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Volleyball WSG muss noch viermal kämpfen

Die Volleyballerinnen der WSG Reform müssen wohl bis zum letzten Matchball der Saison um den Klassenerhalt in der Regionalliga kämpfen.

Von Daniel Hübner 05.03.2020, 08:57

Magdeburg l Anja Bechmann denkt noch nicht an die nächste Saison, viel zu sehr genießt sie in den letzten Spielen der laufenden Regionalliga-Serie den vorzeitig geschafften Klassenerhalt. Lässt die „Kinder“, wie sie ihre jüngsten Akteurinnen nennt, auflaufen. Hat Spaß an gelungenen und kann lächeln über missglückte Aktionen. „So entspannt war ich bei einem Stadtderby noch nie“, sagte die Trainerin des USC nach dem jüngsten 3:2-Erfolg bei der WSG Reform.

Bechmann könnte dabei bereits viel probieren in Vorbereitung auf die nächste Serie. Nur weiß die 36-Jährige gar nicht, wie es sich dann verhält in ihrem Kader. „Wir haben Mädels, die mit dem Studium fertig werden“, berichtet sie und nennt als Beispiel Laura Slabon, die sich aus Magdeburg verabschieden wird. „Wir haben Mütter, die Jahr für Jahr überlegen, ob sie noch eine Saison dranhängen“, erklärte Bechmann. Und es gibt eine Jamie Katillus, die die Schule beendet. „Bei ihr wissen wir noch nicht, wie es weitergeht.“

Die „Kinder“ werden bleiben. Und die „Kinder“ bringen auch qualitativ eine große Perspektive mit – das Derby bei der WSG hat das gezeigt. Und der erste Satz hat als Beweis gereicht.

Wenn dann dem jungen Team mit einer Frida Höllger, Charlotte Prestel oder Fabiane Recke die Erfahrung einer Blanca Simon oder Melanie Polter zur Seite gestellt wird, die für Sicherheit in allen Elementen sorgen, dann können sie sich selbst in einem emotionalen Stadtderby hervorragend entwickeln. „Wir haben uns erst ein wenig einlullen lassen“, sagte Bechmann zwar zum ersten Satz, „aber hintenraus haben wir stark gespielt.“ Weshalb der USC aus einem 15:19-Rückstand einen 25:23-Erfolg machte. Mit viel Druck und Präzision. So kann es laufen, wenn das Ziel Klassenerhalt längst erreicht ist. Anders kann es laufen, wenn der Kampf gegen den Abstieg ein gesamtes Team in Atem hält. Wie die WSG Reform.

Frank Weißleder hat nach der Partie öfter mal den Hut gezogen. Vor der Konstanz der 25-jährigen Polter, die zum sechsten Mal in dieser Saison beste Spielerin beim USC wurde. Über die Reaktion der Gäste in einer Notsituation, wie sie sich „wieder rausgekämpft haben“, sagte der WSG-Coach. Und über die Unterstützung, die den USC-Mädchen von der Seitenlinie entgegengebracht wurde: „Der Verein hat das Auswärtsspiel zum Heimspiel gemacht.“

Solch eine lautstarke Begleitung durch fünf Sätze hätte er sich auch für seine Mädchen gewünscht. Zum Spiel an sich war er „etwas zwiegespalten“, dennoch freute er sich über den Kampf, der den Zusatzpunkt gesichert und der die WSG auf den ersten Nichtabstiegsplatz gebracht hat. Weshalb sie „mit einem guten Gefühl“ in die nächste Aufgabe gehen kann: Heimspiel am Sonntag gegen Marzahn (12 Uhr). Mit einem Sieg würde die WSG den Vorsprung auf den Gegner auf drei Punkte ausbauen.

Weißleder hat in den vergangenen Wochen viel Konstanz gesucht, die er in der Konsequenz bei seinem Team noch vermisst. Er ließ nicht zuletzt Aufschläge trainieren. Und wenn er nun die Aufschläge von Lena Timme gesehen hat, dann „hoffe ich, dass unser Training gezündet hat“, sagte er. Timme brachte einige präzise Angaben ins Feld, zuweilen als Ass. Ebenso überzeugte sie in der Annahme, phasenweise in der Feldabwehr. Deshalb wurde sie auch wertvollste Spielern der WSG an diesem Tag.

Was seinem Team aber noch fehlt? „Die Laufwege stimmen noch nicht, manchmal stehen sich die Mädchen im Weg“, hat Weißleder beobachtet. Und: „Die konsequente Vorbereitung auf die nächste Aktion.“

Die Aktionen am Sonntag sollen konsequent zum Punkt führen. Seine WSG-Damen müssen insgesamt noch viermal kämpfen in dieser Saison. Und womöglich bis zum letzten Matchball am 4. April bei Blau-Weiß Brandenburg um den Klassenerhalt.