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Fußball Kein langes Ausruhen beim VfB Klötze

Beim VfB 07 Klötze ist wieder deutlich mehr Grün zu erkennen.

Von Florian Schulz 31.03.2018, 05:00

Klötze l  Damit gemeint ist nicht die Vereinsfarbe, sondern der Rasen auf den drei Fußballplätzen in der Purnitzstadt. Dank moderner Methoden ist es den Klötzern gelungen, den für zahlreiche Verwüstungen sorgenden Maulwurf endlich zu besiegen. Für VfB-Spartenleiter André Dörk wird es daher Zeit, Danke zu sagen und sich neue Ziele zu setzen.

„Mir ist es wichtig, dass alle, die mitgeholfen oder uns unterstützt haben, an dieser Stelle ein großes Dankeschön erhalten“, verrät der Klötzer Sektionschef, während er mit einem zufriedenen Lächeln aus Richtung Zinnberg auf die drei Sportstätten blickt. Nicht nur der Rasen ist mittlerweile wieder in einem nahezu einwandfreien Zustand, sondern auch die einzelnen Linien sind neu gezogen, neue Tornetze gespannt und dazu auch noch neue Eckfahnen aufgestellt. Dies haben nicht nur viele fleißige Hände, sondern auch mehrere großzügige Sponsoren möglich gemacht.

Rückblick: Bereits seit fast einem Jahr, genauer gesagt seit Mai 2017, war ein abenteuerlustiger Maulwurf dabei, die Sportplätze in Klötze zu verwüsten. Die Hügel häuften sich, an einen vernünftigen Spielbetrieb war an der Purnitz vorerst nicht mehr zu denken. „Wir konnten die Hügel zwar vereinzelt immer mal wieder beseitigen, doch es wurden immer mehr“, blickt Dörk zurück. Er sah keine andere Möglichkeit, als den Vorfall der Stadt zu melden. Schließlich konnte seit November vergangenen Jahres im Geschwister-Scholl-Stadion überhaupt nicht mehr und auf dem daneben befindlichen Trainingsplatz nur noch auf einer Hälfte gespielt beziehungsweise trainiert werden. Glücklicherweise blieb der sogenannte „Käfig“ – das eingezäunte Geläuf neben der Zinnberghalle – etwas länger verschont. „Dort waren die Hügel lange Zeit nur ringsherum zu sehen“, berichtet der VfB-Sektionsleiter. Doch gut einen Monat nach dem Stadion begann der Maulwurf auch dort sein Unwesen zu treiben.

Nach der Meldung an die Stadt wurde das Forstamt informiert. „Dieses hat uns keine echte Hilfe zugesichert. Uns wurde nur gesagt, dass wir dem Ganzen durch sogenannte Vergrämungsmaßnahmen entgegen wirken sollen“, verrät André Dörk. So wurde seit Anfang Januar durch die Stadtwirtschaft mit Buttersäure gegen den „Verwüster“ gearbeitet. Die Arbeiten wurden durch die Witterung (Schneefälle und Frost) allerdings ein wenig verzögert. „Somit haben wir uns mit dem Ordnungsamt und der Stadtwirtschaft einen Termin ausgemacht, um noch einmal darüber zu reden“, so Dörk. Weil der Frost erst spät aus dem Boden kam, waren Arbeitseinsätze erst ab Ende März möglich.

„Leider ließ die Beteiligung von den Mitgliedern unserer Sparte zu wünschen übrig“, ist der Sektionsleiter nach wie vor etwas enttäuscht. Sieben Mann war da schon das Maximum, auch wenn jeden Abend gearbeitet wurde und die Sparte über insgesamt 310 Mitglieder („Sie sind hier sicherlich auch etwas verwöhnt, da fast immer alles fertig ist“) verfügt. Durch die Milcherzeugergenossenschaft Klötze wurde eine Walze zur Verfügung gestellt. Nachdem die Geläufe nach der erfolgreichen Maulwurf-Bekämpfung „geglättet“ wurden, konnten die einzelnen VfB-Teams ab 19. März endlich wieder das Training im Freien aufnehmen. Nach zahlreichen Spielausfällen seit Ende des vergangenen Jahres wurde am 24. März auch erstmals wieder ein Spiel in Klötze ausgetragen.

