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Fußball Chüden kann sich nur selbst schlagen

Mit einem spannenden Fight um den Staffelsieg wurde vor der Saison 2017/2018 in der Fußball-Kreisliga gerechnet.

Von Florian Schulz 23.01.2018, 07:00

Salzwedel l Dass es einen solchen nicht mehr geben wird, dürfte schon nach der ersten Halbserie klar sein. Zu deutlich ist der Vorsprung des Spitzenreiters SV Eintracht Chüden. Die Chüdener Eintracht galt vor der Spielzeit als Dritter der Vorsaison als Geheimfavorit. Dennoch überrascht es, dass die Mannen um Michael Fund nach zehn Partien mit acht Zählern Vorsprung das Tableau anführen. Neunmal gingen die Schützlinge von Werner Malisch und Orlando Konietzny bislang als Sieger vom Feld, das 2:2 beim derzeit ärgsten Verfolger aus Wenze im November bedeutete den bis dato einzigen Punktverlust. Mit 46:7 Toren und dazu 28 Punkten belegt Chüden den Platz an der Sonne – und für die Konkurrenz dürfte es schwierig werden, den Primus noch einzuholen.

„Wir haben mit diesem Lauf nicht gerechnet, sind aber gut in die Saison gekommen und hatten einige überragende Auftritte dabei, die zu diesem Ergebnis geführt haben“, blickt Chüdens Trainer Orlando Konietzny auf den ersten Teil der Serie zurück. Die Mannschaft fand schnell zusammen und harmonierte. So gab es direkt am ersten Spieltag ein 9:0 gegen den SV Langenapel II. Dort klappte (fast) alles. Nach diesem Auftakt nach Maß ging es auch gut weiter für die Eintracht.

Es folgten acht weitere Erfolge, ehe es in Wenze beim 2:2 die erste und bisher auch einzige Punkteteilung gab. „Die Mannschaft ist gefestigt und würde sicherlich auch eine Niederlage mal verarbeiten können. Normalerweise sollten wir uns nur noch selbst stoppen können“, so Konietzny. Spielen die Chüdener eine ähnlich konstante zweite Halbserie, werden sie am Ende mit hoher Wahrscheinlichkeit ganz oben bleiben und den Gang in die Kreisoberliga antreten. „Wir würden natürlich auch gern ungeschlagen bleiben“, verrät der Coach, der vor der Saison mit starkem Widerstand durch Wenze und Lindstedt gerechnet hatte. Diese Teams haben Ulbricht & Co. allerdings weit hinter sich gelassen.

Der Kreisoberliga-Absteiger SV Rot-Weiß Wenze startete zwar ebenfalls solide in die Spielzeit, doch das 1:1 gegen Lindstedt am 22. Oktober brachte die Mannen von Spielertrainer Marcus Kammann etwas aus dem Tritt. Es folgten unnötige Niederlagen in Kloster Neuendorf (1:3) und Arendsee (2:3). Plötzlich war sogar Rang zwei futsch. Diesen eroberten die Rot-Weißen erst durch das 2:2 im Spitzenduell gegen Chüden zurück. Mittlerweile weisen sie 20 Zähler auf. „An Chüden werden wir nicht mehr herankommen, aber auf Platz zwei wollen wir am Ende möglichst bleiben“, macht Wenzes Führungsspieler Florian Dörwald deutlich.

Seine Mannen liefern sich dabei einen packenden Fight mit dem SV Arendsee. Die Seestädter spielen unter Neutrainer Klaus Syring bislang eine solide Saison. Erst die abschließenden Heimniederlagen gegen Pretzier (1:4) und Engersen (2:3) bremsten den SVA aus. Zuvor hatte er sich lediglich zwei Unentschieden erlaubt und lag sogar Spitzenreiter Chüden auf der Lauer. Doch mit ihren 20 Punkten und Rang drei können die Arendseer trotzdem sehr zufrieden sein.

Bereits elfmal im Einsatz war die SG Pretzier, die mit 19 Zählern auch noch ein Auge auf die Vizemeisterschaft geworfen hat. Hoffnungen darauf darf sich aber auch noch der SV Wacker Lindstedt machen. Die Lindstedter galten mit Neucoach Michael Friedrichs und mehreren Neuzugängen vor der Spielzeit als ganz großer Titelanwärter, ließen aber die nötige Konstanz bislang vermissen. Fünf Erfolgen stehen zwei Remis und bereits drei Niederlagen gegenüber.

Mit 17 Punkten war daher für die Wackeraner bislang nicht mehr als das Mittelmaß möglich. Das Mittelfeld des Tableaus komplettieren der SV Brunau 06 und der SV Eintracht Berge mit jeweils 15 Zählern sowie der FSV Miesterhorst (zwölf Punkte) und der SV Engersen (zehn). Auch die Bilanz dieses Quartetts liest sich bis dato sehr ausgeglichen. Bleibt abzuwarten, ob sich diese Teams im zweiten Saisonhalbjahr tabellarisch vielleicht noch etwas verbessern können. Die Abstände, speziell nach oben, sind schließlich gering.

Da der SV Heide Jävenitz II und der FSV Heide Letzlingen II bereits ihren Rückzug bekanntgaben, wird es in dieser Spielklasse diesmal keinen Absteiger geben. Das dürfte für Beruhigung beim SV Langenapel II, SV Kloster Neuendorf und VfL Kalbe/Milde sorgen. Sie werden der Kreisliga definitiv erhalten bleiben, wollen aber dennoch die Saison nicht als Zwölfter beenden. Immerhin drei Erfolge fuhr die Langenapeler Kreisoberliga-Reserve bislang ein, während der Aufsteiger aus Kloster Neuendorf zwei Siege aufweist.

Erst einmal – und zwar beim 4:2 gegen Langenapel II – gingen die Kalbenser bislang als Sieger vom Platz. Mit nur drei Pünktchen nehmen die Schützlinge von Trainer Denis Mertens – nimmt man die beiden „Aussteiger“ Jävenitz II und Letzlingen II raus – aktuell das Tabellenende ein. Die Mannen von der Milde, die auch erst neunmal im Einsatz waren, wollen die Rote Laterne aber unbedingt noch abgeben und werden dafür in der Rückserie noch einmal alles in die Waagschale werfen.