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Fußball Es wird Zeit für den nächsten Chahed

Seit vier Jahren ist Thomas Hoßmang beim FCM, aktuell Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) und Trainer der U 19. Und das mit Erfolg.

Von Hans-Joachim Malli 20.10.2018, 01:01

Magdeburg l Tritt Nachwuchsleiter Thomas Hoßmang aus seinem Trainerzimmer, muss er durch einen Raum mit Trainingsutensilien, Trikots und Bällen. Draußen angekommen, schaut er auf das Nachwuchsleistungszentrum und die beiden Sportschulen. Gestern hatte der 51-Jährige dafür aber keinen Blick, fing ihn doch Präsident Peter Fechner vor der Tür an der Mehrzweckhalle zu einem kurzen Plausch ab.

Hoßmang lobt die kurzen Entscheidungswege beim Club, tauscht sich regelmäßig mit Cheftrainer Jens Härtel aus. „Das habe ich so in anderen Vereinen nicht erlebt. Wichtig ist: Geht‘s den Profis gut, geht‘s auch uns im NLZ gut. Ansonsten sollte man immer schön bescheiden sein.“

Gerade läuft die Zertifizierung des NLZ durch den DFB und die DFL. Der FCM ist guter Hoffnung, wieder mindestens einen Stern, vielleicht auch mehr zu erhalten. Dafür wurde in letzter Zeit einiges investiert. So bezogen die Trainer und Mitarbeiter eine gesamte Etage der ehemaligen MD-Reha. Weitere Mitarbeiter, auch für den pädagogischen Bereich, wurden eingestellt.

Natürlich sieht auch Hoßmang die noch immer bestehenden Unterschiede zu den Nachwuchszentren der gestandenen Bundesligisten, meint aber: „Wir sind so selbstbewusst zu sagen, dass wir auch wer sind. Wir können ja auch ein bisschen was. An uns Trainern liegt es, den Jungs das nötige Selbstvertrauen mit auf dem Weg zu geben, dass sie sich vor niemanden verstecken sollten.“

Der NLZ-Leiter und Coach der U-19-Bundesligamannschaft sieht ein aktuelles Problem darin, dass Wolfsburg und RB Leipzig immer zeitiger an die Talente der Region herantreten und diese abwerben. Da es ein stilles Übereinkommen zwischen den NLZ gibt, erst ab der U 15 Verträge mit Spielern zu schließen, sei ein gutes Scouting nötig. Nachteile auf finanziellem Gebiet versucht man, beim FCM auf anderem Weg auszugleichen.

„Zum Beispiel mit unserer Art, wie wir hier mit den Jungs respektvoll umgehen. Wir versuchen alle mitzunehmen. In Wolfsburg oder Leipzig ist man einer von vielen. Wir wollen uns um die Jungs hier kümmern“, sagt Hoßmang, verweist zudem auf den Standortvorteil der kurzen Wege zwischen Verein, Schule, Internat oder Physiotherapie im Osten der Elbestadt.

Erfolge stellen sich nach und nach ein, unabhängig davon, wie viele Sterne das NLZ hat. Mit Luca Julien Döbbelin und Justin Kauka erhielten gestern zwei U-17-Kicker des FCM eine Einladung zum U-16-Perspektivlehrgang des DFB Ende Oktober im thüringischen Teistungen.

Und ein Ziel hat Hoßmang, der seit vier Jahren beim FCM ist, auch. Unter seiner Verantwortung soll nach Tarek Chahed möglichst bald weiteren Talenten der Sprung in die Profimannschaft gelingen. Zeit wird es langsam.