1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Vereinsleben geht vor Saison

Basketball Vereinsleben geht vor Saison

Die Basketballer des Landes bleiben auch während Corona aktiv. Manche Vereine haben mit digitalen Angeboten sogar Mitglieder gewonnen.

Von Daniel Hübner 27.11.2020, 15:33

Magdeburg l Jörg Meyer wollte keine verbindliche Information geben. Jörg Meyer konnte gar keine verbindliche Information geben. Die Hallen bleiben dicht, die Felder bleiben leer, die Regionalliga bleibt für den Spielbetrieb geschlossen. „Und ich kann nicht in eine Glaskugel schauen und sagen, wie es weitergeht“, sagt Jörg Meyer, der Spielleiter der Basketball-Regionalligen.

Zumal diese Ligen in acht Staffeln mit Stärken zwischen sieben und elf Mannschaften spielen: „Es kann also sein, dass wir nur eine Hinrunde spielen“, sagt Meyer. Bei Staffeln mit elf Teams wie die 1. Regionalliga der Herren, die von den SBB Baskets Wolmirstedt angeführt wird, „halte ich es für eher unrealistisch, dass wir die Saison durchspielen können“, erklärt Meyer. Es kann aber auch sein, dass eine Staffel es bis zum Stichtag, bis zum 30. Juni, auch durch die Rückrunde schafft.

Wie zum Beispiel die 2. Regionalliga Ost der Frauen, in der acht Mannschaften auf Korbjagd gegangen sind. Darunter der USC Magdeburg als Aufsteiger. Die spielende Trainerin Cindy Rössel hatte schon vor dem jüngsten Lockdown betont, dass der USC bereit wäre, über das ursprünglich geplante Saisonende am 14. März hinaus anzutreten. Aber endgültigen Aufschluss über den möglichen Re-Start, über den Spielplan und über die Wertungen, gibt dazu in erster Linie der nächste Plan der Ministerpräsidenten aller Bundesländer und der Bundeskanzlerin Angela Merkel. Der derzeitige sieht eben vor, dass gar nichts geht. Auch im Basketball. Oder?

Thomas Schaarschmidt ist der Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen-Anhalt (BVSA). Und er hat am Mittwochabend selbst gestaunt über die Informationen, die er ihm die 25 Vereine, also zwei Drittel aller im Land, übermittelt haben in einer Videokonferenz. Die hatte der BVSA ganz unabhängig vom Termin der Politik in Berlin einberufen, „weil wir gesagt haben, dass es Ende November einfach wieder Zeit wird, in Kommunikation zu treten“, sagt Schaarschmidt.

Dabei standen zwei Themen auf dem Plan: Die Lage und die Sorgen der Vereine und die gemeinsame Idee von der Fortsetzung des Spielbetriebs. Wobei Schaarschmidt betont: „Es geht mir nicht in erster Linie um die Rettung der Saison, die Rückkehr in den Spielbetrieb ist für mich nur der zweite Schritt. Viel wichtiger ist, dass wir ins Training zurückkehren, in die sozialen Kontakte und in das Vereinsleben.“

Seine Vereine sind da durchaus kreativ, was Schaarschmidt hörbar beeindruckt. Ja, sagt er, es hat auch Mitgliederverluste in einzelnen Gemeinschaften gegeben. Aber: „Manche haben auch Mitglieder gewonnen“, betont der 45-Jährige. Durch digitale Angebote. „Die BSW Sixers zum Beispiel bieten zweimal pro Woche ein Online-Training für die Kinder an und haben inzwischen einen Zulauf zu verzeichnen.“ Und das zeichnet die Vereine aus: „Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, aktiv zu bleiben“, sagt Schaarschmidt.

Natürlich haben sich die 25 Vertreter auch Gedanken gemacht, wie sie die Saison fortsetzen können. Und tatsächlich war die allgemeine Resonanz: „Wichtig ist nicht, wie es weitergeht, sondern dass es weitergeht.“ Wichtig ist also nicht, ob eine Meisterschaft ausgespielt wird, sondern dass die Akteure einfach in einen Wettkampfmodus zurückkehren können: „Die Art spielt keine Rolle.“

So haben sich Schaarschmidt und sein Vorstand drei Stichpunkte am Mittwochabend notiert. Erstens: Die Möglichkeit, vielleicht draußen zu spielen, zumal die Wetter-Erfahrung der vergangenen Jahre gezeigt hat: „Inzwischen ist das von April bis Oktober möglich.“ Zweitens: Die Möglichkeit, vermehrt Streetball-Turniere zu organisieren. Und drittens: Die Möglichkeit, Turniere in der Halle mit Meisterschaftstitel zu veranstalten. All das zu prüfen, sagt Schaarschmidt, ist „die Aufgabe, die uns die Vereine mitgegeben haben für die nächsten drei, vier Wochen“.

Anfang Januar werden sie sich alle wieder zu einer Videokonferenz treffen und die Ergebnisse auswerten. Auch in der Hoffnung, dass bis dahin die Hallen wieder geöffnet werden. Aber diese Hoffnung ist derzeit eher gering.