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Fußball Ottersleben setzt auf Junioren

Viele Abgänge, kein Problem? Oliver Malchau vom Landesligisten VfB Ottersleben setzt in seiner ersten Saison als Cheftrainer auf die Jugend.

Von Kevin Gehring 01.07.2019, 23:01

Magdeburg l Wenn man die Trainer der Magdeburger Fußballballvereine vorzeitig nach Sommer-Transfers fragt, halten sie sich gerne noch etwa zurück. „Wir warten ab, welchen Spielerpass wir am 1. Juli auf dem Tisch liegen haben und welchen nicht“, heißt es dann nicht selten. Tatsächlich war gestern der viel zitierte Stichtag, was Spielerwechsel in den unteren Spielklassen angeht.

Während bei den Profis also erst offiziell der Transfermarkt öffnete, ist er bei den Amateurfußballern schon fast wieder geschlossen. Denn wer als dieser „regulär“ im Sommer wechseln möchte, muss seine Spielberechtigung beim alten Verein bis zum 30. Juni abgemeldet haben.

Beim Landesligisten VfB Ottersleben taten genau dies eine ganze Menge Spieler. Wohl kein anderer Verein der Stadt hat im Sommer so einen Schwund zu verzeichnen, wie die Kicker vom Schwarzen Weg. Allein zum Landesklassen-Vertreter Grün-Weiß Kleinmühlingen/Zens um Ex-Trainer Mario Katte verschlägt es ein Quartett. Matthias Deumelandt (SV Fortuna) und Valentin Pung (FSV Barleben) verlassen den Vorjahres-Zwölften der Nord-Staffel in Richtung Verbandsliga. Den langjährigen Torjäger Matthias Dieterichs verschlägt es zu den Kleinfeld-Herren, um nur die namhaftesten Abgänge zu nennen.

Selbst wurde der VfB auf dem Transfermarkt nicht aktiv – und hat dies auch nicht mehr vor. Trotz alledem blickt der beförderte Oliver Malchau positiv auf seine erste Saison als Cheftrainer der Herren voraus. „Wir wollen die Abgänge mit unseren Junioren auffangen“, erklärt er den Plan. Als Nachwuchstrainer arbeitete der 34-Jährige bereits mit den Ottersleber Jungspunden zusammen und baut nun bei den Herren auf diese: „Von uns war es eine bewusste Entscheidung, auf die Jugend zu setzen. Wir machen das aus Überzeugung und vertrauen dem Ganzen.“

Einer der Abnehmer war Verbandsligist Fortuna Magdeburg, der sich die Dienste von Mittelfeldstratege Matthias Deumelandt, der einst für den FCM in der Regionalliga auflief, sicherte. Zudem begrüßen die Fortunen mit Philipp Glage (Union Schönebeck) und Marvin Windelband zwei weitere Routiniers am Schöppensteg. „Wichtig war für uns Stabilität zu bekommen. Die drei Neuen verfügen alle über viel Erfahrung und sollen helfen, die jungen Spieler zu führen“, erklärt Fortuna-Coach Dirk Hannemann die Verpflichtungen.

Dazu sollen wieder zahlreiche A-Junioren, die in der abgelaufenen Spielzeit mit Fortuna den Landesmeistertitel einfuhren, zum Verbandsliga-Kader stoßen. „Mit jungen Spielern zu arbeiten und ihnen die Chance zu geben, ist unser Weg. Wir hätten auch mehr Spieler extern verpflichten können, aber das wollten wir bewusst nicht“, so Hannemann weiter. Mit Denis Neumann meldete sich neben Dominik Hausmann jedoch der beste Torschütze der Vorsaison ab, den es in der neuen Serie zu ersetzen gilt.

Während die Planungen in Ottersleben und am Schöppensteg schon abgeschlossen sind, behält man sich beim ambitionierten Landesligisten MSC Preussen, der am ersten Spieltag im Derby auf den MSV Börde trifft, noch alles offen. Bei Börde stehen derzeit mit Leo Lipowski (Haldensleber SC), Philipp Müller (Fortuna II), Justin Kircheis und Brian Schuller (beide Germania Olvenstedt) bisher vier Neue dem einzigen Abgang Maximilian Uhlig (Blau-Weiß Glindenberg) gegenüber. Preussen hat derweil mit Lukas Koch (TuS 1860), Tom Saager, Hannes Schock, Dominik Schumann (alle Burger BC), Lorenzo Sori Acosta (Barleben) und Jonas Bree (Tangermünde) bereits sechs Spieler verpflichtet, mit denen der neue MSC-Coach Torsten Marks den Aufstieg in die Verbandsliga anpeilen soll.

„Wir sind aber noch in einigen Gesprächen und möchten uns noch breiter aufstellen. Wenn der Trainer noch einen Spieler möchte, wird er ihn auch bekommen“, zeigt sich Teammanager Klaus-Dieter Theise gönnerhaft. Verlassen haben den MSC im Gegenzug neben Windelband auch John Riedel, Rico Willner, Tobias Tietz, Toni Wasylyk, Matthias Mai und Paul Weinthaler.

Bis zum 31. August können Vereine Berufsspieler, ehemals Vertragsamateure genannt, verpflichten, Davon könnten auch die Preussen Gebrauch machen. Zudem gibt es die Option, Akteure zu verpflichten, die sich zwar beim alten Verein abgemeldet, sich aber bislang keinem neuen Verein angeschlossen haben. Es bleibt also spannend. Selbst vor dem ersten Anpfiff in der neuen Saison.