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Fußball Personalkarussell im Oberhaus dreht sich

In der Verbandsliga stecken die Fußballteams der Verbandsliga schon kräftig in den Planungen für die neue Spielzeit.

Von Thomas Koepke 10.06.2020, 08:00

Salzwedel l Während die Saison 2019/2020 - vorbehaltlich der Zustimmung des Verbandstages am 12. Juni - zum 30. Juni auslaufen wird, stecken die Fußballteams der Verbandsliga schon kräftig in den Planungen für die neue Spielzeit. Die könnte auch bereits im September (Pokalspiele und Vorbereitung) und im Oktober (Punktspiele) beginnen.

Mit dabei wird dann - und das gab es seit dem Jahr 2004 nicht mehr - auch wieder eine westaltmärkische Mannschaft sein. Der SSV 80 Gardelegen bekundete nämlich gegenüber der spielleitenden Stelle, das Aufstiegsrecht wahrzunehmen. Natürlich gilt auch das nur in dem Falle der Zustimmung des Verbandstages hinsichtlich des Saison-Abbruches und der geplanten Wertung nach der Quotientenregel.

Nichtsdestotrotz bereitet man sich an der Milde schon direkt auf einen Aufstieg vor. Wie Sektionsleiter Jens Bombach feststellte, wird natürlich auch der finanzielle Aufwand höher sein, als noch in der Landesliga. „Das ist uns natürlich bewusst und wir arbeiten akribisch daran. Wir können das aber stemmen“, so Bombach.

Sportlich gesehen gehen auch die Kaderplanungen stetig voran. Zwar haben sich die Beck-Brüder Fabian (SV Eintracht Salzwedel 09) und Steven (SV Liesten 22) bei ihren Vereinen abgemeldet und bekundeten Interesse, zukünftig beim SSV 80 in der höchsten Spielklasse des Landes zu kicken.

„Beide wollen gern zu uns wechseln. Darüber freuen wir uns natürlich sehr. Doch noch steht die Einigung mit den abgebenden Vereinen an, so dass noch kein hundertprozentiger Vollzug vermeldet werden kann. Ich denke aber, dass wir das hinbekommen werden“, so SSV-Coach Norbert Scheinert.

Der und die sportliche Leitung des SSV führen derzeit noch Gespräche mit weiteren Akteuren, die eventuell zum SSV 80 wechsel wollen. Dabei lassen sich die Gardelegener aber nicht zu tief in die Karten blicken und wollen lieber alles in Ruhe und mit Bedacht klären.

Etwas weiter sind da schon die alten Verbandsliga-Haudegen. So auch der 1. FC Bitterfeld-Wolfen. Philipp Anton kehrt nämlich zurück ins Wolfener Jahnstadion. Somit verlässt der Abwehrspieler die SG Rot-Weiß Thalheim und wird ab der neuen Saison für den Stadtrivalen 1. FC Bitterfeld-Wolfen auflaufen.

In Thalheim machte der heute 29-Jährige seine ersten Schritte im Männerbereich. Anton wechselte aus der Verbandsliga vom FC Grün-Weiß 2009 das erste Mal zu den Rot-Weißen. Noch in diesem Jahr folgte er seinem Kumpel Mario Skrypczak zum VfL Eintracht Bitterfeld, wo er auch mit dem heutigen Kapitän der U23, Markus Molzahn, sowie Marcus Plomitzer zusammen in der Landesliga für Bitterfeld kickte. 2011 ging seine Reise weiter zum SV Friedersdorf, bevor es den Abwehrspieler 2014 erneut nach Thalheim zog.

Als Marco Wagner den Trainerstuhl in Westerhausen übernommen hat, stand für ihn fest, dass er auf Spieler aus der unmittelbaren Region bauen will, um mit diesen die Mannschaft des Verbandsligisten weiter zu verstärken. Mit Erik Brahmann kam dabei ein alter Bekannter zurück, und nun ist es uns auch gelungen, das nächste bekannte Gesicht zu verpflichten.

