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Handball SCM-Trainer müssen improvisieren

Der Corona-Lockdown stellt auch die Trainer der SCM-Handballer vor neuen Herausforderungen.

Von Hans-Joachim Malli 05.11.2020, 17:04

Magdeburg l Seit Inkrafttreten der jüngsten Sars-CoV-2-Eindämmungsverordnung des Landes ruht praktisch auch in den Handball-Nachwuchs-teams des SC Magdeburg der Ball. Der Sportbetrieb ist laut aktueller Landesverordnung bis zum 30. November untersagt. Ausgenommen sind Berufssportler, Kaderathleten und Sportschüler. Und genau da beginnt das aktuelle Dilemma für die SCM-Talente.

Seit Montag trainieren die A-Jugend-Handballer und SCM-Youngsters gemeinsam in einer Gruppe. Dabei konnten die verantwortlichen Trainer Julian Bauer und Stephan Just zusammen gerade einmal 15 Akteure auf der Platte begrüßen. Vom Trainingsverbot bei der A-Jugend sind aktuell Robin Pfeil, mit 34 Treffern derzeit bester Werfer, Yasmin Noah Jaidi und Felix Noel Schäfer, die weder Sportgymnasium noch Sportsekundarschule besuchen, sondern ein Fachabitur machen, betroffen. Noch extremer ist die Situation bei den Youngsters. Von denen können nur die aktuellen Auswahlkader und Sportschüler Niklas Behrendt, Justin Döbler, Joshua Eberhard, Felix Eißing, Carl Haake und Renars Ucsins am Mannschaftstraining teilnehmen. Alle anderen wie zum Beispiel Physiotherapeut-Azubi Justus Kluge oder der beim Landesfußballverband als Finanzer tätige Niklas Danowski befinden sich wie die zahlreichen Studenten im Homecoaching.

„Das ist schon ein großer Mist, wie im Frühjahr nicht gemeinsam mit den Jungs trainieren zu können, sondern allein zu Hause rumzuwurschteln. Ich hoffe, dass wir vielleicht in 14 Tagen wieder alle zusammen trainieren können“, sagt Danowski, der das vom Trainer vorgegebene Programm mit Stabilisierungsübungen, Läufen und Krafttraining gewissenhaft umzusetzen versucht. „Ich konnte mir das schon denken, wie sich das alles entwickelt. Zum Glück habe ich auch Hanteln zu Hause. Andere haben die extra vom Verein gestellt bekommen“, so Kreisläufer Danowski, mit 25 Toren aktuell bester Youngsters-Torschütze.

Die Youngsters waren bereits vor der neuerlichen Zwangspause gebeutelt, denn das für den 30. Oktober geplante Heimspiel gegen Schlusslicht TSV Burgdorf II wurde abgesetzt, weil es bei den Gästen mehrere Corona-Fälle gab. Die Partien beim Tabellenzweiten Eintracht Hildesheim am morgigen Freitag und gegen den Rangsechsten MTV Braunschweig am kommenden Sonntag wurden ebenso auf unbestimmte Zeit verlegt wie alle anderen aktuellen Drittliga-Spiele auch. „Wir sind guter Dinge, dass es vielleicht bald wieder weitergeht. Wann das aber sein wird, ist Kaffeesatzleserei und hängt von vielen Dingen ab, nicht zuletzt von Idioten, die sich unvernünftig verhalten“, wagt Coach Just eine unsichere Prognose.

Die A-Jugend hätte nach dem 39:29 gegen den HC Empor Rostock Schlusslicht Hildesheim (07.11/A) und das Topteam vom SC DHfK Leiptig (13.11./H) als nächste Gegner vor der Brust. „Ich bin froh, dass wir wenigstens trainieren können. Dennoch wird das wohl eine ganz chaotische Saison“, blickt Trainer Bauer in die Zukunft.