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Fußball Der SV Liesten 22 kann Pokal

Der SV Liesten 22 ist Fußball-Kreispokalsieger der Männer.

Von Thomas Koepke 31.05.2019, 08:00

Arendsee l So, oder so ähnlich, lauteten die Schlagzeilen nach einem Finale schon in den vergangenen beiden Jahren. Die Elf von Coach Michael Piotrowski ist scheinbar eine Pokalmannschaft. Am Himmelfahrtstag besiegte der SVL in Arendsee vor 850 Zuschauern den SV Eintracht Salzwedel 09 knapp 2:1 (1:1).

Wer Fußball-Kreispokal sagt, meint zwangsläufig auch den SV Liesten 22. Die Landesklasse-Männer aus dem nördlichen Teil der Westaltmark sicherten sich bereits nach den Jahren 2017 und 2018 am Donnerstag auch den Titel in diesem Jahr und gewannen den Pott damit bereits zum dritten Mal in Serie.

„Ich weiß es auch nicht so genau, was uns im Pokal ausmacht. Aber ich glaube, dass es die Moral der Mannschaft ist. Sie ist auf den Punkt da, wenn es darauf ankommt. Die Einstellung stimmt einfach im Team“, so SVL-Coach Michael Piotrowski, für den es ebenfalls der dritte Titel in Serie als Coach ist.

Auf der anderen Seite sah man nach dem Abpfiff des guten Schiris Marco Peters sogar einige Tränen fließen. Die halbe Eintracht-Mannschaft sackte nach Abpfiff ins sich zusammen und verstand die Welt nicht mehr. Sie hatte viel investiert, lag sogar frühzeitig vorn aber an diesem Tag fehlte auch vor der Kiste die Kaltschnäutigkeit. Ein Lied davon singen konnte am Donnerstag Angreifer Stefan Heuer, der gleich ein ganzes Füllhorn an Großchancen ungenutzt liegen ließ.

Die Liestener zeigten sich dagegen ruhiger und besonnener in den Aktion - zumindest nach den 20 Anfangsminuten. In denen zeigte der SVE 09 eindeutig, was er heute vorhat. Er wollte nämlich Pokalsieger werden.

Gleich in der vierten Spielminute überrannten die Jeetzestädter die Liestener Abwehr, und der aufgerückte Julian Seehausen ließ sich nicht zweimal bitten und traf zur frühen 1:0-Führung.

Zu diesem Zeitpunkt, und auch noch bis hin zur 20. Minute etwa, bekamen die Liestener dagegen nicht viel gebacken und kamen nicht einmal in die Nähe des SVE-16ers. Erst nachdem Sebastian Kordus, er kam bereits in Minute zwölf für den verletzten René Mangrapp, einen Warnschuss absetzte, kam der SVL so langsam in Fahrt.

In Fahrt war auch weiter Kordus, der eine Minute später im Eintracht-Strafraum von Seehausen nur noch per Foul gestoppt werden konnte - Elfmeter. Den hämmerte Steven Beck (23.) kompromisslos zum 1:1-Ausgleich in die Maschen.

Danach wirkten die Liestener zwar wacher, hatten aber in der Verteidigung immer wieder so ihre Probleme. So auch in der 31. und 43. Minute, als Nowak zunächst aus der Drehung und später mit einem Lattenkracher scheiterte.

Aber auch die Liestener setzten nun immer wieder vorn Akzente und hatten auch irgendwie die Spielkontrolle übernommen. Vor allem Kordus und auch Schröder vergaben vor der Pause noch gute Gelegenheiten zur Führung. So ging es mit dem 1:1 in die Halbzeitpause.

Nach dem Wechsel wurde das Match zerfahrener. Viele kleinere Fouls sorgten für einige Unterbrechungen, aber es blieb spannend. Auf dem Feld ging es weiter auf und ab.

Die gefährlicheren Aktionen vor dem Tor hatten aber die Salzwedeler und vor allem Heuer. Gegen ihn musste Wiese sogar auf der Linie klären (58.). Zuvor jagte er das Leder auch schon freistehend über das Tor. Spielerisch allerdings war das Match komplett auf Augenhöhe. Die Liestener wirkten aber ruhiger und abgeklärter als der SVE 09. In Minute 68 hatten die Salzwedeler aber schon den Torschrei auf den Lippen, doch sowohl Hannes Schreiber, als auch der Nachschuss von Heuer saßen nicht.

Danach kehrte etwas Ruhe ein. Man merkte beiden Teams das hohe Tempo an, die Aktionen wurden auf beiden Seiten etwas ungenauer. Dennoch wurde es nicht langweilig auf dem gut gepflegten Geläuf.

Die Entscheidung sollte dann in der Schlussphase fallen. Während die Jeetzestädter in den Minuten 78 und 82 noch kleinere Möglichkeiten besaßen, schlugen die Liestener in der 83. Spielminute eiskalt zu. Ein Konter über Kordus schloss der mitgelaufene Henning Schröder aus Nahdistanz zum 2:1 ab.

Nun warfen die Salzwedeler natürlich alles nach vorn und riskierten viel. So boten sich auch immer wieder Räume für den SVL. Weitere Konter klärten zunächst Keeper Dennis Röhl gegen Galkowski und wenig später Schreiber gegen Stephan Benecke zur Ecke.

Die Liestener spielten das Ding nun ganz clever aus. Bei kleineren Fouls gab es natürlich viel Liegezeit auf dem Rasen, während die Salzwedeler das Spiel und den Ball schnell machen wollten. Aber ihnen lief die Zeit davon, so dass nach exakt 96 Minuten der SVL zum dritten Mal in Serie den Pokalsieg bejubeln durfte.

Torfolge: 0:1 Julian Seehausen (4.), 1:1 Steven Beck (23./Foulelfmeter), 2:1 Henning Schröder (83.).

Schiedsrichter: Marco Peters, Assistenten: Michael Damke und Norbert Möllmann.

Zuschauer: 854.

Vorkommnisse: Keine.