Steffen Hägemann wird ab Sommer wieder das Trikot des SVW überstreifen. „Häge”, wie er von vielen gerufen wird, ist dabei wohl einer der bekanntesten Spieler im Harzkreis. Der Techniker spielte bereits in der SVW-Jugend, bevor er beim SV Stahl Thale den Sprung in den Männerbereich vollzog. Im Sommer 2013 führte er die Stahl-Elf dabei zurück in die Landesliga. Zwei Jahre später gelang es dann endlich, den Spielmacher nach Westerhausen zu lotsen, und der Mittelfeldspieler prägte damit eine der erfolgreichsten Zeiten in der Vereinsgeschichte mit.

Weiterhin sicherten sich die Westerhäuser die Dienste von Nachwuchsakteur Marcus Grund - ein 17-Jähriges Talent. Der gebürtige Halberstädter verbrachte seine Jugend beim VfB Germania Halberstadt, sowie in der B-Jugend Verbandsliga-Mannschaft des 1. FC Magdeburg. Der offensive Mittelfeldspieler stand dabei mehrere Jahre in der Landesauswahl und nahm sowohl an der NOFV Meisterschaft teil, als auch an den DFB-Sichtungsturnieren in Duisburg (2017 und 2018). Für den Gymnasiasten ist dabei ein Doppelspielrecht angedacht, so dass er auch weiterhin in der A-Jugend des VfB spielen kann, und auch zum Verbandsliga-Kader der Wolfsberg-Elf gehört. „Ich will die Chance nutzen, um mich fußballerisch weiterzuentwickeln”, beschreibt der Rechtsfuß dabei seine Gedanken um dann zu ergänzen: „Durch den höherklassigen Fussball möchte ich viel Neues lernen und mich auch einer neuen Herausforderung stellen“.

In diesem Sommer ist dem BSV Halle-Ammendorf dagegen ein echter Transfer-Coup gelungen. Dabei ist es dem Verbandsligisten gelungen, einen Abwehrspieler aus der Oberliga in das Stadion der Waggonbauer zu lotsen.

Vincent Mustapha wird ab Sommer das rote Trikot des BSV überstreifen und somit auch auf alte Weggefährten aus Sandersdorfer Zeit treffen. Der heute 30-Jährige spielte in der Vergangenheit an der Seite von Tobias Große, Tommy Parthier, Christoph Zorn und Tom Renner bei der SG Union. BSV Cheftrainer Christian Kamalla zeigte sich ob der Verstärkung in der Defensive hocherfreut:

„Mit Vinni haben wir einen sehr flexiblen Abwehrspieler dazugewonnen, der uns mit seiner Routine und Dynamik auf jeden Fall weiterhelfen wird. Er ist super athlethisch und bringt bsehr viel Tempo mit, was uns auf der Außenbahn etwas gefehlt hat. Und ich glaube auch, dass er sich bei uns sehr schnell zurechtfinden wird, der er den einen oder anderen Spieler sehr gut kennt“, so Kamalla.

„Ich freue mich sehr auf die Zeit in Ammnendorf. Schließlich kenne ich dort bereits viele Jungs, mit denen man auch außerhalb des Platzes sehr gut befreundet ist. Ich habe mich dazu entschieden, etwas weniger Zeit für den Fußball aufzubringen und da ist der BSV genau die richtige Adresse, um weiterhin noch auf einem sehr hohen Niveau zu trainieren. Allerdings wird es sicherlich auch nicht so einfach sein, die Fehler von Tom Renner und Christoph Zorn immer auszubessern. Da hatte ich in Sandersdorf schon einige Erfahrungen sammeln können“, scherzt der Abwehrspieler.

Der SV Blau-Weiß Zorbau wird, sollte auf dem außerordentlichen Verbandsliga am 12. Juni die laufende Spielzeit abgebrochen werden, das Aufstiegsrecht zur Oberliga wahrnehmen. Dann werden allerdings zwei Spieler nicht mehr zum Kader von Cheftrainer Maik Kunze zählen.

Michael Lerchl und Simon Kügler werden Kunze dann nicht mehr zur Verfügung stehen. Lerchl wird seine lange Karriere beenden, während Kügler berufsbedingt zu stark eingebunden, um die Oberliga in Angriff zu nehmen.

