1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Pigs vor Abenteuer Regionalliga

Baseball Pigs vor Abenteuer Regionalliga

Für die Magdeburg Poor Pigs zählt in der neuen Spielklasse vor allem eines: Der Olympische Gedanke.

15.01.2016, 23:01

Magdeburg l Die vergangene Saison wurde ungeschlagen beendet. Den Mitteldeutschen Meistertitel im Baseball haben die Magdeburger Poor Pigs also mehr als verdient gewonnen. Dennoch haben die verantwortlichen um Manager Thomas Rochel lange überlegt, ob sie denn wirklich in der Regionalliga spielen wollen und vor allem können.

„Letztlich war ausschlaggebend, dass wir sogar weniger reisen als noch in der Vorsaison“, sagt Rochel, und natürlich können unsere Spieler nun alle sagen, dass sie mal in der Regionalliga gespielt haben. Zudem werde die Verbandsliga in der kommenden Spielzeit höchstwahrscheinlich eher schlechter als besser, so Rochel.

Ab der neuen Spielzeit kommen die Gegner unter anderem aus Hamburg, Leipzig und Braunschweig. Die Metropole im Norden ist dabei wohl die weiteste Distanz, die es zu überwinden gibt. Es werden wohl zwei Vereine aus der Region Hamburg sein , erklärt Rochel, aber die finale Ligeneinteilung mit acht Mannschaften steht noch aus.

Die Vorbereitungen auf die im April beginnende Saison laufen aber bereits vereinsintern. Denn die Frage ist, wer von den Spielern auch im neuen Jahr schlagen, werfen und rennen wird. „Wir sind reine Amateure, unsere Spieler gehen arbeiten, studieren oder sogar noch in die Schule“, berichtet der Manager. Er selbst hat als Ingenieur viel um die Ohren. Dennoch versucht er, unter der Woche bei den Trainingseinheiten vorbeizuschauen. Aktuell werfen sich die Spieler in der Sporthalle des Domgymnasiums die Bälle zu.

Dabei hat Thomas Klein stets ein wachsames Auge auf seine Teamkameraden. Er ist nicht nur Trainer, sondern auch Spieler. In der langen Winterpause heißt es nun für ihn, die zweistündigen Einheiten mit großer Akribie vorzubereiten. „Das ist gar nicht so einfach“, erklärt er, denn zum einen gibt es kaum entsprechende Fachliteratur und zum anderen ist die vorhandene auf andere Gegebenheiten ausgelegt. Will heißen, dass die US-amerikanischen Experten zwar interessante und lehrreiche Bücher verfassen, die darin vorgestellten Übungen allerdings wegen der Platzproblematik in Magdeburg nicht umgesetzt werden können.

„Wir haben zwar ein tolles Feld in Westerhüsen, aber die Halle ist eben nur normal groß“, stöhnt Klein. In den Staaten hätten selbst kleine Teams Arenen zur Verfügung, die ein Baseball-Feld beinhalten. Das gibt es in Europa nur in den Niederlanden und in Paderborn, weiß Thomas Rochel zu ergänzen.

Auf ihrem eigentlichen Feld im Tonschacht können die Poor Pigs wohl erst im Frühjahr trainieren. „Wenn es ganz schlecht läuft, dann waren wir gerade einmal zwei Wochen auf dem Feld“, gibt Rochel zu bedenken. Bis dahin wird in der Halle an den Grundlagen des Spiels gearbeitet, aber auch die Kondition verbessert und soweit es geht die Spieltaktik einstudiert. Mit dabei sind auch immer mehr Jugendliche. „Baseball eignet sich ganz hervorragend, um die Hand-Augen-Koordination zu verbessern“, erklärt Rochel, dessen zweijähriger Sohn selbst schon vorsichtig mit dem Baseball anfängt. „Er ist das jüngste Vereinsmitglied“, sagt der stolze Papa und lacht herzlich.

„Aber um beim Ernst des Lebens zu bleiben“, beendet Rochel sein Lachen und betont: „Wir müssen noch mehr Jugendliche in den Verein locken. Das seien Voraussetzungen für die Lizenz. Aber die Kinder und jungen Leute finden den Weg eher in den benachbarten Fußballverein. Das ist ja auch verständlich, weil er näher zu erreichen ist“, sieht der FCM-Fan Rochel ein, aber im Baseball können auch Kinder mitmachen, die vielleicht bei der einen oder anderen Sportart nicht so gut sind.

„Schließlich komme es nicht nur auf die Fitness an. Auch wenn die dazugehört, ist Motorik beispielsweise enorm wichtig. Und beim Baseball gibt es kaum Verletzungen“, weiß Rochel. Klar, mal bekommt man einen der harten Gummibälle ab, aber wenn man sich richtig verhalte, passiere es sehr, sehr selten.

Ein weiteres Argument sieht Rochel auch beim Umgang mit den Schiedsrichtern. „Im Fußball sieht man die Spieler oft diskutieren, das gibt es bei uns nicht“, stellt er klar: „Was der Schiedsrichter sagt, ist Gesetz.“

Informationen, Kontakt unter: www.poorpigs.de