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Handball SG Neuferchau/Kunrau mit Würde verabschiedet

Emotional wurde es nach der Partie in der 2. Nordliga der Frauen zwischen der SG Neuferchau/Kunrau und der HSG Osterburg.

Von Florian Schulz 09.04.2019, 08:00

Beetzendorf l Nur gut fünf Minuten nach Beendigung des letzten Saisonduells in der Beetzendorfer Sporthalle hatten die Gastgeberinnen die 23:29 (12:21)-Niederlage wohl schon fast vergessen. Die Tränen in den Augen vieler Spielerinnen waren jedenfalls nicht dieser geschuldet.

Für die SG-Damen war es der letzte Auftritt überhaupt. Die Sieben von Trainer Matthias Schulz bekäme für eine weitere Spielzeit – die aktuelle schlossen sie mit 7:17 Punkten auf einem ordentlichen vierten Platz ab – nicht genügend Personal zusammen. Die Vereinschefin des TSV Kunrau, Jutta Liebelt, war extra nach Beetzendorf gekommen, um sich bei jeder einzelnen Spielerin zu bedanken und eine Rose zu übergeben.

Sportlich waren die Erwartungen gegen den klar favorisierten Rangdritten von der Biese indes nicht allzu hoch. Dieser legte mit Treffern von Thalassa Sophia Lukas und Anika Carben dann auch gleich eine 2:0-Führung (3.) vor. Doch die SG kam erstaunlich forsch zurück. Sandra Tschorsnig, Jeannette Liebelt und Juliane Helmeke wendeten den Spieß sogar zugunsten des sehr geschlossen auftretenden Schulz-Teams. So hieß es nach knapp sechs Minuten 3:2 für die Westaltmärkerinnen.

Mit der Zeit gelang es Osterburg dann aber doch, seine individuelle Klasse besser auszuspielen. So hatten sich die Gäste nach 23 Minuten vor allem dank vieler Tore der Lukas-Schwestern, Lisa Kiebach und Carben auf 15:9 abgesetzt. In der Folge hagelte es für Neuferchau/Kunrau mehrere Zeitstrafen und sogar eine Rote Karte gegen Christine Schulze (29.), die zumindest als fragwürdig betitelt werden kann. Schließlich wollte Schulze einen gegnerischen Konter vereiteln, warf sich dazwischen, fing den Ball ab, brachte aber zugleich auch die gegnerische Spielerin zu Fall. So konnte sich das HSG-Team bis zur Pause ohne große Mühe auf 21:12 absetzen.

Doch verloren gaben die Neuferchauerinnen und Kunrauerinnen die Begegnung noch nicht. Nachdem die ersten beiden Treffer nach Wiederbeginn zwar erneut Osterburg gehörten, war die SG durch Helmeke (2), Liebelt und Julia Frankenberger viermal am Stück zum 16:23 (42.) erfolgreich. Ein weiteres Mal Helmeke und Stephanie Grabow verkürzten den Rückstand sogar auf fünf Tore – 20:25 (50.). Mit Blick auf viele weitere vergebene Möglichkeiten hätte das Schulz-Team das Duell noch einmal richtig spannend machen können. Doch allein das Aluminium stand gleich mehrfach im Weg.

Die HSG machte indes durch Tore von Thalassa Sophia Lukas und zweimal Carben beim 28:20 (51.) alles klar. Grabow mit einem lupenreinen Hattrick betrieb für die SG zwischenzeitlich leichte Ergebniskosmetik, ehe Thalassa Sophia Lukas mit Tor Nummer neun für den Schlusspunkt zum 29:23 zugunsten ihrer Osterburger Farben sorgte. Es folgten die letzten 33 Sekunden für die Frauen der SG Neuferchau/Kunrau im Spielbetrieb und im Anschluss daran viele emotionale und tränenreiche Momente.

SG Neuferchau/Kunrau: Lüders, Schulz - Helmeke (6 Tore), Liebelt (3), Grabow (7), Gebühr, Reinhold (3), Tschorsnig (1), Frankenberger (1), Schulze (1/29. Rote Karte), Blume (1).

HSG Osterburg I: Buchmann, Harwart - Becker (2), Hedrich, T. S. Lukas (9), Lindecke, Kiebach (5), Cejhon, A. Lukas (6), Voigt, Carben (7).