Handball Noch alles drin

Nach dem 19:20 im Hinspiel gegen den HC Leipzig ist für die Handballerinnen des HSV Magdeburg im Rückspiel noch alles drin.

Von Jens Aebi 28.02.2018, 23:01

Magdeburg l Die Magdeburgerinnen, nach der Vorrunde Tabellenvierte, wollten gegen den favorisierten Spitzenreiter aus der Messestadt von Beginn an um jeden Ball kämpfen und vor allem in der Abwehr kompakt auftreten. Und das taten sie auch. Lucy Gündel und vor allem Lea Grothe hielten die Abwehr immer wieder zusammen und verdienten sich dort auch Bestnoten.

Zudem konnten sich die HSV-Mädels voll und ganz auf ihre Torhüterin Saskia Ribnitz verlassen, die eine tolle Partie bot. So gehen die neun Gegentore in Halbzeit eins gegen den amtierenden deutschen Meister in Ordnung.

Dank einer umsichtig leitenden Nele Mertens in der Spielmacherposition lief es im Angriff ebenfalls gut für die Elbestädterinnen. Einziges Manko war die Abschlusseffektivität. So hätte es anstatt des 8:9-Rückstandes zur Pause gut und gerne auch eine Zwei- oder Drei-Tore-Führung für die Gastgeberinnen geben können.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit setzte sich der Favorit aus Sachsen dann jedoch auf 12:9 ab. Zu allem Überfluss gab es dann in der 28. Minute nach einer sehr unglücklichen Aktion eine durchaus vertretbare Rote Karte gegen Mertens.

Wer aber dachte, der HCL sei nun im Vorteil, sah sich getäuscht. Emma Schwab, Gündel und Emely Lange sorgten in Unterzahl agierend sogar wieder für den Ausgleich (12:12). In der 38. Minute gab es aber die nächste unglückliche Aktion. Der 15:14-Führungstreffer für die Gäste streifte vorher unbeabsichtigt das Gesicht von Torhüterin Ribnitz, die dadurch an der Bank behandelt werden musste. Diesen zweiten Schock für die Heim-Sieben nutzen die Leipzigerinnen, um sich erstmalig auf vier Tore abzusetzen – 14:18.

In der fälligen Auszeit seitens des HSV wurde erneut daran appelliert, dass es noch ein Rückspiel gibt und jedes Tor wichtig ist. Ribnitz kam zurück ins Tor und zeigte weitere tolle Paraden. Und C-Jugendspielerin Lucy Gündel übernahm jetzt viel Verantwortung im Angriff, sorgte mit ihren starken zehn Toren dafür, dass die Elbestädterinnen auf Tuchfühlung blieben.

In der Schlussphase wurde die tolle Teamleistung des HSV dann auch belohnt. Denn Grothe konnte 20 Sekunden vor Schluss den immens wichtigen Anschlusstreffer zum 19:20-Endstand erzielen.

Somit ist für das Rückspiel am kommenden Sonntag um 12 Uhr in der kleinen Arena in Leipzig noch alles offen. Und wer weiß, vielleicht kann der HSV mit einer etwas besseren Torwurfeffektivität und mit einer mindestens genauso tollen Teamleistung für eine Überraschung gegen den amtierenden deutschen Meister sorgen.

HSV: Ribnitz, Bambynek – Lange 3, Mertens 1, Rißland, Grothe 3, A. Papenfuß, Horrmann, Müller, Gündel 10, Friedrich, Schwab 2, Geue