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Fußball Eintracht Gröningen schafft den Coup

Im Fußball-Kreispokal hat Eintracht Gröningen mit dem 4:2-Sieg über den SV Hötensleben für eine Überraschung gesorgt.

Von Dieter Bollmann 14.08.2017, 23:01

Gröningen l Eintracht Gröningen hat die Pokalüberraschung geschafft und den Landesklassenvertreter SV Hötensleben mit 4:2 nach Verlängerung bezwungen.

Gröningens Platz stand durch die starken Regenfälle teilweise unter Wasser. Am Vormittag wurde es abgepumpt und so konnte diese Pokalbegegnung auf einem sehr gut bespielbaren Rasen stattfinden. Dank an die kurzfristig erschienenen Helfer.

Es ist schon gut sechs Jahre her, dass sich beide Teams in einem Pflichtspiel gegenüberstanden. Es war genau am 16. April 2011 und endete mit einem Gröninger 3:1-Punktspielheimsieg. Doch dann ging es für Hötensleben aufwärts und sie spielen inzwischen immerhin zwei Spielklassen höher in der Landesklasse eine gute Rolle. 150 Zuschauer, darunter auch viele Hötenslebener Anhänger und Zuschauer aus der Umgebung, wollten sich diese Begegnung nicht entgehen lassen und kamen für ihre vier Euro Eintrittskarte, inklusive eines Freigetränks, voll auf ihre Kosten.

Das Spiel begann erwartungsgemäß mit einer Überlegenheit der Gäste. Zwei Hötenslebener Freistöße aus ca. 20 Meter Entfernung waren die ersten Akzente der in dieser Phase spielerisch überlegenen Schwarz-Gelben. Doch Steffen Zacher und Björn Ohnesorge scheiterten an Gröningens Torwart Peter Kinzel, oder schossen knapp vorbei (5., 14.). Gröningens erste Möglichkeit verpuffte, als Pascal Lodahls gutgemeinte Ablage auf seinen Stürmerkollegen in der Abwehr hängen blieb. Wieder ein Freistoß sorgte für Gefahr in Gröningens Strafraum, aber der Ball klatschte an die Latte.

Eintracht erschien auch hin und wieder vor dem gegnerischen Tor, aber ohne gefährlichen Abschluss. Der spätere dreifache Torschütze Jens Lemgau klärte in höchster Not auf der Torlinie (25.). Dennoch gab es die bis dahin größte Möglichkeit für Gröningen nach einer halben Stunde. Nico Lemke spielt Pascal Lodahl gekonnt frei, der steuert allein auf Hötenslebens Tor zu, doch der gute Gästetorwart Christian Weiss konnte, wie auch in einigen späteren Situationen, einen Torerfolg verhindern. Bis zum Halbzeitpfiff des ruhig und besonnen agierenden Schiedsrichters Gordon Gerhardi passierte nicht mehr viel und es ging torlos in die Kabinen.

Die zweite Hälfte begann mit Hötenslebener Überlegenheit. Kevin Doerge spielt sich auf rechts durch, flankt nach innen, doch Björn Ohnesorges Kopfball geht übers Tor (51.). Es kam drei Minuten später zu Hötenslebens verdienter Führung. Nach einem Presschlag im Gröninger Strafraum kommt Miroslaw Domagala an den Ball und schiesst unhaltbar halbhoch zum 0:1 ein.

Hötensleben ging immer mehr in die Offensive und schnürte die Gröninger ganz schön in der eigenen Hälfte ein. Als es in der 63. Minute nach einem durch Kevin Doerge sicher verwandelten Foulelfmeter 0:2 stand, schien alles für Hötensleben gelaufen zu sein. Auch die Meinung bei den Zuschauern war klar: Das Ergebnis entspricht dem Zweiklassenunterschied. Doch dann kam es noch ganz anders. Gröningen meldete sich eindrucksvoll und sehr spielstark zurück. Als Hfaissi im Strafraum gelegt wird, verkürzt Jens Lemgau per Foulelfmeter auf 1:2. Es wurde wieder spannend. Es kam fünf Minuten vor Schluss zu einem Riesengewirr vor Hötenslebens Tor und irgendwie lag der Ball dann zum viel umjubelten Ausgleich durch Jens Lemgau im Netz. Dann gab es die erste gelb/rote Karte für Hötensleben. Später, in der Nachspielzeit folgte sogar noch eine.

Ohne den Hötenslebenern zu nahe treten zu wollen, muss man feststellen, dass aus einer sicheren Führung durch zu viele Undiszipliniertheiten doch noch eine Niederlage gegen immer stärker werdende Gröninger in der Verlängerung gegen neun Hötenslebener wurde. In der 93. Minute flankt Bilel Hfaissi nach innen und wieder ist Jens Lemgau per Kopf mit seinem dritten Tor erfolgreich. Den Schlusspunkt setzte Belil Hfaissi selbst.

Im Alleingang steuert er aufs Tor zu und stellte das 4:2-Endresultat her. Dieses Spiel sollte der aufstrebenden Gröninger Eintracht doch einiges Selbstvertrauen geben. Ein Aufwärtstrend unter Spielertrainer Tobias Friebertshäuser ist unverkennbar und es macht viel Spaß, dieser Mannschaft zuzusehen.

Am Dienstag um 18.30 Uhr kommt es zu einem kurzfristig angesetzten Freundschaftsspiel gegen Hadmersleben in Gröningen. Dann beginnen die Punktspiele. Erstes Spiel am Sonnabend, 19. August bei Wulferstedt II

Eintracht Gröningen I: Peter Kinzel, Tobias Friebertshäuser, Jens Lemgau, Max Maul (91. Eric Müller), Christian Lüers, Jonathan Rönnebeck (69. Sören Markmann), Lion Klein, Sebastian Thomas, Nico Lemke, Pascal Lodahl (53. Bilel Hfaissi), Daniel Stock (69. Nico Sauer).

SV Hötensleben I: Christian Weiss, Kevin Doerge, Paul Künne, Andreas Meßner (46. Carl Rudloff), Ricardo Winkler (84. Nick Wiedecke, 106. Sebastian Burchhardt), Miroslaw Domagala, Steffen Zacher, Björn Ohnesorge, Patrick Hartmann (46. Chris Rzehaczek), Fabian Kittel, Michael Peine.

Torfolge: 0:1 Miroslaw Domagala (54.), 0:2 Kevin Doerge (63. FE), 1:2 Jens Lemgau (77. FE), 2:2 Jens Lemgau (86.), 3:2 Jens Lemgau (93.), 4:2 Belil Hfaissi (118.).