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Handball Zum Auswahlspieler gereift

Youngsters-Kapitän Max Neuhaus und Trainer Vanja Radic verbindet ein besonderes Verhältnis. Beide wissen, was sie aneinander haben.

Von Hans-Joachim Malli 27.02.2019, 05:00

Magdeburg l Max Neuhaus war am vergangenen Sonnabend beim 33:29 (18:14) der SCM-Youngsters in der 3. Handball-Liga Nord gegen den TSV Burgdorf II nicht nur aufgrund seiner 14 Treffer Mann des Abends. Der Rückraumspieler der SCM-Zweiten ging in jeder Beziehung vornweg, trug wesentlich zum dritten Sieg in Folge bei. Das freute auch seinen Coach Vanja Radic. „Was Max gezeigt hat, war einfach klasse“, lobte er.

Radic war es auch, der den gebürtigen Donauwörther Neuhaus im Sommer 2016 an die Elbe holte. Dabei war dem Bosnier der Bayernauswahl-Akteur bereits zwei Jahre zuvor aufgefallen. Da war Radic noch in der Nachwuchsakademie des TV Großwallstadt tätig, wollte den Schwaben vom TSV Haunstetten zum TVG nach Unterfranken lotsen. „Damals war es zu früh für mich. Ich wollte auch nicht von zu Hause weg, habe mich wohlgefühlt in Haunstetten”, begründete Neuhaus sein Nein zum Wechsel.

Als der Rückraumspieler im letzten B-Jugendjahr bereits bei den Männern des TV Haunstetten mitspielte, klopfte Radic, inzwischen in Diensten des SC Magdeburg, ein zweites Mal an. Neuhaus absolvierte ein Probetraining in Magdeburg, wurde anschließend der erste Bayer im SCM-Nachwuchs.

Unter den Fittichen von Radic entwickelte sich Max Neuhaus rasant weiter, reifte zum Auswahlspieler, wurde im letzten Frühjahr als Kapitän der A-Jugend des Clubs deutscher Vizemeister und im Sommer Dritter bei der U-20-EM im slowenischen Celje.

„Zu Beginn beim SCM war ich bestimmt noch zehn Kilo leichter. Durch das viele Training habe ich auch weiter an Muskelmasse zugelegt. Doch schon die ersten Männerspiele zu Hause haben mir viel gegeben, da habe ich eine Menge gelernt“, blickt der Rechtshänder auf seine steile Karriere in jungen Jahren zurück.

Dabei wäre Neuhaus beinahe gar kein Handballer, sondern Fußballer geworden. „Ich muss ehrlich sagen, am Anfang war Fußball klar die Nummer eins, da hat mir Handball eigentlich gar nicht so viel Spaß gemacht. Da habe ich nur sporadisch Handball gespielt, mich nur auf Fußball konzentriert. Seit der C-Jugend war dann aber Handball die Nummer eins, da wurde ich auch für die Bayern-Auswahl gesichtet. Ich habe zwar in der zweiten C-Jugend immer noch Fußball gespielt, doch irgendwann war es mir zu viel“, sagt Max Neuhaus, dessen Schwester ebenfalls Handball spielt.

Im vergangenen Sommer war es dann der Ex-Großwallstädter Radic, der Neuhaus von einem angedachten Wechsel zum aktuellen Zweitligisten Großwallstadt abriet. „Ich habe mich viel mit Vanja ausgetauscht. Er war da eigentlich ganz neutral. Letztlich habe ich für mich entschieden, hierzubleiben, weil ich denke, ich kann mich beim SCM weiterentwickeln”, sagt der Regisseur und Torschütze, der seit Oktober Wirtschaftsingenieurwesen studiert.

„Ich kann nicht aus dem Sprungwurf über die Abwehr werfen”, weiß der Juniorenauswahlspieler die fehlenden Zentimeter Körpergröße anders auszugleichen: „Ich denke, ich habe ein gutes Eins-gegen-eins-Spiel, gehe gut in die Tiefe, bin einigermaßen schnell und beherrsche Schlagwürfe. Ich bin mit Leidenschaft dabei, gehe auch dahin, wo es wehtut.“ Das war auch gegen Burgdorfs Zweite so, weshalb Physiotherapeut Matthias Hellwig anschließend Hand am schmerzenden Rücken anlegte.

Wohin die sportliche Riese ab dem Sommer geht, ist noch offen für Max Neuhaus. Der hatte als Jugendlicher mal einen Kreuzband- und Innenbandriss, ist ansonsten aber von schwereren Verletzungen bislang verschont geblieben. „Das nächste Highlight wäre die U-21-WM“, möchte der Youngsters-Kapitän im Juli gern in Spanien dabei sein.