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Fußball Pokalerfolge sollen beflügeln

Mittlerweile steht wieder der Ligaalltag an - in der Fußball-Landesklasse, Staffel I, wird der 13. Spieltag ausgetragen.

Von Florian Schulz 20.11.2015, 04:00

Salzwedel l Für die Fans unserer Region stehen definitiv weite Reisen an, denn keine der fünf Mannschaften aus dem Altmarkkreis Salzwedel spielt am morgigen Sonnabend auf heimischem Platz. Bereits früh auf den Weg zu ihrer Partie müssen sich die Akteure des SV Liesten 22 machen. Die spielen nämlich bereits um 12 Uhr beim Haldensleber SC II. Die weiteren Begegnungen werden um 14 Uhr angepfiffen. Auch in der Liga wieder in die Erfolgsspur zurückkehren möchte nach dem Pokalsieg vor sechs Tagen der SSV 80 Gardelegen, der beim SV Germania Tangerhütte antritt. Nach dem Landespokal-Coup gegen den Verbandsligisten 1. FC Lok Stendal möchte der SV Eintracht Salzwedel sein Selbstvertrauen nutzen, um etwas Zählbares beim Osterburger FC mitzunehmen. Für den SV Heide Jävenitz steht beim heimstarken SV Blau-Gelb Goldbeck eine schwere Aufgabe an, was aber auch für Mitaufsteiger Diesdorfer SV gilt. Die Kleiner-Elf gibt ihre Visitenkarte morgen beim SSV Havelwinkel Warnau ab.

Haldensleber SC II – SV Liesten 22 (SR: Franz Julius Deelmann). Dass diese Partie auf Kunstrasen ausgetragen wird, dürfte für die Liestener nicht gerade von Vorteil sein. Spielerisch sind sie im Vergleich zur Verbandsliga-Reserve womöglich im Vorteil, doch über Kampf und auf dem gewohnten Untergrund wird die U23 des HSC mit Sicherheit in der Lage sein, den Westaltmärkern einen packenden Fight zu liefern. „Ich weiß überhaupt nicht, was da auf uns zukommt, ob sich die Haldensleber vielleicht mit Spielern der Ersten verstärken. Doch wir schauen auch nicht auf den Gegner, sondern auf uns. Wir wollen unser Ding machen“, erklärt SVL-Trainer Thomas Schulz vor dem Duell beim Rangzwölften. „Wir wollen jetzt selbst versuchen, vor der Winterpause eine kleine Serie zu starten“, so Schulz. Somit streben Wiese & Co. im Bördekreis die drei Zähler an. Nach dem unglücklichen 1:1 zuletzt gegen Warnau möchte man sich im Tableau – derzeit Rang acht – weiter verbessern. Dieses Ziel muss der SVL aber ohne den beruflich verhinderten Niels Bierstedt sowie den aus privaten Gründen fehlenden Christian Förster umsetzen. René Mangrapp muss wegen seiner Verletzung weiterhin pausieren, ansonsten entspannt sich die personelle Lage in Liesten etwas. Das sind definitiv schon mal gute Vorzeichen für die Mannen aus dem Waldstadion.

SV Germania Tangerhütte – SSV 80 Gardelegen (SR: Stefanie Wenslau). Er hat zwar keine Ligapunkte gebracht, dennoch war der 3:1-Erfolg im Kreispokal in Klötze in der Vorwoche sehr wichtig für den SSV. Man belohnte sich endlich mal wieder – und das mit einer personell arg geschwächten Formation. Auch morgen fallen Oliver Gase, Andreas Kulina und Alexander Meyer sicher aus, während die Einsätze von Mario Stolle und Andy Stottmeister noch gefährdet sind. „Tangerhütte steht mit dem Rücken zur Wand, so dass wir uns auf einen kampfstarken Gegner einstellen müssen“, weiß Gardelegens Trainer Norbert Scheinert. Da die Rolandstädter, mittlerweile auf Rang vier abgerutscht, aber auch selbst den Anschluss zur Spitze nicht verlieren wollen, soll ein Erfolg bei den Germanen, die sich mit neun Punkten auf Rang 13 im Abstiegskampf befinden, her. „Im spielerischen Bereich müssen wir sicherlich noch zulegen, doch im Großen und Ganzen war das in Klötze schon in Ordnung. Jeder Spieler muss an seine Grenze gehen, auch im Abschluss müssen wir wieder konzentrierter sein“, so Scheinert. Dann dürfte es auch in der Liga nach zuletzt drei Niederlagen wieder mit drei Zählern für Krziwanie & Co. klappen.