Der 33-jährige Lerchl, der mit Dynamo Dresden bereits in der 2. Liga auflief, zählte seit 2015 zum festen Bestandteil der Blau-Weißen. Vor seiner Zeit in Zorbau lief der zweikampfstarke Mittelfeldspieler für Energie Cottbus II (Regionalliga Nord), RB Leipzig (Oberliga Süd) und den SSV Markranstädt (Oberliga Süd) auf. Zudem feierte der ehemalige U20-Nationalspieler im Jahr 2004 mit dem FC Bayern München die Deutsche Meisterschaft der A-Junioren. Kügler wechselte im Sommer 2018 mit der Empfehlung von 32-Saisontreffern in der Landesliga Süd vom 1. FC Weißenfels nach Zorbau.

Auch der SV Edelweiß Arnstedt vermeldet weitere Neuzugänge für das kommende Spieljahr. Nachdem bereits mit dem Oberliga-erfahrenen Duo Pawel Kudyba und Piotr Hernacki zwei Hochkaräter verpflichtet werden konnten, wechseln auch Eric Willer und Philipp Stache zur Elf um Cheftrainer Thomas Vollmann.

Vom Kontrahenten VfB Sangerhausen schließt sich der 22-jährige Willer den Edelweißen an. „Ich hoffe, er setzt sich nach seinem durchwachsenen Jahr in Sangerhausen bei uns durch“, so Vollmann gegenüber der MZ.

Aus der Landesklasse kommt Stache nach Arnstedt. „Er ist ein talentierter Spieler, der auf der Außenbahn Schnelligkeit in unser Spiel bringen soll“, charakterisiert Vollmann den Zugang, der von Romonta Stedten kommt.

Keine Planungssicherheit gibt es bei den Arnstedtern allerdings noch in zwei weiteren Punkten. Zum Einen suchen der Trainer und seine Mitstreiter noch zwei weitere Feldspieler. „Erste Gespräche laufen da auch. Klappt es, hätten wir einen Kader von 18 Spielern. Das wäre zwar immer noch eng, aber es sieht dann schon besser aus. Außerdem sind wir noch auf intensiver Suche nach einem Mannschaftsleiter“, so Vollmann weiter.

Nachdem sich der TV Askania Bernburg positioniert hatte, einen Neustart in der Verbandsliga anzustreben, teilte der Verein nun die ersten personellen Entscheidungen für das kommende Spieljahr mit. Neu-Trainer Benjamin Lehmeier darf sich dabei über ein oberligaerfahrenes Korsett aus Spielern der laufenden Saison freuen und kann bereits mit Neuzugängen planen.

Für Thomas Duscha, Sportlicher Leiter des Noch-Oberligisten, könnten die Tage deutlich mehr als 24 Stunden haben. Damit nicht die Arbeit allein auf dessen Schultern liegt, erhält Duscha mit sofortiger Wirkung Unterstützung von Matthias Oehme.

Zwei Personalien kann Askania bereits vermelden. Vom Oberligisten VFC Plauen wechselt Philipp Katzenberger an die Saale. Der 21-Jährige kann bereits auf über 40 Einsätze in der 5. Liga zurückblicken und wird die Askania-Defensive auf Anhieb verstärken. Der zweite Neue ist kein unbeschriebenes Blatt. Bereits zwischen 2011 und 2014 konnte sich Matthias Härtl in die Torschützenliste des Vereins eintragen. Nun wechselt der Angreifer erneut vom SV 09 Staßfurt nach Bernburg. Zudem wird auch Christian Wegener wieder das Askania-Trikot überstreifen. Der 30-Jährige lief für Bernburg bereits in der Verbands- und Oberliga auf.

Zudem ist es Bernburg gelungen, sieben Spieler der laufenden Saison auch im neuen Spieljahr zu binden. So halten Piotr Bujak, Hannes Kreß, Sascha Podleska, Maximilian Gerwien, Leo Hinrichsmeyer, Nicolas-Peter Weber und Johannes Kühne Bernburg auch nach dem freiwilligen Rückzug aus der Oberliga die Treue.