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Fußball Optimismus trotz vieler Fragezeichen

Auch in Zeiten der Krise laufen die Planungen beim Magdeburger FFC auf Hochtouren.

Von Dennis Uhlemann 02.05.2020, 06:00

Magdeburg l 210 Mal hat es „Sunny“ geschafft , den Ball hochzuhalten. Und damit die Jonglier-Challenge gegen ihre Mitspielerinnen der E-Jugend des Magdeburger FFC gewonnen. Coach Tobias Lübs gönnt seinen Mädchen durchaus ein bisschen Spaß beim Training zuhause. „Wir müssen die Spielerinnen ja bei Laune halten in dieser komischen Zeit“, kommentiert Präsident Christian Brachvogel. Doch es wird nicht nur jongliert, alle MFFC-Teams, „von den Frauen bis zur F-Jugend, haben Trainingspläne erhalten“.

Zudem kommt in Zeiten der Corona-Pandemie auch die Präsidiumsarbeit nicht zu kurz, wie Brachvogel sagt: „Wir lassen die Zeit nicht ungenutzt und sind schon intensiv dabei, die Kaderplanung voranzutreiben“. Und bei den ersten Frauen ist nicht nur der Kader „fast vollständig“, auch die Lizenz für ein weiteres Jahr Regionalliga Nordost ist beantragt.

Ein paar mehr Fragezeichen gibt es bei der Zukunft eines weiteren Aushängeschildes des Vereins, den B-Juniorinnen aus der Bundesliga Nord/Nordost. Das fängt schon damit an, dass Coach Benjamin Lehmeier kürzlich seinen Abgang zum Saisonende erklärte. Der 29-jährige Fitnesstrainer kehrt in seine Heimat zurück und heuert als Chefcoach bei Oberliga-Absteiger Askania Bernburg an.

Überrascht hat Brachvogel der Abgang nach nur einer Saison nicht. „Ich hatte und habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihm. Er hat schon länger kommuniziert, dass er überlegt, diesen Schritt zu gehen.“ Dennoch findet es der Vorsitzende „ein bisschen schade“, hat Lehmeier über den MFFC doch auch seine Elite-Jugend-Lizenz des DFB absolviert.

Sportliche Gründe hatte der Abschied nicht. Zwar stand die U 17 auf dem letzten Rang, doch eine Entwicklung war durchaus zu erkennen. Lehmeier habe „sehr professionell gearbeitet und einen guten Draht zum Team“ gehabt. Doch die Aufgabe war nach einem „sehr großen Aderlass“ im Vorsommer eben immens schwierig.

Doch der letzte Rang, den die Magdeburgerinnen seit der Unterbrechung der Saison innehaben, muss nicht unbedingt auch den Abstieg bedeuten. Eine Wertung der Liga ohne Absteiger scheint durchaus möglich. „Die Lage könnte uns entgegenkommen“, sagt auch Brachvogel. „Wir planen deshalb zweigleisig.“

Was die Suche nach einem neuen U-17-Coach nicht unbedingt erleichtert. Zumal das Amt bei vier Trainingseinheiten die Woche und Auswärtsfahrten nach Aurich oder Meppen auch äußerst zeitintensiv ist. Dennoch betont der Präsident: „Wir sind in sehr guten Gesprächen.“ Es gibt dabei mehrere mögliche Kandidaten, jedoch noch nichts zu vermelden.

Was die Zukunft der B-Juniorinnen angeht, ist Brachvogel trotz vieler Fragezeichen aber voller Optimismus. „Wenn wir in der Bundesliga weiterspielen, werden wir einen vernünftigen Kader haben“, betont er und verweist vor allem auf den jüngeren Jahrgang. Die „sehr starke“ 2005er-Generation wird in der Verantwortung hochrücken. Und damit die Mädchen, die im Februar die Futsal-Regionalmeisterschaft des NOFV gewannen und sich für das bundesweite Turnier qualifizierten. „Das hat begeistert, ich hätte ihnen auch die deutsche Meisterschaft zugetraut“, so Brachvogel, doch das Turnier fiel aufgrund von Corona aus. Dennoch: „Die Mädels können super kicken und in der nächsten Saison richtig angreifen.“