Fußball Das ist mein Leben

Viele Sportler bleiben nach ihrer sportlichen Karriere ihrem Hobby treu. So auch die ehemalige Fußballerin Melanie Vogelhuber (27).

Von Roland Schulz 11.04.2019, 06:00

Magdeburg l Zielstrebigkeit wurde der jungen Frau offenbar mit in die Wiege gelegt. Jedenfalls führte der sportliche Weg der Melanie Vogelhuber über den Nachwuchs des heimatlichen Post SV in Stendal bis in die 2. Bundesliga der Frauen. Stets schnurstracks nach oben.

Und Zielstrebigkeit, dazu Fleiß und Wissbegierigkeit, waren auch gefragt, als es später darum ging, Weichen für die berufliche Zukunft zu stellen. Immerhin „plagte“ sich die einstige Kickerin zweieinhalb Jahre mit der Ausbildung zur Masseurin und medizinischen Bademeisterin. Damit nicht genug, setzte sie anschließend mit der dreijährigen erfolgreichen Ausbildung zur Physiotherapeutin noch einen drauf.

„Ich bin sehr stolz, dass ich das durchgehalten habe“, sagt die 27-Jährige, die in einer Praxis in Magdeburg arbeitet. „Ich liebe meinen Beruf. Da sich dieser auch mit meiner jetzigen ehrenamtlichen Tätigkeit als Physiotherapeutin vereinbaren lässt. Es passt alles. Quasi wie Arsch auf Eimer.“

Melanie Vogelhuber brachte es als Fußballerin auf 37 Zweitliga- und 14 DFB-Pokalspiele. Doch der Wunsch, ihr Geld irgendwann als Physiotherapeutin zu verdienen, war schon früh geweckt. „Bereits im Sportinternat habe ich kleine Wehwehchen von Mitspielerinnen behandelt. So hat sich das dann entwickelt, dass es einmal ein Berufswunsch wird.“

Nach der Ausbildung ließen ehrenamtliche Jobs nicht lange auf sich warten. Zunächst sammelte sie im Nachwuchsbereich des MFFC erste Erfahrungen. Da jagte sie selber noch dem runden Leder nach. Als MFFC-Frauen-Trainer Michael Böhm zu Saisonbeginn 2017/18 zu den A-Junioren von Union Schönebeck wechselte, schloss sich Melanie Vogelhuber ihm an. Fast zum selben Zeitpunkt beendete sie nach nur fünf Saisonspielen ihre aktive Laufbahn. „Es hat halt nicht mehr gepasst“, erzählt sie. So blieb Zeit, sich neben dem Beruf ihrer ehrenamtlicher Tätigkeit zu widmen.

In der ist Melanie Vogelhuber gefragt. Auch der Landesverband greift gern auf ihre Hände zurück. Über Auswahltrainer Steffen Scheler, den sie aus früheren MFFC-Zeiten kennt, wurde der Kontakt hergestellt. „Bei den Spielen der weiblichen Landesauswahlmannschaften bin ich oft dabei. So waren wir erst kürzlich mit den U-12- und U-14-Auswahlmannschaften unterwegs.“

Die Zeit in Schönebeck blieb hingegen sehr kurz, bereits im November des vergangenen Jahres folgte Melanie Vogelhuber dem Ruf der Magdeburger Preussen zurück an ihre alte Wirkungsstätte im Germerstadion.

Dieser Job bei den Sudenburgern macht ihr ebenfalls viel Spaß. „Das passt zur Zeit alles. Das sind gute Jungs.“ Dabei sind aber nicht nur die Qualitäten ihrer helfenden Hände gefragt. „Oftmals übernimmt man im Training schon mal auch Aufgaben eines Co-Trainers.“ So ist nach und nach der Wunsch gereift, einmal selber die Ausbildung zum Trainer in Angriff zu nehmen. „Wir haben darüber schon oft diskutiert. Aktuell fehlt aber etwas die Zeit dafür. Doch für 2020 habe ich es schon ins Auge gefasst.“

Diese Qualifikation würde auch in das Profil der einstigen Spielerin passen. „Ich will mich auch beruflich stets weiter qualifizieren und fortbilden. Um später vielleicht auch mal eine eigene Praxis zu eröffnen bzw. eine zu übernehmen.“ Und welche Ziele verfolgt sie sportlich? Den Aufstieg mit den Preussen? „Bei den Gesprächen vor unserer Verpflichtung hat man uns darüber informiert, dass dies das Ziel des Vereins ist. Dem stellen wir uns und arbeiten darauf hin.“

Und wie hält es Melanie Vogelhuber heute mit der eigenen fußballerischen Betätigung? „Oh ja, es kribbelt sehr oft in den Füßen, wenn ein Ball in der Nähe ist.“ Da ist es gut, dass der Kontakt zu ehemaligen Mitspielerinnen nie abgerissen ist. „Wir treffen uns oft, dann kicken wir auch gemeinsam. Das macht riesig Spaß“, sagt sie. Denn ohne Fußball geht es nicht: „Ich brauche das alles, das ist mein Leben.“