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Handball Immer diese Chancenverwertung

Licht und Schatten lagen am vergangenen Spieltag der Sachsen-Anhalt-Liga bei den Magdeburger Männermannschaften dicht beieinander.

Von Roland Schulz 04.02.2020, 05:00

Magdeburg l Während der abstiegsbedrohte HSV Magdeburg in einem wahren Kampfspiel knapp dem Tabellenvierten SG Kühnau in eigener Halle mit 30:32 (15:17) unterlag, feierte der BSV 93 einen deutlichen 25:18 (9:10)-Erfolg beim TuS Radis in Gräfenhainichen.

Als der mit neun Treffern erfolgreichste HSV-Werfer Maximilian Wasielewski 49 Sekunden vor dem Abpfiff unter dem Jubel der Halle den Gastgeber auf 30:31 heranbrachte, keimte bei diesem wieder die Hoffnung auf einen Punkt.

Doch Gäste-Trainer Frank Reckzeh zog alle Register, nahm eine Auszeit, um Spiel und Mannschaft zu beruhigen. Abgezockt spielte der Gast, der sich berechtigte Hoffnungen auf die Bronzemedaille machen kann, die Zeit herrunter und kam acht Sekunden vor Ultimo durch Dominic Luge und dessen sechsten Treffer zum 30:32 und zur Entscheidung.

„Ich kann und will meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Die hat bis zum Schluss um den Punkt gekämpft. Ich glaube, das ein Unentschieden heute das richtige Resultat gewesen wäre“, zog HSV-Coach Harry Jahns ein erstes Fazit.

In dieser hin und her wogenden Partie hatte der Gast den besseren Start (0:3, 4. Minute). Doch der HSV kam nicht nur in der Anfangsphase wieder heran, ging selbst mit 4:3 (7.) in Führung.

In der weiteren Folge wechselten ständig die Führungen. Mit dem Halbzeitpfiff konnte sich Kühnau knapp mit 17:15 in die Kabine verabschieden.

Nach der Pause kam aber wieder der HSV ins Spiel, erzielte zunächst das 19:19 (37.) und das 20:20 (39.). Als sich dann die Gäste innerhalb von vier Minuten auf 23:20 absetzten, vermuteten nicht wenige der Zuschauer eine Vorentscheidung.

Doch hatten jene nicht mit der Moral des HSV gerechnet. Drei Treffer in Folge brachten das 24:24. Wieder keimte Hoffnung beim HSV auf eine Punkteteilung. Doch das 26:26 in der 51. Minute war das letzte Mal, dass der Gastgeber den Gleichstand erzielte bzw. in Führung ging. Kühnau legte jetzt stets vor, der HSV kam maximal bis auf ein Tor heran.

„Schade, zum Schluss haben uns einige technische Fehler das Genick gebrochen“, so Jahns weiter. Zudem haderte der Trainer mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft. „Wir haben allein acht Mal den Pfahl, sprich Pfosten oder Latte, getroffen. Das hat sich dann letztlich gerächt.“

Nach dem 33:29-Heimerfolg gegen Spitzenreiter Grün-Weiß Wittenberg wollte der BSV 93 in Gräfenhainichen gegen den TuS Radis nachlegen. „Das ist zwar eine schwere Aufgabe. Trotzdem wollen wir gewinnen. Platz drei ist unser Ziel, das wollen wir unbedingt erreichen“, hieß es vor der Begegnung aus Mannschaftskreisen.

Hochmotiviert gingen beide Teams ins Spiel. Der BSV führte zwar mit 1:0. Doch der Gastgeber blieb, so lange die Kräfte reichten, dran. Zwischenzeitlich führte Radis gar mit drei Toren (5:2, 14. Minute). Doch bis zum Wechsel kämpfte sich der Gast auf 9:10 heran.

Im zweiten Durchgang drehte der BSV aber auf. Ein 6:1-Lauf und die Gäste führten mit 15:11. Bis zur 50. Minuten zog der Gast weiter davon, führte mit 20:13.

Diese klare Sieben-Tore-Führung ließ sich der BSV dann nicht mehr nehmen. Letztlich gewannen die Olvenstedter diese mit nur acht Zeitstrafen und drei verhängten Siebenmetern faire Spiel mit 25:18 Toren.

Ein Vorteil des BSV war sicher auch dessen Ausgeglichenheit in Punkto Torerzielung. Immerhin trafen mit Jens Osterloh, Till Wagner (beide je 6), Falko Nowak (5) und John Bade (4) gleich vier Akteure mehrfach.

Während der HSV vor dem Derby am 16. Februar beim BSV zwei Wochen spielfrei ist und sich regenieren will, muss der BSV bereits am kommenden Sonnabend im Viertelfinale des Landespokales ran. Ab 15 Uhr steht für die Olvenstedter beim sicher hoch motivierten Verbandsligisten Post SV ein weiteres Lokalderby an.