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Fußball Bismarker Fußball-Akademie ist ein Muss

Zweifelsohne zählt die Bismarker Fußball-Akademie zu einem der ersten Fußballcamps in der Altmark.

Von Stefan Rühling 17.04.2020, 06:00

Bismark l Natürlich gab es schon vor 2009 Vergleichbares, gestiegen ist die Anzahl der Camps aber erst im abgelaufenen Jahrzehnt. Dabei hat sich Bismark immer gegen die Konkurrenz bewährt.

Mit Recht kann man behaupten, dass die Bismarker Fußball-Akademie eine echte Erfolgsgeschichte ist.

2009 wurde sie von Frank Motejat ins Leben gerufen und findet in den letzten Wochen der Sommerferien 2020 bereits zum 12. Mal statt. „Wir hatten uns von Anfang an klare Ziele gesetzt. Im Prinzip muss man sagen, dass alle erfüllt wurden. Besonders das größte Ziel, eine besondere Zeit für die Kinder und Jugendliche zu schaffen“, blickt Motejat zurück. Noch heute zählt er neben Mirko Völkel zu den Verantwortlichen hinter diesem einzigartigen Ferienerlebnisses. Dabei haben sich in den vergangenen Jahren auch an anderen Standorten Fußballcamps entwickelt.

„Das Besondere an der Fußball-Akademie ist die Mischung aus einzigartigem Spaß und großer sportlicher Forderung“, beschreibt Völkel. „Außerdem machen den Unterschied unsere Jugendlichen aus, die die Kinder betreuen – unsere Mentoren. Einzigartig ist auch, dass für jede Gruppe jeden Tag ein neuer Trainer zur Verfügung steht. Wer das einmal erleben möchte, sollte sich einfach einmal zum Morgenappell auf den Sportplatz begeben“, so das Vorstandsmitglied des TuS Schwarz-Weiß Bismark weiter.

Die einzigartige Bedeutung dieses Höhepunkts in den Sommerferien weiß auch Annegret Schwarz, Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde Bismark, zu schätzen: „Die Fußball-Akademie ist eine feste Größe im Rahmen von Veranstaltungen in der Einheitsgemeinde. Mit ihr wird Bismark weit über Ihre Grenzen hinaus bekannt gemacht. Dem Verein gelingt es hier, im Rahmen der ehrenamtlichen Tätigkeit, namhafte Größen des Fußballsports in die Einheitsgemeinde zu holen. Es ist immer wieder beeindruckend, wie gut durchorganisiert die Veranstaltung ist und dies alles mit ehrenamtlich Tätigen. Der TuS holt mit seiner Arbeit, verschiedene Altersgruppen zusammen und fördert die Teamfähigkeit, wobei der Spaß nicht zu kurz kommt. Die Anmeldungen und Wartelisten zur Teilnahme an der FA sprechen für sich.“

Doch auch auf dem Lob der Bürgermeisterin ruhen sich die Verantwortlichen nicht aus. Denn ein Erfolgsrezept ist mit Sicherheit auch, dass die Verantwortlichen die Akademie von Jahr zu Jahr weiterentwickelt haben. „Da ist so viel passiert, das würde den Rahmen sprengen“, sagt Motejat. „Jedes Jahr nach der Veranstaltung tragen wir zusammen, was uns besonders gut gefallen hat und was wir noch verbessern können. Das wird aufgeschrieben und im nächsten Jahr umgesetzt. Damit haben wir eine ständige Verbesserung. Das betrifft sowohl die Tagesbeschäftigung, als auch die Zeit, nach der die meisten Kinder nach Hause gefahren sind“, so der Initiator weiter.

Damit die Akademie Jahr für Jahr stattfinden kann, ist vielen Ehrenamtlichen zu verdanken. „Das wichtigste überhaupt ist, dass die Akademie von den Helfern und Unterstützern mit Freude getragen wird. Jedes Jahr haben wir zwischen 30-40 Helfer im Einsatz“, weiß Motejat. Am letzten Tag gehen alle erschöpft nach Hause und sagen, dass sie im nächsten Jahr wieder dabei sind.“ Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Akademie war ihr Konzept. „Es waren sogar Bundesligavereine und Verbände bei uns um sich das Konzept anzuschauen und Teile davon zu übernehmen“, blickt der 50-Jährige zurück. Für jenes Konzept erhielt der Verein auch im Jahr 2010 eine Auszeichnung. Bei den „Sternen des Sports“ in Bronze belegten die Bismarker Rang zwei. Außerdem zählt auch er den Einstieg von Mirko Völkel in die Planung vor zwei Jahren dazu. „Das entscheidende aber sind die Kinder, die jedes Jahr wiederkommen“, ergänzt Völkel.

