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Rudern Wolfgang Güldenpfennig gewinnt 1972 in München Bronze und vier Jahre später in Montreal Gold Jubilar feiert große Erfolge bei Olympischen Spielen

Von Lutz Lingener 20.12.2011, 04:29

Werder l Seinen 60. Geburtstag feiert heute Magdeburgs erster Medaillengewinner im Rudern bei Olympischen Spielen: Wolfgang Güldenpfennig. Eigentlich galt er auf Grund seiner Körpergröße von "nur" 1.83 m als zu klein, aber der damalige Sichtungstrainer Hubert Kohn erkannte das Talent und meinte, in diesem Fall eine Ausnahme machen zu können.

Seine ersten Erfolge erzielte Wolfgang Güldenpfennig im Doppelzweier. Da wurde er 1968 mit Gerd Grasselt Spartakiade-sieger. Zwei Jahre später war er mit Gerd Radatz Nachwuchsbester. 1971 folgte der erste Erfolg bei den Männern. Gemeinsam mit Lutz Richter im Boot wurde er Vizemeister.

Auch in der olympischen Saison 1972 saß er anfangs wieder im Doppelzweier und mit dem neuen Partner Götz Draeger lief das Boot sehr gut. Doch dann fanden die Routiniers Hans-Ullrich Schmied vom SC Berlin-Grünau und Joachim Böhmer vom SC Dynamo Berlin zu alter Stärke zurück und verdrängten die Youngsters bei den Ausscheidungen. So blieb nur die Hoffnung auf den Platz als Ersatzmann für den Einer, den Doppelvierer als Großboot gab es damals noch nicht.

Doch nach dem dritten Platz im Einer auf der Luzerner Rotsee-Regatta war der Olympiastart im Einer plötzlich greifbar nah. Es gab noch einmal Ausscheidungsrennen, in denen er sich durchsetzte und durfte er als 20-jähriger nach München fahren. Mit viel Kampfgeist gewann Wolfgang Güldenpfennig die Bronzemedaille, es war sein achtes Einerrennen überhaupt.

1973 wurde ein weiteres erfolgreiches Jahr im Einer mit vielen Siegen, unter anderem gegen den 72er Olympiasieger im Einer Juri Malyschew. 1974 warf ihn dann eine schwere Verletzung bei der Turnausbildung seines Studiums an der DHfK zurück, die weitere Karriere stand in Frage. Doch mit Hilfe der Ärzte wurde das Knie wieder hergestellt.

Ab 1975 zog es ihn dann in die neu geschaffene Bootsklasse Doppelvierer. In diesem Boot wurde er zweimal Weltmeister (1975 und 1977) bevor 1976 bei den Olympischen Spielen in Montreal der große Wurf gelang. Gemeinsam mit Rüdiger Reiche, Karl-Heinz Bußert und Michael Wolfgramm wurde Güldenpfennig im Doppelvierer Olympiasieger.

Nach dem Ende der Karriere gab er seine Erfahrungen als Trainer weiter. Zu den von ihm betreuten Sportlern gehörten u.a. Martin Winter, Peter Kersten und Uwe Mund. Heute arbeitet Wolfgang Güldenpfennig als Verantwortlicher für den Leistungssport am Olympiastützpunkt Sachsen-Anhalt in Magdeburg.