Zwischenzeitlich konnten dann auch die „Verfeinerungsarbeiten“ beginnen. Mithilfe von Einmesshilfen wurden auf allen drei Plätzen neue Linien gezogen. Die alten befanden sich nämlich streckenweise an völlig falschen Stellen. Der Abstand zu den neuen Linien betrug teilweise gut einen Meter – so zum Beispiel an den Strafräumen sowie am Elfmeterpunkt. Dazu wurden die Fundamente für die neuen Eckfahnen geschaffen und auf allen Geläufen neue Tornetze gespannt. Erfreulicherweise werden dem VfB durch die Stadt noch zwei neue Gehäuse zur Verfügung gestellt. „Die Eckfahnenstangen sowie die Tornetze hat der Vereinsvorstand bezahlt“, berichtet André Dörk.

Der übernimmt gemeinsam mit seinem Freund Benjamin Schulz Woche für Woche in Eigeninitiative das Abkreiden der Plätze. Rund 200 Mal im Jahr ist das laut Schätzung des Spartenchefs der Fall. Womöglich noch häufiger wird dies geschehen, wenn der VfB 07 Klötze ab der kommenden Saison Nachwuchsteams durchgehend von der G- bis zur A-Jugend, zwei Herrenmannschaften sowie eine Altherrenvertretung stellt. Dann zählt die Sparte nämlich bereits 15 Mannschaften, worüber Dörk – bei seinen Aufgaben von seinem Vorgänger Matthias Krüger („Wir machen und besprechen eigentlich alles zusammen“) weiterhin stark unterstützt – allerdings sehr stolz ist.

André Dörks allergrößtes Ziel bleibt ein Mehrzweckgebäude im Geschwister-Scholl-Stadion mit weißen Wänden und grünen Fenstern. „Damit uns die Stadt womöglich dabei unterstützt, wollen wir ihr auch zeigen, dass wir auch in Eigeninitiative etwas unternehmen“, gibt sich der Purnitzstädter kämpferisch. „Wir wollen vorbildlich sein“, fügt der 39-Jährige an. Ein solches Gebäude sieht er schon allein deshalb für angebracht an, damit vor allem die Kinder bei ihren Partien nicht immer den Weg über die Straße zwischen der Zinnberghalle und dem Geschwister-Scholl-Stadion zurücklegen müssen. „Das müssen uns die Kinder einfach wert sein“, so André Dörk. Zudem gibt es im Stadion auch keine Toiletten.

Nachdem nun jedoch auch die einzelnen Löcher gestopft und die neuen Eckfahnen eingesteckt sind, kann Dörk erst einmal durchatmen. „Wenn man morgens um 7.30 Uhr im Stadion steht und die Sonne auf den frisch abgekreideten Platz scheint, ist das für mich das Geilste, was es gibt“, schwärmt er. Nebenbei wurden übrigens auch noch acht Kleinfeld- sowie vier Großfeldtore – zwei alte Gehäuse stellt die Stadt auf Bolzplätzen in Klötze-Süd auf – mit neuen Netzen bedacht sowie ein großes Ballfangnetz errichtet.

Sollte Klötze dauerhaft über einen Kunstrasenplatz verfügen, würde sich ein weiterer Wunsch des VfB-Sektionschefs erfüllen. „Einerseits haben wir hier in der Westaltmark eine zentrale Lage, andererseits könnten wir dadurch die vielen Spielausfälle im Winter verhindern“, so ein hoffnungsvoller André Dörk. Das könnte sich auch positiv auf den DFB-Stützpunkt auswirken, der regelmäßig an der Purnitz trainiert. Weitere Ziele Dörks sind ein eigener Raum für Trainingsmaterialien sowie Bandenwerbung im Stadion. „Damit es wieder etwas bunter wird“, so der Spartenleiter des VfB 07 Klötze. Man merkt also: André Dörk ruht sich nach der Wiederherrichtung der Plätze nicht lange aus und richtet den Blick bereits in die Zukunft.