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Fußball Im Gespräch mit USV-Trainer Chris Sacher

Die Volksstimme hat sich mit Chris Sacher, Trainer des Ummendorfer SV, unterhalten.

Von Stefanie Brandt 31.12.2018, 04:00

Ummendorf l Nach abgeschlossener Hinrunde in der Landesklasse, Staffel 3, belegt der Meisterschaftsfavorit aus Ummendorf den zweiten Platz und hat beste Aussichten, sein Ziel, den Aufstieg, zu erreichen. Mit Trainer Chris Sacher unterhielt sich Sportredakteurin Stefanie Brandt über den aktuellen Stand in Ummendorf.

Volksstimme: Herr Sacher, zur Pause belegt Ihre Mannschaft Platz zwei, punktgleich mit Spitzenreiter Thale. Sind Sie damit grundsätzlich zufrieden?

Chris Sacher: Ich bin mit der Punkteanzahl zufrieden, aber nicht mit unserer Chancenverwertung. Dafür stehen wir in der Abwehr sicher. Nach dem fünften, sechsten Spieltag gab es immer mehr Zu-Null-Spiele.

Was hat Thale besser gemacht?

Wenn ich sie gegen andere Teams – wie zum Beispiel Seehausen – gesehen habe, haben sie ihre Chancen gut genutzt. Gegen uns hat das zwar nicht geklappt, aber sie schießen insgesamt mehr Tore – und dann kann man eben auch leichter gewinnen.

Den Herbstmeistertitel hat Ihr Team direkt vor der Winterpause mit dem 0:0 gegen Wernigerode verspielt. Hat die Mannschaft nichts gelernt aus dem Saisonfinale 2017/18, als am letzten Spieltag gegen Schlusslicht Seeland verloren wurde und man auf Platz vier abrutschte?

Das kann man so nicht sehen. In Wernigerode waren alle richtig motiviert, wir hatten einfach nur kein Abschlussglück. Unsere beiden Stürmer haben zusammen erst zehn Tore gemacht. Das ist zu wenig, das wissen sie selbst. Daran werden wir arbeiten, das steht fest. Bis jetzt konnten wir das meist mit einer guten Defensive noch einigermaßen auffangen. So ein 0:0 kann immer mal passieren. Unnötiger war die Niederlage in Oschersleben. Das wurmt mich viel mehr, weil wir durch eine falsche Schiedsrichter-Entscheidung in der 94. Minute den Elfmeter gegen uns gekriegt haben.

Christopher Birke kehrt zur Rückrunde vom Landesligisten MSC Preussen nach Ummendorf zurück. Welche Rolle kann er im Hinblick auf die abzustellende Abschlussschwäche spielen?

Ich bin erstmal froh, dass er zurück ist. Er war von uns ja nicht weggegangen, weil es ihm nicht gefallen hat, aber Preussen ist seine alte Heimat und der Weg zum Training kürzer. Wir hatten aber immer noch viel miteinander zu tun, sind ja befreundet. Leider ist er jetzt nicht richtig fit. Wir versuchen, ihn wieder in Gange zu bringen, damit er vielleicht nicht 90, aber 60 Minuten spielen und uns möglichst schon in Seehausen helfen kann. Wenn man auf Platz eins will, dann ist es wichtig, dass man so einen Spieler hat, der den Unterschied machen kann. Da er hier mit vielen Spielern befreundet ist, denke ich auch nicht, dass er eine Eingewöhnungsphase braucht.

In welchem Spiel hat Ihre Mannschaft Sie besonders erfreut, in welchem vielleicht enttäuscht?

Enttäuscht eigentlich gar nicht. Nur die erste Halbzeit in Quedlinburg war schlecht, aber dafür haben wir in der zweiten Vollgas gegeben und gewonnen. Es ist eine klasse Truppe mit guter Moral. Besonders zufrieden war ich mit dem Spiel gegen Thale, da können wir sogar höher gewinnen und ein richtiges Zeichen setzen. Dass wir in Langenstein gewonnen haben, das muss man auch erstmal schaffen. Mit einem ganz schmalen Kader haben wir die Aufgabe in Osterwieck eiskalt gelöst, wenn auch nur 3:2 gewonnen. Mit den Landes- und Kreispokalspielen war ich auch zufrieden.

Andreas Sommermeyer, der Sie als Co-Trainer in der zurückliegenden Saison unterstützt hat, ist nun selbst als Coach bei Union Schönebeck ausgelastet. Fehlt Ihnen die Unterstützung manchmal?

Naja, wir kommunizieren ja weiter. Ich sage mal, er hat mir schon irgendwo gefehlt, aber wir haben die Last ganz gut auf andere Schultern verteilt. Wir haben ja auch einige erfahrene Spieler, die mal ein Training leiten können.

Gibt es inzwischen einen Nachfolge-Kandidaten?

Nein. Das lassen wir auf uns zukommen. Wir warten mal bis zum Sommer ab.

Trauen Sie sich denn grundsätzlich auch zu, das Traineramt allein zu bekleiden, wenn der USV in die Landesliga aufsteigt?

Ja, klar. Das ist ja nix anderes als die Landesklasse. Außerdem wollen wir da ja nichts erreichen, haben keinen Druck. Wenn wir da rein kämen, würden wir ja nicht sagen, dass wir gleich wieder aufsteigen wollen. Das wäre für uns der falsche Weg. Wie genau wir das mit dem Trainerstab dann machen, muss sich ergeben. Ein, zwei Gespräche habe ich aber schon geführt.

Was zeichnet Sie als Coach aus? Wo sehen Sie Ihre Stärken und wo Ihre Schwächen?

Das kann ich schlecht erklären und über mich selbst urteilen. Über taktische Sachen spreche ich immer mit mehreren Personen. Wobei, was heißt in unserer Liga schon Taktik? Ich bin der Meinung, dass ich meine Mannschaft so weit im Griff habe, dass wir zwei Systeme nahtlos spielen können. Ein Trainer ist aber immer nur so gut wie die Mannschaft. Da muss man sich als Beweis nur angucken, wo Andreas Sommermeyer, den ich für einen sehr guten Trainer halte, mit Schönebeck steht. Ich bin schon ein Motivationstyp und versuche, den Haufen zusammenzuhalten und eine klare Linie zu haben. Bei einem großen Kader mit vielen guten Spielern ist das immer schwierig. Daran arbeiten wir.

Wie lautet Ihre Zielstellung in der Rückrunde?

Wir wollen einfach einen Platz besser werden als aktuell.