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Fußball Försters bitteres Wiedersehen

Im Mittelpunkt des ersten Spieltages der Staffel 2 der Landesklasse standen gleich zwei Stadtderbys.

Von Kevin Gehring 16.08.2020, 23:01

Magdeburg l Dabei sahen die Zuschauer an der Olvenstedter Jahnstraße einen 3:2-Erfolg des SSV Besiegdas nach einer 2:0-Führung der Ottersleber. Und auch an der MDCC-Arena blieben die Ostelbier siegreich. Hier setzte sich die FCM-Zweite mit 3:1 gegen den Aufsteiger MSC Preussen II durch.

Ein ungewöhnliches Duell spielte sich in Alt Olvenstedt ab, wo die gastgebenden Germanen dem SSV Besiegdas mit 2:3 unterlagen. Auf Seiten der Hausherren spielte nämlich Jan Förster mit. Eben jener Jan „Natsch“ Förster, der erst im Sommer vom Gübser Weg zur Germania wechselte. Abseits des Platzes fungiert der 33-Jährige weiterhin als Fußball-Abteilungsleiter bei Besiegdas und kam somit im ersten Pflichtspiel-Auftritt im Olvenstedter Dress gleich gegen „seinen“ Verein zum Einsatz.

Zunächst aber durfte der Angreifer nicht von Anfang an ran, sah aber von außen erfreut, wie Marcel Stotzky die Germanen in Front brachte. „Wir sind gut reingekommen und haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, war auch Trainer Tim Woltersdorf zunächst zufrieden.

Im zweiten Durchgang durfte dann auch Förster mit anpacken. Und wie sollte es anders kommen? Natürlich traf Förster! „Es war so klar, dass er uns einen reindrückt“, meinte auch Besiegdas-Coach Daniel Naumann. Mit seinem zweiten Ballkontakt im Spiel baute „Natsch“ die Olvenstedter Führung aus. „Wirklich schwer war der Treffer nicht zu erzielen. Ich musste nur meinen Fuß dranhalten“, erklärte der Torschütze.

Was er dann zu sehen bekam, missfiel ihm aber: „Wenn wir das dritte Tor machen, ist das Ding durch. So aber lassen wir Besiegdas die Tür offen.“

Die Gäste ließen sich nicht lange bitten, verkürzten durch das eingewechselte Geburtstagskind Nicolas Neßler. Zehn Minuten später holte der 23-Jährige einen Strafstoß raus, wurde danach jedoch für eine Tätlichkeit des Feldes verwiesen. Piotr Gacioch war dies egal, er glich zum 2:2 aus.

Richtig bitter aus Olvenstedter, und in diesem Fall auch aus Förster-Sicht, wurde es in der Nachspielzeit, als Wlat Ageed Kakil Kakil die Begegnung noch zugunsten der Gäste drehte. „Diesen Konter dürfen wir nie und nimmer fangen. Dann nehmen wir den verdienten Zähler mit“, ärgerte sich Förster. Mit einem Punkt hätte er dieses besondere Duell nämlich viel lieber in Erinnerung behalten.“

Für eine Überraschung wollte Aufsteiger MSC Preussen II bei der Reserve des 1. FC Magdeburg sorgen. Diese blieb zwar aus, doch auch bei der 1:3-Niederlage konnten die Preussen-Reservisten Eindruck hinterlassen.

Nicht umsonst meinte FCM-Kapitän Sönke Beckmann im Nachgang der Begegnung: „Preussen hat sich richtig teuer verkauft, war taktisch gut eingestellt.“ Gäbe es eine Punkt-Wertung, da ist sich Beckmann sicher, wäre die erste Hälfte so auch an die Gäste gegangen.

„Es war ein ausgeglichenes Spiel, aber sie hatten die größeren Spielanteile“, erklärte der 30-Jährige. Tatsächlich aber waren es die Hausherren, die nach einem Treffer von Christopher Fechtner, der am Abend noch gemeinsam mit der Mannschaft in seinen 28. Geburtstag reinfeierte, mit dem 1:0 im Rücken in die Pause gingen.

Elf Minuten nach dem Seitenwechsel legte dann Neuzugang Tobias Ginter in seinem Debüt für die FCM-Reserve nach. „Da dachte ich mir schon, wir hätten sie im Sack“, gesteht Beckmann, „dem war aber nicht so.“ Im Gegenzug verkürzte Hossein Rezai für den Aufsteiger, der somit zurück im Spiel schien.

„Nach unserem Anschlusstreffer war ich der festen Überzeugung, dass wir zurückkommen und mindestens noch einen Punkt holen“, meinte MSC-Coach Alexander Daul. Diese Hoffnung wurde aber ebenso schnell wieder zunichte gemacht, weil die Preussen erneut ein Geschenk verteilten und Markus Litzinger so mit dem dritten Treffer binnen drei Minuten dankend den alten Abstand wieder herstellte.

„Das ist das Tragische: Wir lassen uns vom 0:2 nicht schocken, antworten im Gegenzug und laden sie dann direkt zum nächsten Tor ein“, ärgerte sich Daul.

Club-Kapitän Beckmann war hingegen erleichtert: „Nach der schnellen Antwort hätte das Spiel auch kippen können. Von daher war es immens wichtig, dass wir direkt wieder konterten.“

So konnte die Club-Zweite am Abend nicht nur den Geburtstag ihres ersten Torschützen der neuen Saison, sondern auch die ersten drei Zähler feiern. Der Aufsteiger verbuchte den Auftakt hingegen in der „Kategorie Lehrgeld“: „Der FCM war einfach effizienter“, meinte Daul zum Abschluss.