Gegner Paroli geboten“, resümierte Ingo Herrmanns.

Haldenslebens Trainer lag kurz vor Beginn der Nachspielzeit am Boden seiner Coachingzone. Tim Girke hatte gerade im Alleingang den besten Angriff seines Teams inszeniert, doch anstatt selber abzuschließen, legte er uneigennützig auf Philipp Neubauer, der aus drei Metern am Tor vorbeischoss. Es wäre wohl der Siegtreffer gewesen. Diesen hatten zuvor und auch danach die Stendaler auf dem Fuß, doch sie scheiterten an Florian Switala. Haldenslebens Nummer Eins zeigte ein großartiges Spiel, parierte mehrmals glänzend gegen Nellessen, Gödecke und Buschke. Nur einmal war er machtlos, als Iereidis nach Zuspiel des nun aufdrehenden Gebauers aus dem Rückraum zum Ausgleich traf (76.) und die Druckphase des 1. FC Lok nach dem Rückstand schnell belohnte.

Denn es roch durchaus nach Sensation im Waldstadion, nachdem Arne Schiefer sich aus gut 22 Metern den Ball zurechtlegen durfte, nicht angegriffen wurde und ihn fulminant im Eck versenkte (70.).

Schon bevor die packende Partie im Waldstadion abgepfiffen wurde, sickerte durch, dass mit Regionalligist Germania Halberstadt (0:1-Niederlage bei Halle-Ammendorf) und Askania Bernburg (2:3-Niederlage in Zorbau) zwei höherklassige Mannschaften aus dem Pokal ausgeschieden waren. So tritt der 1. FC Lok Stendal in der Runde der letzten Vier entweder bei einem Verbandsligisten oder zu Hause gegen einen Drittligisten an.

„Wir nehmen es, wie es kommt. Aber als Sportler möchte man natürlich das Finale erreichen, deshalb wäre mir ein Auswärtsspiel lieber. Wir kennen das Szenario, dass wenn der 1. FCM mindestens Vierter in der Liga wird, eine Finalteilnahme gegen den Club schon für den DFB-Pokal berechtigen würde“, erklärt Sven Körner. „Es wäre das i-Tüpfelchen der letzten zwei Jahre.“

Torfolge: 1:0 Schiefer (70.), 1:1 Iereidis (76.), 2:1 Girke, 2:2 Schaarschmidt, 3:2 Schiefer, 3:3 Schubert, 4:3 Neubauer, 4:4 Buschke, 4:5 Röhl, 5:5 Wille, 5:6 Erdmann.

Haldensleber SC: Switala - Kania, Schunaew, Girke, Schiefer, Duda, Neubauer, Mäde, Hevekerl (118. Wille), Kessel, Sacher (102. Thielke).

1. FC Lok Stendal: Röhl - Schaarschmidt, Iereidis, Gebauer, Groß, Erdmann, Salge (80. Tim Seidel-Holland), Breda (71. Schubert), Buschke, Nellessen, Gödecke.