Osterburger FC – SV Eintracht Salzwedel 09 (SR: Bernd Manecke). Rein sportlich gesehen kommt die Winterpause für die Salzwedeler Eintracht womöglich ungelegen. „Wir haben uns stabilisiert und sind momentan einfach gut drauf. Nicht nur von den Ergebnissen her, sondern auch spielerisch, wie ich mir das in etwa vorstelle“, erklärt ein optimistischer SVE-Trainer Burghardt Schulze. Andererseits: „Wir haben in dieser Saison schon sehr viele Spiele gemacht. Nehmen wir jetzt noch die vier Partien in diesem Jahr dazu, dann bräuchten wir sicherlich auch mal eine Pause“, vermutet Schulze. Morgen geht die Reise für die Hansestädter, die zuletzt in der Liga Spitzenreiter Arneburg mit 3:0 und im Landespokal Verbandsligist Stendal mit 1:0 bezwangen, zum Rangneunten an die Biese, der auch alles andere als Laufkundschaft ist. „Das ist eine Mannschaft mit vielen Spielern, die schon höherklassig Erfahrungen gesammelt haben“, warnt Salzwedels Übungsleiter. Dennoch würde er sich „neun bis zehn Punkte“ in den verbleibenden vier Partien bis zur Winterpause wünschen. „Es ist noch ein langer Weg für uns bis zu unserem Ziel, doch nach anfänglichen Startschwierigkeiten haben die Spieler nun begriffen, worum es geht“, hat Burghardt Schulze erkannt. Die beiden Youngster Philip Müller (5. Gelbe Karte) und Lukas Werner (Beruf) fehlen ebenso wie die langzeitverletzten Mario Schulz, Lucas Kietzke, Michael Schulze und Steven Just. Doch auch ohne dieses Sextett soll in Osterburg nachgelegt werden.

SV Blau-Gelb Goldbeck – SV Heide Jävenitz (SR: keine Angabe). Es sollte für die Gastmannschaften ein Grauen sein, in Goldbeck anzutreten. Schließlich haben die Blau-Gelben um Trainer Rico Matschkus bisher all ihre Heimpartien in dieser Saison für sich entscheiden können und wollen diese Serie natürlich auch gegen den Neuling aus Jävenitz fortsetzen. „Der Vorteil für Goldbeck könnte sein, dass sie im Vergleich zu uns in der Vorwoche im Pokal gespielt haben und dadurch im Rhythmus geblieben sind“, äußert sich im Vorfeld Heide-Co-Trainer Sören Kleinau. Seine Mannschaft ist schon seit der zweiten Runde (0:1 in Kalbe/Milde) nicht mehr im kreislichen Cup vertreten und musste in der Vorwoche aussetzen. Vielleicht etwas bitter nach dem 4:2 eine Woche zuvor gegen Osterburg, wodurch man reichlich Selbstvertrauen tankte. „Wenn wir diese Leistung wiederholen können, bin ich eigentlich ganz optimistisch. Wir sind nach dem 2:2 gut zurückgekommen und haben uns dadurch selbst ein wenig den Druck genommen“, weiß Kleinau. So möchte die Mannschaft von Coach Guido Euen auch beim heimstarken SV Blau-Gelb (Platz sechs/Kleinau: „Jede Serie reißt irgendwann“) nachlegen und mindestens einen Punkt einfahren – das allerdings ohne Marcus Friedenreich (Verletzung) und Sven Martin Kunze (Studium).

SSV Havelwinkel Warnau – Diesdorfer SV (SR: Kevin Schulz). Einem immens wichtigen 4:3-Ligaerfolg gegen Tangerhütte folgte vor sechs Tagen auch im Pokal das Weiterkommen. Beim Kreisoberligisten Jahrstedt setzten sich die Diesdorfer deutlich mit 5:0 durch. Das Selbstvertrauen beim Aufsteiger ist also zurückgekehrt. Klar, dass man in Warnau (Platz elf) beim Tabellennachbarn nachlegen möchte. „Die wichtigen Spiele kommen für uns jetzt erst. Mindestens einer, besser aber drei Punkte sollten es daher schon werden“, äußert sich im Vorfeld DSV-Trainer Jörg Kleiner. „Wichtig wird es sein, dass wir die Brasilianer beim SSV in den Griff bekommen. Dementsprechend werden wir uns auch aufstellen“, fügt Kleiner vor der weitesten Auswärtsreise überhaupt an. Der verletzte Patric Peysa und der im Urlaub befindliche Jonas Piep werden diese nicht mit antreten, dagegen bangt der Neuling noch um die Einsätze von Michael Kuhl-mann und Stefan Sültmann. Deren Einsatz in den „Wochen der Wahrheit“ wäre für die Diesdorfer enorm wichtig.