Es sind aber nicht nur die jungen Kicker, die immer wieder gern ins Waldstadion kommen, sondern auch die Trainer. Nicht nur Motejat und Völkel selbst haben von Beginn an die „Unterrichtsstunden“ mitgestaltet, sondern auch Dennie Rufflett. Der Brandenburger ist ein Trainer der ersten Stunde. „Die Bismarker Fußball-Akademie ist für mich etwas ganz Besonderes“, sagt der Brandenburger, der in seinem Heimatverein selbst auch Fußballcamps veranstaltet. „Sie ist ein Muss in jedem Jahr – nicht nur, weil ich selbst daran beteiligt war, sie zu entwickeln. Sie ist einzigartig.

Tolle Organisation, tolle Trainer und Ex-Profis, super Sportanlage und die vielen Kids, die dort jedes Jahr mitmachen, bringen viel Freude. Es ist aber auch schön, dass ich meine Erfahrungen mit einbringen kann. Noch immer freue ich mich darüber, dass einst Frank Motejat und Stefan Rühling mich begeistert haben, in Bismark mitzuwirken.“ Rufflett zählt auch zu den beliebtesten Trainern der Akademie. „Dennie und Armin Walter haben schon eine richtige Fangemeinde aufgebaut“, erzählt Mirko Völkel.

An einen ganz besonderen Moment erinnert sich Motejat gern zurück: „Das war, als der ehemalige DDR-Nationaltrainer Bernd Stange bei uns war. In der Mittagspause hielt er einen Vortrag und glaubte vorher nicht, dass die Kinder sich das anhören würden. Doch über 110 Mädchen und Jungen saßen für 20 Minuten still und lauschten mucksmäuschenstill den Ausführungen dieses außergewöhnlichen Typen.“ Das war nicht nur für den Organisator ergreifend. „Einige Eltern haben sogar eine Träne verdrückt.“

Im gleichen Jahr wie Stange, 2012, war auch Pierre Littbarski im Waldstadion. Er war der erste Weltmeister unter den Trainern der Bismarker Fußball-Akademie. Damals berichtete auch das MDR-Fernsehen ausführlich über das einzigartige Camp im Herzen der Altmark.

In diesem Jahr sind die Bismarker Ferien-Camps auch schon gut ausgelastet. „Zwei Camps sind schon richtig toll ausgebucht“, sagt Völkel. „Wir erwarten insgesamt 150 Mädchen und Jungen. Dabei gilt die erste Woche ganz den Kleinen (G-Junioren). Sie sollen das auch schon erleben dürfen. Dort haben wir auch noch einige freie Plätze. Ansonsten sind F- bis B-Junioren ausgebucht“, so der Organisator weiter. Er sieht die Vorbereitungen auch auf einem guten Stand. „Aber alles steht noch nicht fest. Da ist sehr viel Abstimmung notwendig. Wir werden aber in diesem ganz besonderen Jahr viele Highlights schaffen.“

Eine Absage der Bismarker Fußball-Akademie 2020 ist aufgrund der aktuellen Situation derweil kein Thema: „Darüber denken wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht nach“, sagt Motejat. „Wir sind fest davon überzeugt, dass sich die Situation nach dem Frühjahr deutlich entspannt und uns nicht mehr beeinflussen wird. Außerdem müssen die Kinder nachdem sie jetzt ein bis zwei Monate Playstation gespielt haben, die überflüssigen Pfunde bei der Bismarker Fußball-Akademie abbauen können“, ergänzt Völkel.

Ob es auch im verflixten dreizehnten Jahr eine Fußball-Akademie in Bismark geben wird, steht derzeit natürlich noch nicht fest. „Das entscheiden wir am letzten Tag der diesjährigen Camps“, sagt Motejat.

Die Unterstützung der Einheitsgemeinde ist den Organisatoren in jedem Fall sicher. „Ich wünsche der Fußball-Akademie weiterhin so viel Erfolg und Durchhaltevermögen für die ehrenamtlich Tätigen. Dass die Verantwortlichen sich von Nichts abhalten lassen, egal wie die Zeiten sind“, so Schwarz.